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Individualität versus Massengeschmack

Archivmeldung vom 05.09.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.09.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: pixabay.com
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Die meisten Menschen nehmen für sich in Anspruch, individuell zu sein. Praktisch scheitert dieses Denken aber am Zwang zum Trend.

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Die Masse folgt Trends

Jeder Mensch ist einzigartig. Was klingt wie eine abgegriffene Floskel, entspricht nichtsdestotrotz der Wahrheit. Allerdings, so hat man den Eindruck, ist dieser Individualismus in den letzten Jahren ein wenig verloren gegangen. Gefühlt hat jeder ein iPhone in der Tasche, hört die Musik, die in den aktuellen Charts vertreten ist und stellt seine Bücher zu Hause in ein Billy-Regal. Kein Wunder also, dass immer mehr Menschen danach streben, sich von der Masse abzuheben. Dieser Wunsch nach Individualität nimmt auch einen entscheidenden Einfluss auf die Reisegewohnheiten.

Gruppenzwang steht der Individualität im Weg

Kleidung, Frisur, Möbel, Musik- und Filmgeschmack – es ist gar nicht so einfach, seinen eigenen Stil zu finden. Zwar würden die meisten Menschen behaupten, dass sie sich in vielen Dingen von ihren Mitmenschen unterscheiden, schaut man sich aber mal in seinem Freundeskreis oder in den sozialen Medien um, muss man geradezu ernüchtert feststellen: Wirklich individuell ist kaum jemand. Bei den Kleidungsstücken dominiert nur eine Handvoll Marken, in den meisten Wohnungen stehen die gleichen oder zumindest sehr ähnliche Möbel, und scheinbar jeder hat die neueste Superhelden-Verfilmung im Kino gesehen. Diese Konformität verwundert, schließlich ist die unglaubliche Menge an Produkten eine der wichtigsten Errungenschaften des Kapitalismus. Theoretisch könnte so gut wie jeder Mensch zu einer anderen Kleidermarke greifen und würde dadurch etwas anderes tragen als alle anderen. Praktisch würde das jedoch einem allgegenwärtigen Phänomen widersprechen: dem Massengeschmack. So individuell jeder Mensch auch sein möchte, so sehr wünscht er sich auch, einer Gruppe anzugehören. Deshalb existieren in manchen Kreisen nur zwei Sneaker-Marken, und deshalb halten sich ständig Filme der gleichen Machart an der Spitze der Kino-Charts auf. Was im Trend ist und was nicht, wird von einer verhältnismäßig kleinen Gruppe von Menschen definiert, die passenderweise als „Influencer“ bezeichnet werden. In Videos auf YouTube sowie Fotos auf Instagram und Facebook zeigen sie, was sie tragen, mögen und haben – diese Produkte werden dann von ihren tausenden Followern gekauft. Schon ist die Individualität dahin, und jeder entwickelt einen Hang zu den gleichen Dingen.

Selbst geplanter Urlaub

Der Wunsch nach Anderssein macht auch vor dem Reisen nicht Halt. Zwar schwören noch immer viele Menschen darauf, ihre Sommerferien mit einem Pauschalurlaub zu verbringen. Zwei Wochen im gleichen Hotel wohnen, geführte Tagesausflüge machen und dreimal am Tag am Büffet bedienen – für viele Urlauber ist das der Inbegriff von Erholung. Allerdings trifft dies vor allem auf ältere Generationen zu. Jüngere Menschen wollen sich dagegen nicht vom Angebot eines Pauschalurlaubs einschränken lassen. Sie nehmen die Planung ihrer Reisen lieber selbst in die Hand und stellen sich sämtliche Aspekte nach ihren eigenen Vorstellungen zusammen. Statt mit dem Flugzeug zu fliegen, mieten sie sich einen umgebauten Kleinbus, statt im Hotel übernachten sie in einer Privatwohnung, die sie über Airbnb gefunden haben. Auch beim Wichtigsten am Urlaub lassen sie sich nicht von außen beeinflussen: beim Ziel. Da kann es den meisten jungen Urlaubern gar nicht exotisch genug sein. Mit dem Rucksack durch Südostasien ist dabei eine der beliebtesten Arten der Reise. Eines dürfte jedoch klar sein: Eben weil so viele vermeintlich individuelle Menschen eine Backpack-Tour durch Thailand oder Indonesien unternehmen, wimmelt es dort von Touristen – die dann jeweils von sich behaupten, bewusst keinen pauschalen Urlaub zu machen. Leider tun sie das aber doch, weil sie einmal mehr dem Massengeschmack folgen.

Datenbasis:
https://secret-wiki.de/blog/zwischen-individualitaet-und-masse/
https://www.theeuropean.de/marianna-hillmer/10286-individueller-massentourismus
https://www.n-tv.de/reise/Wie-Millenials-die-Reisebranche-veraendern-article19734428.html

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