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Bahn rechnet mit Ferienboom - Bericht über Passagierschwund

Archivmeldung vom 19.06.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.06.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Die Deutsche Bahn ist in der Dauerkritik bgzl. Qualität, Wartung, Preisgestaltung und Pünklichkeit (Symbolbild)
Die Deutsche Bahn ist in der Dauerkritik bgzl. Qualität, Wartung, Preisgestaltung und Pünklichkeit (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die Deutsche Bahn bereitet sich auf einen Rekordsommer im Reiseverkehr vor. Das berichtet der "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe. Zehntausend zusätzliche Plätze auf Strecken zu typischen Ferienzielen habe das Staatsunternehmen eingeplant.

Damit reagieren die Verantwortlichen auf Marktforschung, mit der die Bahn die Stimmung der Deutschen nach mehr als einem Jahr Coronapandemie ergründen wollte. Demnach sind Reisen mit 35 Prozent noch vor Restaurantbesuchen (21 Prozent) und dem Treffen von Freunden (14 Prozent) das, was die Menschen nachholen wollen. Knapp ein Drittel plant einen Urlaub in Deutschland, ein Viertel zieht es ins europäische Ausland, sechs Prozent planen gar eine Fernreise. Spanien und Italien sind die bevorzugten Destinationen. Es gehe ihnen um Erholung, Baden und Zeit im Kreise von Freunden und Verwandten, gaben die Umfrageteilnehmer an. Die Bahn verzeichnet schon vor Ferienbeginn ein spürbares Umsatzplus, schreibt der "Spiegel".

Der Verkauf nähere sich bereits dem Niveau vor Corona. Über die Flautemonate während des Lockdowns hatten die Instandsetzungsbetriebe sukzessive die Klimaanlagen gewartet. Die "Süddeutsche Zeitung" berichtet unterdessen in ihrer Samstagausgabe unter Berufung auf eigene Recherchen, in den ersten Monaten seien die Passagierzahlen des Staatskonzerns regelrecht eingebrochen. Im Fernverkehr soll das Unternehmen mit 15,6 Millionen Passagieren "per April" mehr als 50 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum 2020 gezählt haben. Im Regionalverkehr ging das Fahrgastaufkommen laut des Berichts ebenfalls um gut 40 Prozent auf 278 Millionen Reisende zurück. Allein das Transportaufkommen bei der Güterbahn stieg leicht um fünf Prozent. Die Ziele im Personenverkehr für das Gesamtjahr seien durch die "anhaltenden Corona-Einschränkungen in Gefahr", heißt es in internen Papieren, schreibt die SZ.

Aus denen geht auch hervor, dass die Passagierzahlen damit die bereits reduzierten Pläne des Unternehmens unterboten. Auch die Pünktlichkeitswerte der Bahn fielen zuletzt schwach aus. Mit 80,8 Prozent waren im Mai gerade mal gut vier von fünf Zügen pünktlich - fünf Prozent weniger als im gleichen Vorjahresmonat. Bei der Güterbahn kamen im Mai sogar nur 73 Prozent der Züge pünktlich ans Ziel - 13 Prozent weniger als im Vorjahr. Bei der DB bahnen sich wegen der schwachen Entwicklung erneut tiefrote Zahlen in diesem Geschäftsjahr an. Bis Mai lag das Minus (Ebit) bei 1,5 Milliarden Euro - und damit 170 Millionen Euro höher als erwartet. Insider gehen laut Bericht davon aus, dass die Bahn im Gesamtjahr die erwarteten Verluste von zwei Milliarden Euro wohl noch übertreffen wird. Die schon jetzt rekordverdächtig hohen Schulden von zuletzt 29,3 Milliarden Euro sollen bis 2023 zudem auf fast 32 Milliarden Euro steigen und erst danach wieder leicht sinken.

Der Konzern wollte die Zahlen am Freitag nicht kommentieren. Den für den Sommer erhofften Nachholeffekt will die Bahn auch mit "Marketing- und betrieblichen Maßnahmen" fördern. Die Bahn plane "neue Angebote wie 10er Tages-Tickets", um auf die "veränderte Nachfrage im Pendlersegment" zu reagieren, heißt es laut SZ in internen Papieren. Allerdings könnte nicht nur ein erneuter Anstieg der Infektionszahlen, sondern auch ein Streik der Lokführergewerkschaft GDL den Trend noch stoppen. Zumindest auf lange Sicht können Urlauber dafür auf neue Trassen hoffen. Ab 2024 soll es etwa eine Direktverbindungen zwischen Berlin und Paris geben, ab 2026 auch zwischen München und der französischen Hauptstadt.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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