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Orte in St. Petersburg, die einem das Blut in den Adern erstarren lassen

Archivmeldung vom 01.11.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.11.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Aufnahme von der Newa aus: Reiterstandbild Peter des Großen („Der eherne Reiter“), Isaakspark und Isaakskathedrale
Aufnahme von der Newa aus: Reiterstandbild Peter des Großen („Der eherne Reiter“), Isaakspark und Isaakskathedrale

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

St. Petersburg ist eine der schönsten Städte Russlands, die ein jeder wenn auch nur einmal im Leben unbedingt besucht haben sollte, schreibt Aljona Rakitina in ihrem Bericht bei Radio "Stimme Russlands". Doch birgt diese Krönung der klassischen Architektur auch viele Geheimnisse in sich und gilt als eine der mystischsten Städte der Welt. St. Petersburg ist von Mythen und Legenden durchdrungen, hat viele Straßen, Parkanlagen und Paläste, die das Blut der Menschen, die gekommen sind, um sie sich anzusehen, in den Adern erstarren lassen.

Weiter ist über die besonderen Orte St. Petersburg zu lesen: "Es gibt eine Prophezeiung, die jeder Einwohner der nördlichen Metropole kennt: „Petersburg hat leer zu sein!“, rief der Zarewitsch Alexej, Sohn von Peter I., den sein eigener Vater hinrichten ließ, kurz vor seinem Tode aus. Und von Zeit zu Zeit empfindet die Stadt die Wirkung dieser schrecklichen Verdammnis. Sowohl die Revolution von 1917 als auch die 900 Tage währende Blockade in den Jahren des Zweiten Weltkrieges gelten zum Teil als Widerhall des letzten Fluches des Zarensohnes.

St. Petersburg ist eine Stadt, die auf Gebeinen, nicht in Übereinstimmung mit christlichen Traditionen und Bräuchen, aufgebaut worden ist, und möglicherweise muss sie von Zeit zu Zeit mit Blut und Tod ihrer Bürger für einstige Sünden büßen. Heute wollen wir von besonders geheimnisumwitterten Orten der Stadt sprechen, die Stadtbürger und Touristen wie ein Magnet ständig anziehen.

Ein Petersburger Gebäude, das von den unwahrscheinlichsten Legenden umhüllt ist, ist die Isaakkathedrale, die vierzig Jahre lang errichtet wurde. Laut einer Prophezeiung wurde ihrem Baumeister, Henri Louis Auguste Ricard de Montferrand, ein baldiger Tod vorausgesagt, sobald die Kathedrale fertig gestellt worden sei. Es gilt, dass Montferrand deshalb das Ende des Bauvorhabens, soweit es für ihn nur möglich war, hinauszögerte. Was weiter folgt, sind bloße Tatsachen: Einen Monat nach der Beendigung der Arbeiten ist der Architekt gestorben. Und es gibt noch eine weitere Legende über die Isaakkathedrale: Es hieß, dass nichts die Macht des Zaren erschüttern könnte, solange die Kathedrale in Baugerüsten stehe. Nach der Beendigung des Bauvorhabens im Jahre 1858 hat die Kathedrale bis 1916 in Baugerüsten gestanden. Bald nachdem man die Gerüste abgebaut hatte, brach die Revolution aus. Allerdings sind die Gründe für ein derart lang anhaltendes Bauvorhaben laut anderen Informationen keineswegs die Prophezeiungen, sondern ein Fehler von Auguste Montferrand bei der Gebäudeplanung gewesen.

Die berühmte Rotunde in der Gorochowaja-Straße, in der sich die so genannte „Satanstreppe“ befindet, gilt als einer der bekanntesten Bauten, ja sogar als eine Kultstätte von St. Petersburg. Unter den Stadtbürgern gibt es die Meinung, dass dieses Gebäude ursprünglich entweder für die Freimaurer oder als Satanistentempel errichtet worden sei. Im Anschluss daran befand sich dort ein Freudenhaus, und zu Beginn des vorigen Jahrhunderts war es das Zuhause des berühmten Grigori Rasputin.

Laut der hiesigen Überlieferung sollen alle, die in Amors Angelegenheiten einen Schiffsbruch erlitten haben, an den Wänden des Rundbaus eine Inschrift hinterlassen, wenn sie ihre unerfreuliche Situation verbessern wollen. Das hat dazu geführt, dass alle Räumlichkeiten kreuz und quer voll beschrieben worden sind. Wohl aus diesem Grunde ist jetzt ein „rückgängiger“ Brauch entstanden: Diejenigen, die einen Partner finden möchten, müssen eine Inschrift an der Wand blank putzen, und dann würde sich die Rotunde bei ihnen erkenntlich zeigen. Darüber hinaus sollen alle, die die gusseiserne „Satanstreppe“ mit geschlossenen Augen hinaufsteigen und den Mut haben, dort über Nacht zu bleiben, wobei die Augenlider für keine einzige Sekunde geöffnet werden dürfen, für ihre Tapferkeit belohnt werden, indem einer ihrer sehnlichsten Wünsche in Erfüllung gehen wird.

