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Neue OZ: Kommentar zu Karadzic

Archivmeldung vom 26.10.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.10.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Wie konnte das UNO-Kriegsverbrecher-Tribunal in Den Haag nur Radovan Karadzic das Recht zugestehen, sich selbst zu verteidigen? Spätestens von heute an wird der Weltöffentlichkeit bewusst, dass der Prozess gegen den früheren Führer der bosnischen Serben zur Farce zu verkommen droht.

Weil Karadzic nach eigener Aussage in 15 Monaten seit seiner Verhaftung als Dragan Dabic im Juli 2008 nicht genügend Zeit zur Vorbereitung seiner Verteidigung hatte, will er weder am ersten Prozesstag noch in den folgenden Monaten vor Gericht erscheinen.

Für das Sondertribunal ist es beschämend, für die Hinterbliebenen der Opfer des Bosnienkrieges erschütternd, dass dieses Verfahren ohne Angeklagten und damit ohne Verteidiger beginnt. Dabei gilt es, vieles juristisch aufzuarbeiten. Karadzic werden in insgesamt elf Fällen Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen zur Last gelegt. Das Massaker von Srebrenica mit 8000 ermordeten Muslimen wurde zum Symbol der grauenhaften Taten im Balkankrieg.

Die vielen Angehörigen pochen zu Recht darauf, dass die Staatsanwaltschaft ihren Entschluss ernst nimmt: sämtliche Anschuldigungen gegen Karadzic zu beweisen. Ihr liegen nicht weniger als 1,2 Millionen Seiten mit Dokumenten zur Beweisführung vor. Dem mutmaßlichen Kriegsverbrecher droht eine lebenslange Haft. Einen fairen Prozess hat er schon. Ein faires Urteil sollte er auch bekommen.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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