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Schusssichere Kleidung in Mexiko der Renner

Archivmeldung vom 12.09.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.09.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

In Mexikos Städten greift die Gewalt der Drogenbanden um sich. Das Geschäft mit Sicherheitskleidung boomt deshalb. Ein kolumbianischer Designer wird als "Armani der schusssicheren Mode" gefeiert.

Zu seinen Kunden gehören der kolumbianische Präsident Alvaro Uribe, der US-Schauspieler Steven Seagal, der spanische Anti-Terror-Richter Baltasar Garzón und Spaniens Kronprinzenpaar Felipe und Letizia. Der kolumbianische Schneider Miguel Caballero stellt schusssichere Kleidung her. Allerdings keine schweren Panzerjacken, sondern elegante Mode für Menschen beiderlei Geschlechts: italienische Lederblousons, indianische Hemden, Westen mit pelzgesäumten Kapuzen. Das Besondere dabei ist, dass den Klamotten die Panzerung nicht anzusehen ist. Dank im Futter verborgener elastischer Einlagen wiegen sie kaum mehr als normale Designerteile.

Im exklusiven Palanco-Viertel in Mexiko-Stadt gilt Caballeros Boutique für High Security Fashion als der letzte Schrei. Kein Wunder: Laut einer neuen Studie geben Privatleute und Unternehmen im Jahr umgerechnet 12,5 Milliarden Euro für ihre Sicherheit aus. In dieser Summe enthalten sind gepanzerte Fahrzeuge, Bodyguards, Peilsender und anderes.

 

Am 30. August waren hunderttausende Menschen in ganz Mexiko aus Protest gegen die Welle von Entführungen und die Morde der Drogenbanden auf die Straße gegangen. Allein in der mexikanischen Hauptstadt beteiligten sich 200.000 weiß gekleidete Demonstranten an dem Marsch zum Zócalo-Platz. Besonders die Entführung und Ermordung des 14-jährigen Unternehmersohns Fernando Marti und die sich in jüngster Zeit häufenden Enthauptungen sorgten für Empörung.

Seit Mexikos konservativer Präsident Felipe Calderón eine Offensive gegen Rauschgifthändler startete und dazu landesweit mehr als 36.000 Soldaten und Polizisten stationierte, hat die Gewalt noch zugenommen. Allein dem mit aller Härte ausgetragenen Konflikt zwischen rivalisierenden Drogenkartellen fielen seit Jahresbeginn mehr als 2.700 Menschen zum Opfer. Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie werden in Mexiko inzwischen mehr Menschen als in Kolumbien und im Irak entführt.

 

"Armani der schusssicheren Mode"

Von dem wachsenden Sicherheitsbedürfnis profitieren Unternehmen wie das des Kolumbianers Caballero. Seine Kundendatei wächst und wächst. Erst in diesem Sommer eröffnete der "Armani der schusssicheren Mode" - wie das US-Wirtschaftsmagazin "Business Week" ihn nannte - eine weitere Boutique im Londoner Luxus-Kaufhaus Harrods. "Privatleute kaufen unsere Kleidungsstücke weniger aus einem Gefühl tatsächlicher Bedrohung, sondern mehr wegen des Bedürfnisses, für alle Fälle gewappnet zu sein", sagt Caballeros Marketing-Manager Javier Di Carlo.

Caballeros Textil- oder Lederkreationen, die es von der Stange oder als Maßanfertigung gibt, kosten zwischen 280 und 4.900 Euro. Für die übergroße Mehrheit der mexikanischen Bevölkerung sind sie damit unerschwinglich.

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