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Mittelbayerische Zeitung: Keiner kommt mehr mit

Archivmeldung vom 18.07.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.07.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Mit Annegret Kramp-Karrenbauer als Verteidigungsministerin hat wohl kaum jemand gerechnet. Und man muss sich fragen, ob irgendjemand diese unerwartete Ernennung begrüßt? Die Bundeswehr, die mit Affären, Materialmängeln und Personalnot nicht aus den Negativ-Schlagzeilen kommt, und nun von einer Ministerin angeführt wird, die die Truppe kaum kennt? Wohl kaum.

Kramp-Karrenbauer selbst, die als CDU-Chefin schwer angeschlagen ist und nun jenes Amt übernimmt, das als eines der härtesten in der Regierung gilt? Ihr Schritt in dieses Amt dürfte eher von Taktik, denn von Vorfreude geleitet sein. Freudig lachen dagegen konnte gestern die Kanzlerin, die sich mit dieser Ernennung pünktlich zu ihrem 65. Geburtstag selbst ein Geschenk machte. Eines, das vor allem ihre eigene Macht stabilisiert. Mit Kramp-Karrenbauer holte sich Merkel ihre Wunsch-Nachfolgerin und enge Vertraute ins Kabinett. Die Amtszeit der Kanzlerin geht dem Ende zu.

Nun verhilft sie kurz nach von der Leyen der zweiten Intima zu einem mächtigen Amt. Bis zuletzt hatte Kramp-Karrenbauer gesagt, sich voll und ganz auf das Parteiamt konzentrieren zu wollen. Nun wurde der Druck zu groß, den demolierten Ruf doch noch durch ein Ministeramt zu reparieren. Ihr bleibt nur wenig Zeit, sich als mögliche neue Kanzlerkandidatin in Stellung zu bringen. Merkel hat das Ihre dazu beigetragen, die Weichen sind gestellt. Doch bei all diesen machttaktischen Entscheidungen bleibt die Vermittlung an die Bürger wieder einmal auf der Strecke. "Was ist da los in Berlin? Wer kommt da noch mit?" Diese Fragen hört man dieser Tage oft. Wenn kaum einer die politischen Weichenstellungen versteht, wird auch kaum einer sie begrüßen. So schwindet das Vertrauen in die Mächtigen. Dessen sollten sie sich bewusstwerden.

Quelle: Mittelbayerische Zeitung (ots) Von Jana Wolf

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