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Frank Ahearn: "Ich lasse Menschen verschwinden"

Archivmeldung vom 30.04.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.04.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: oldskoolman.de
Bild: oldskoolman.de

"Ich lasse Menschen verschwinden. Heute leben sie meistens noch irgendwo ganz normal als Ehepartner, Schwester, Bruder, Kollege und Nachbar - und morgen sind sie plötzlich verschwunden", erklärt Frank Ahearn in der Zeitschrift WUNDERWELT WISSEN. Der US-Amerikaner, der anderen hilft unterzutauchen und ein neues Leben zu beginnen, verrät in WUNDERWELT WISSEN seine Tricks.

"Wenn ich erst einmal Leute verschwinden lasse, dann sorge ich dafür, dass sie auch wirklich komplett von der Bildfläche entfernt werden. Und bleiben", so der Ex-Detektiv. "Ich habe inzwischen mehr als 100 Kunden verschwinden lassen, kein einziger ist wieder aufgetaucht. Das ist mein Maß für Erfolg. Ich will nicht prahlen, aber ich weiß, ich bin der Beste in meinem Job." Ahearns Honorar schwankt zwischen 12.000 und 20.000 Dollar pro Fall und hängt vom jeweiligen Aufwand ab.

Die Bandbreite seiner Klienten reiche von Normalbürgern bis zu den absolut Superreichen, von der Kellnerin bis zum Großindustriellen. Jeder habe seine ganz persönlichen Gründe, warum er verschwinden möchte - oder sogar muss: "Manche wollen von eifersüchtigen ehemaligen Lebensgefährten fliehen, die sie misshandeln oder ihr Leben bedrohen; andere haben vielleicht Betriebsgeheimnisse oder die Veruntreuung von Geldern verraten und befinden sich jetzt in Lebensgefahr; wieder andere wollen sich einfach verdrücken, um ihr Geld - etwa einen satten Lotterie-Gewinn - in Sicherheit zu bringen."

Gefälschte Papiere auf dem Schwarzmarkt zu kaufen, lehnt Ahearn grundsätzlich ab. "Schließlich weiß man nie genau, welch einen Hintergrund die Person im neuen Pass hat und ob nach ihr vielleicht sogar die Polizei international fahndet. Viel zu riskant." Seine Spezialität sei es, dafür zu sorgen, dass seine Klienten vom Erdboden verschluckt werden und nicht mehr gefunden werden können. Dafür hat er ein "Drei-Stufen-Programm" entwickelt.

Erster Schritt für jeden Menschen, der verschwinden will, sei Informationsvernichtung. "Das bedeutet ganz allgemein das Identifizieren und Zerstören jeglicher Informationen zu einer Person", sagt Frank Ahearn. Man müsse sämtliche Unterlagen und nicht lebenswichtigen Dokumente zu der jeweiligen Person vernichten und existierende Konten, Abonnements und Mitgliedschaften entweder auflösen oder umleiten.

Schritt zwei: Desinformation. "Praktisch jede Person, die plötzlich verschwindet, wird früher oder später von irgendjemandem gesucht. Und dieser Spürhund muss in die falsche Richtung gelenkt werden, indem eine falsche Fährte ausgelegt wird", betont Ahearn. "Einfachste Methode: Die Person recherchiert sehr offensichtlich zuhause am eigenen Computer oder auch am Arbeitsplatz ein - vorgetäuschtes - Fluchtziel, kauft Bücher zu dem Thema und unternimmt eine pseudogeheime Orientierungsreise zu diesem Ort, wofür er seine üblichen Kreditkarten benutzt. In Wirklichkeit peilt er - ohne Spuren zu hinterlassen - einen völlig anderen Platz in entgegengesetzter Richtung an."

Letzter Schritt: Reformation. Das neue Leben. "Der Tag, an dem man letztendlich verschwindet, ist für viele der wichtigste Tag in ihrem Leben", erzählt der Experte. "Ich sorge dafür, dass meine Klienten zu ihrem neuen Ort gelangen - ohne Probleme, ohne Spuren. Meistens bedeutet das komplizierte Umwege und Reisetaktiken, denn man sollte sich nie auf dem direkten Wege zum neuen Standort bewegen."

Er versuche, seine Klienten so gut es geht auf ihr neues Leben vorzubereiten. "Mit einer Konsequenz des Verschwindens müssen sie allerdings selber fertig werden: mit der Einsamkeit."

Quelle: WUNDERWELT WISSEN (Ausgabe 05/2011)

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