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Luxusfummel mit Judenstern erregt die Gemüter

Archivmeldung vom 24.08.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.08.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Miu-Miu-Kleid: Ähnlichkeit mit NS-Judenstern. Bild: facebook.com/JewishChick
Miu-Miu-Kleid: Ähnlichkeit mit NS-Judenstern. Bild: facebook.com/JewishChick

Das Prada-Frauen-Mode-Label Miu Miu hat nach massiven Protesten ein 2.170 Dollar (rund 1.840 Euro) teures Kleid aus dem Sortiment genommen. Der Grund: Eine Applikation hat frappierende Ähnlichkeit mit einem Judenstern. Die kanadische Bloggerin "Jewish Chick" beschwerte sich auf Facebook über das anstößige Kleidungsstück.

"Ich finde es sehr problematisch, denn hier zeigt sich ein bemerkenswerter Gedächtnisschwund und eine brutale Geschichtsvergessenheit. Niemand hat offensichtlich darüber nachgedacht, wie es auf die Betroffenen und ihre Nachkommen wirkt. Wie geht es jüdischen Menschen heute, denen ein solcher 'Style' im Alltag begegnet? Zählen ihre Perspektiven überhaupt?", so Jana Scheuring, Bildungsreferentin bei Pespektivewechsel im Bereich Präventive Bildungsarbeit gegen Antisemitismus und Rassismus, gegenüber pressetext.

Firma entschuldigt sich

Holt Renfrew, der kanadische Store, in dem das Kleid angeboten wurde, nahm es nach einem einsetzenden Shitstorm sofort aus dem Sortiment. "Auch wenn der Stern fünf statt sechs Zacken hat, bringt er ganz klar schreckliche Erinnerungen an die Sterne zurück, die Juden tragen mussten", so die Bloggerin. Die Marketing-Vize-Präsidentin von Miu Miu, Preia Narenda, entschuldigte sich postwendend.

"Es war nicht Miu Mius Intention, auf irgendeine Weise ein politisches oder religiöses Statement zu machen. Wir entschuldigen uns für jegliche Beleidigung, die wir dadurch erzeugt haben", unterstreicht Narenda. Jewish Chick bedankte sich bei der Online-Community, die den Vorfall nach ihrem Bekanntmachen geteilt hatte. "Zusammen können wir Dinge durchsetzen", postete sie.

"Ich war geschockt und enttäuscht, dass eine Marke wie Miu Miu solch ein Design in die Produktion bringt", sagte die Bloggerin zuvor ihren Online-Fans. Laut ihr müssten auch Designer bestimmten Regeln folgen. So sind Sprüche, die Drogenmissbrauch auf Kleidungsstücken bewerben, ebenfalls ein No-Go. So sollte auch derselbe prüfende Blick auf Ideen wie die Produktion eines Kleides mit gelbem Stern auf der Brust erfolgen.

Längst keine Einzelfälle

Vorfälle mit Kleidungsstücken, die an die NS-Zeit erinnern, kommen immer wieder vor. So verkaufte Zara 2014 ein gestreiftes Oberteil mit einem ähnlichen Stern an der Brust. Zwar stand auf dem Stern "Scherriff", das gestreifte Muster hatte jedoch Ähnlichkeit zur NS-Sträflingskleidung. 2007 nahm Zara eine Handtasche zurück, in die ein grünes Hakenkreuz eingenäht war. Sterne werden oft als Wild-West-Anspielung verwendet.

Auch musste sich die US-Non-Profit-Second-Hand-Kette Goodwill wegen einer Jeans mit aufgenähtem Reichsadler und Hakenkreuz rechtfertigen. Wie "CBS Los Angeles" berichtet, hatte der russische Jude Vadim Kolosov die Hose durch Zufall beim Shoppen entdeckt und anschließend umgehend gemeldet. Goodwill reagierte schnell mit einer Entschuldigung. Die NPO hilft, Behinderte und Kriegsveteranen wieder in die Arbeitsgesellschaft einzugliedern.

Quelle: www.pressetext.com/David Liedtke

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