Studie zeigt zweifelhafte Klimabilanz von Biodiesel aus Speiseölen

Bild: Eigenes Werk /OTT
Eine Studie im Auftrag der Deutschen Umwelthilfe (DUH) stellt die Klimafreundlichkeit von Biodiesel aus alten Speisefetten infrage. "Der Einsatz des Treibstoffs HVO 100 aus Altspeiseöl hilft dem Klima nicht - und kann unter Einbeziehung aller Effekte sogar schaden", sagte Horst Fehrenbach vom Institut für Energie- und Umweltforschung (Ifeu), ein Autor der Studie, der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstagausgaben).
Tatsächlich zeigt die Untersuchung, dass altes Speiseöl für den
Biodiesel nur zu einem verschwindend geringen Anteil aus heimischen
Pommesbuden und Burger-Läden stammt. Es wird demnach zu 99,99 Prozent
importiert. Etwa die Hälfte stamme aus Asien, vor allem aus China,
Indonesien und Malaysia.
Die erhöhte Nachfrage nach dem
Biokraftstoff, etwa in Deutschland, zieht laut Fehrenbach altes
Speisefett in den Lieferländern ab und hinterlässt in der dortigen
Industrie eine Lücke, die mit billigem Palmöl gefüllt wird. Palmöl ist
häufig klimaschädlich, weil für den Anbau oft große Flächen des
Regenwaldes gerodet werden und durch die Plantagen Torfböden entwässert
werden, die dadurch Treibhausgase freisetzen.
In Deutschland soll
HVO 100 die CO2-Bilanzen im öffentlichen Nah- und Fernverkehr
verbessern. Die Branche ging bislang davon aus, dass Biodiesel bis zu 87
Prozent weniger schädliche Treibhausgase als Diesel aus Erdöl
verursacht.
Quelle: dts Nachrichtenagentur