Und als die "mieseste" Stätte der Stadt gilt der Obwodnoj-Kanal, den man an der Stelle eines uralten Götzentempels noch Ende der 1760er Jahre zu errichten begonnen hatte. Der Ort galt als überaus unschön, dort durften keinerlei Bauten aufgeführt werden, denn dadurch würden die Bauleute ja die „Totenruhe“ stören. Während des ersten Bauabschnittes sind viele Arbeiter in Massen umgekommen, selbst unter drohender Todesstrafe flohen sie in Massen. In der Folgezeit bezeichnete man den Obwodnoj-Kanal als einen „Selbstmörderkanal“. Eine regelrechte Epidemie von Menschen, die dort ihrem Leben ein Ende gesetzt hatten, wurde dort in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts registriert, doch auch bis auf den heutigen Tag zieht dieser Ort Menschen an, die Selbstmord im Schilde führen.

Im Vergleich zu vielen Städten der Welt ist St. Petersburg noch sehr jung. Seine Geschichte begann vor etwas mehr als 300 Jahren, aber sie hat die Stadt bereits mit einem feinen Netz von mystischen Überlieferungen überzogen.

Der Spaziergang zu den finstersten Orten wird fortgesetzt an einer Stelle, die für Touristen einfach ein Muss ist. Gemeint ist das berühmte Denkmal für Peter I., der „Eherne Reiter“ auf dem Senatsplatz. Es ist praktisch unmöglich, in Petersburg zu sein und dieses inoffizielle Symbol der Stadt nicht zu besuchen. Alle Wege führen auf die eine oder andere Weise zu diesem gigantischen, von vielen Legenden umwobenen Monument. Es gilt, dass der „Eherne Reiter“ die Stadt gleich einem nimmer schlafenden Wächter vor allem Unglück beschützt. Der Volksglaube besagt: Solange das Denkmal, das die Grüße und den Ruhm des russischen Kaiserreiches symbolisiert, an seinem Platz steht, hat Russland nichts zu befürchten.

Eine Legende besagt, dass das Gespenst Peters I. Nächtens von seinem Postament steigt und durch die dunklen Petersburger Gassen wandert. Jeder, der möchte, kann ihm zu dieser Zeit begegnen. Es zu erkennen, macht keine Mühe – das Gespenst des russischen Kaisers ist fast zwei Meter groß, hat einen sehr strengen Blick und schwebt ein paar Zentimeter über dem Boden.

Wen die finstere Atmosphäre alter Friedhöfe nicht abschreckt, wird Interesse daran haben, den Smolensker Friedhof aufzusuchen, der im Westteil von St. Petersburg auf der Wassili-Insel neben dem Flüsschen Smolenka zu finden ist. Dieser Friedhof steht in seiner Schönheit den bekannten Nekropolen Europas nicht nach; hier sind viele bekannte Persönlichkeiten der Wissenschaft und Kunst begraben, darunter der große russische Dichter Alexander Blok. Um diesen Gottesacker weben sich Hunderte schreckliche Überlieferungen. Eine davon kennt wohl jeder Bewohner von Petersburg. Das ist die Geschichte von 40 Geistlichen, die nach der Revolution 1917 von den Bolschewiki verhaftet worden waren. Die Geistlichen wurden vor die Wahl gestellt: entweder sie sagen sich von Christus los oder werden lebendig in ein Massengrab geworfen. Sie zogen alle den Tod vor und starben in schrecklichen Qualen. Es wurde erzählt, ihr Stöhnen sei noch mehrere Tage danach zu hören gewesen. Der Volksglaube sagt, dass die Gespenster der Geistlichen noch heute auf dem Smolensker Friedhof umgehen und man sie oft bei Anbruch der Dunkelheit sehen kann.

Auch die weltbekannte Kunstkammer, das nach Peter dem Großen benannte Museum für Anthropologie und Ethnografie bei der Russischen Akademie der Wissenschaften, kann viele ungewöhnliche Geschichten erzählen. Wegen ihrer einzigartigen Sammlung anatomischer Anomalien bei der Entwicklung des menschlichen Körpers wird sie auch als Kabinett der Raritäten bezeichnet. Das ist kein Schauspiel für Leute mit schwachen Nerven. Hier gibt es in Formalin eingelegte siamesische Zwillinge, Föten mit verwachsenen Gliedern, die dem Schwanz einer Nixe ähneln, und wahre Zyklopen.

Die Angestellten dieses Museums erzählen gerne ungewöhnliche Geschichten. Besonders beliebt ist das kuriose Verschwinden des Kopfes der englischen Spionin und Kindermörderin Mary Hamilton, die noch unter Peter I. hingerichtet worden war. Der Kopf wurde zusammen mit dem Spiritus gestohlen, in dem er sich befand. Gerade der Spiritus wurde als Hauptmotiv für den Diebstahl angesehen. Die Mitarbeiter des Museums verdächtigten englische Seeleute, deren Schiff zu dem Zeitpunkt im Hafen lag. Die Matrosen stritten es nicht ab und versprachen, den Kopf von Miss Hamilton bald zurückzugeben. Aber das „bald“ zog sich mindestens ein Jahr hin, denn nach der Anschuldigung verließ das Schiff Petersburg. Aber als Männer von Wort gaben sie dem Museum den Kopf zurück, aber nicht den von Mary Hamilton, sondern von anderen Verbrechern, aber dafür gleich drei Stück. Dieser Tausch wurde akzeptiert, und die Sache war vergessen.

Das wäre nur ein kleiner Teil von Stätten in St. Petersburg, die von Geheimnissen, Flüchen und Legenden umwittert sind. 

Doch außer solchen Kuriositäten birgt Petersburg viele interessante und ungewöhnliche Orte mit ihrer Geschichte und Schönheit. Kommen Sie und entdecken Sie jede Menge Neues und Phantastisches.

Quelle: Text Aljona Rakitina - „Stimme Russlands"

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