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Rubens-Nackte: Facebook-Zensur wird Werbegag

Archivmeldung vom 25.07.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.07.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Zensoren im Museum: schöne neue Facebook-Welt.
Zensoren im Museum: schöne neue Facebook-Welt.

Bild: toerismevlaanderen.be

"Künstlerische Zensur verfolgt Peter Paul Rubens weiterhin", so der flämische Tourismusverband Toerisme Vlaanderen. Denn Facebook lösche Postings, auf dem nackte Schönheiten von Rubens und anderen flämischen Meistern zu sehen sind. Der Protest per offenen Brief, den diverse Museen unterzeichnet haben, ist aber auch als Werbegag zu sehen - immerhin gibt es als Begleitung auch ein Video, das Facebooks Nackt-Zensur aufs Korn nimmt.

Alte Meister und neue Medien

Der Barock-Maler Rubens ist unter anderem für diverse Werke bekannt, auf denen oft üppige Nackte und unbekleidete kleine Liebesengel zu sehen sind. Im 17.Jahrhundert wurde er noch von der Kirche aufgefordert, Lendentücher über bestimmte Stellen zu malen. Doch auch für neue Medien wie Facebook zeigen manche Rubens-Werke zu viel Haut. "Wir haben bemerkt, dass Facebook konsistent Kunstwerke unseres geliebten Peter Paul Rubens ablehnt", kritisiert jedenfalls der offene Brief von Tourismusverband und Museen.

"Es kann doch nicht so schwer sein, kulturelles Erbe von bloßer Nacktheit zu unterscheiden", meint Peter De Wilde, CEO von Toerisme Vlaanderen. Dass Facebook-Zensoren genau daran aber offenbar doch häufig und kläglich scheitern, ist für Museen gerade in der Region Flandern, wo flämische Meister nun einmal das Zugpferd schlechthin sind, problematisch. Immerhin werben auch Kultureinrichtungen auf Facebook und das bevorzugt mit Aufnahmen ihrer besten Stücke - was bei manchen Werken alter Meister unglücklicherweise etwas zweideutig ausfällt.

Nacktschauer-Rauswurf

Der Tourismusverband nimmt die Zensur-Diskussion freilich auch gleich mit einem ironischen Video werbewirksam aufs Korn. Darin ist zu sehen, wie Social-Media-Inspektoren des "fbi" im Rubenshaus jene "Nacktschauer" vor die Tür zitieren, die einen Facebook-Account haben. Denn modernes soziales Medium verträgt sich einfach nicht mit altmodischem Akt.

Was Tourismusverband und Museen natürlich nicht breittreten ist, dass das Problem im Fall von Facebook am puritanischen Übereifer mancher Moderator-Zensoren und/oder unzureichenden automatisierten Algorithmen liegen muss. Denn laut aktuell gültigen Gemeinschaftsstandards (24. Juli 2018) "sind Fotos von Gemälden, Skulpturen und anderen Kunstformen gestattet, die nackte Personen oder Figuren zeigen."

Quelle: www.pressetext.com/Thomas Pichler

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