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Börsen-Zeitung: Mitgefangen

Archivmeldung vom 04.04.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.04.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Mitgefangen, mitgehangen, das gilt im Wortsinne für Investoren an den internationalen Aktienmärkten. Denn die Papiere der US-Technologiekonzerne Facebook, Amazon, Netflix und Google mit ihrer Holding Alphabet - die Gruppe der sogenannten FANG-Aktien - haben in den vergangenen Tagen wiederholt für miese Stimmung nicht nur an US-Börsen gesorgt. Die FAANG-Gruppe, zu der außerdem noch Apple gezählt wird, hat in den vergangenen drei Wochen fast 400 Mrd. Dollar Börsenwert eingebüßt und nicht nur den Technologiesektor nach unten gezogen.

Allein am Montag haben die fünf Titel knapp 80 Mrd. Dollar ihrer Marktkapitalisierung verloren und zusammen mit den weiter schwelenden Ängsten vor einem eskalierenden Handelskonflikt zwischen den USA und China für den schwächsten Auftakt des US-Aktienmarktes zum zweiten Quartal seit dem Krisenjahr 1929 gesorgt. Auch in Europa und Asien standen Technologiewerte nach dem Osterwochenende unter Druck. MitgeFAANGen, mitgehangen.

Dabei trauen Analysten dem Sektor in den USA im ersten Quartal ein Gewinnwachstum um mehr als ein Fünftel zu, womit die Branche erneut das Zugpferd für die Unternehmen im S&P 500 geben würde. In dem breiter angelegten US-Index rechnen Marktbeobachter im ersten Quartal mit Ergebniszuwächsen von durchschnittlich 17%, während sie Anfang Januar noch einen Anstieg um 13% auf dem Zettel hatten. Doch sogar wenn der US-Technologiesektor die hohen Erwartungen übertreffen sollte, dürfte die Nervosität bleiben.

Erst am Dienstag hat US-Präsident Donald Trump mit einer neuerlichen Attacke auf den Online-Händler Amazon unterstrichen, dass die Aufmerksamkeit in Washington und damit auch das politische Risiko für die Branche selbst im technologiefreundlichen Heimatmarkt hoch sind. Schon vor zwei Wochen hatte das soziale Netzwerk Facebook mit Enthüllungen über den Missbrauch von Nutzerdaten den Zorn von Gesetzgebern weltweit auf sich gezogen.

Zur Nervosität dürfte auch beitragen, dass viele Investoren realisieren, wie sehr sie gegenüber FAANG & Co. exponiert sind. Das Gewicht der fünf Schwergewichte im S&P 500 liegt mittlerweile bei 14%, der Technologiesektor macht 25% aus. Der "Momentum-Trade", mit dem viele Marktteilnehmer in den vergangenen Monaten immer weiter auf die steigenden Aktien in dem Sektor gesetzt haben, lässt viele diversifizierte Strategien jetzt sehr technologielastig aussehen. Die meisten Analysten raten übrigens dazu, sich bei FAANG sogar noch weiter reinzuhängen.

Quelle: Börsen-Zeitung (ots) von Stefan Paravicini

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