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BDLI-Präsident Dirk Hoke: Gesunde Menschen nicht vom Reisen abhalten

Archivmeldung vom 09.02.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.02.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de

Dirk Hoke, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI), sieht seine Branche auf einem langen, beschwerlichen Weg, um die Corona-Folgen zu bewältigen. Hoke, der auch Vorstandschef von Airbus Defense and Space ist, sagte der "Heilbronner Stimme" (Dienstag): "Die Corona-Pandemie hat die Luft- und Raumfahrt in die schwerste Krise gestürzt."

Es gehe jetzt darum, diese Krise zu meistern und die Zukunft zu sichern. Zur Frage, ob die Vorlage von Impfnachweisen im Flugverkehr eine Option sei, sagte Hoke: "Ich bin der festen Überzeugung, dass wir gesunde Menschen nicht vom Reisen abhalten sollten. Schnelltests könnten hier eine wichtige Rolle spielen. Die Entscheidung dafür liegt aber nicht bei uns, sondern bei den Fluggesellschaften und den Regierungen."

Insgesamt ist der Passagierverkehr 2020 um über 75 Prozent eingebrochen. Zum Ausmaß der Krisenfolgen erklärte der Verbandspräsident: "Auch die Nachfrage nach Dienstleistungen wie Wartung und Instandsetzung, die einen erheblichen Teil der Wertschöpfung ausmachen, sind eingebrochen. Wir müssen diese strategische Industrie retten und die Liquidität sicherstellen. Nur so können Insolvenzen systemkritischer Unternehmen in unserer Schlüsselindustrie verhindert werden. Dies betrifft zudem die gesamte Lieferkette. Sowohl die Tiefe des Einschnitts als auch die zu erwartende Dauer haben dramatische Werte erreicht, die noch vor einem Jahr jenseits unser aller Vorstellungsvermögen lagen."

Hoke erklärte mit Blick auf die Unterstützung durch die Politik: "Das Auf-Sicht-Fahren der Bundesregierung hat sich als wichtig und richtig erwiesen. Der Wirtschaftsstabilisierungsfond, KfW-Kredite und Bürgschaften und vor allem das Kurzarbeitergeld haben maßgeblich dabei geholfen, über 100.000 High-Tech-Arbeitsplätze in Deutschland weitgehend zu sichern."

Allerdings seien nun weitere Maßnahmen nötig, um der Branche zu helfen. Der BDLI-Präsident sagte dazu: "Der Bund muss jetzt seine Beschaffungsprogrammentscheidungen für Luft- und Raumfahrtprodukte priorisieren, mit Präferenz für europäische oder nationale Lösungen. Zudem muss die Forschungsförderung weiter gestärkt werden und Exportunterstützung auf nationaler und europäischer Ebene angeboten werden. Nur so kann diese Industrie gesichert und Europas strategische Autonomie garantiert werden. Das sichert Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit über diese Krise hinaus."

Hoke betonte im Interview: "Die zivile Luftfahrt ist bei weitem das wichtigste Standbein der deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie. Es ist aber von elementarer Bedeutung, dass geplante Aufträge in der Raumfahrt und der militärischen Luftfahrt jetzt erteilt werden, um die Auswirkungen der Krise nicht unnötig zu verschlimmern. Wir sind der Bundesregierung dankbar, dass die Beschaffung von Eurofightern der Tranche 4 ausgelöst wurde - dies wird zur Absicherung von Arbeitsplätzen führen. Und unabhängig von der aktuellen Krise muss FCAS jetzt aus den Startlöchern kommen. Das Future Combat Air System ist das bedeutendste sicherheits- und verteidigungspolitische Projekt in Deutschland und Europa. Die Politik muss dieses Jahr die richtigen Weichenstellungen setzen, um das Projekt zum Erfolg werden zu lassen."

Auf die Frage, ob die Pandemie das Ende des Billigreisens bedeuten könnte, antwortete Hoke: "Diese Krise wird bestimmt zu einer Neuordnung des Luftverkehr-Marktes führen. Allerdings haben sich die zugrundeliegenden Mechanismen nicht geändert und die Geschäftsmodelle zahlreichen Fluggesellschaften haben sich in den Jahren des Wachstums bewährt. So genannte Low-Cost-Carrier haben damit erheblich zur Demokratisierung des Fliegens beigetragen. Ich hoffe, dass auch zukünftig viele Menschen die Chance haben werden, andere Länder und Kulturen kennenzulernen."

Quelle: Heilbronner Stimme (ots)


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