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„Story im Ersten“: MDR-Produktion „Wunschkind aus Kiew“ über das Geschäftsmodell Leihmutterschaft

Archivmeldung vom 16.04.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.04.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: MDR Fotograf: MDR
Bild: MDR Fotograf: MDR

Das Geschäft mit dem Babyglück thematisiert die neue MDR-Produktion „Wunschkind aus Kiew“ – zu sehen am 19. April 22.50 im Ersten und ein Jahr in der ARD-Mediathek. Rund 15 Prozent aller deutschen Paare sind ungewollt kinderlos. Für sie bleibt nach deutschem Recht nur eine Adoption oder ein Pflegekind. Denn Leihmutterschaft in Deutschland ist verboten.

Aber viele wollen das nicht akzeptieren, weil die Reproduktionsmedizin mittlerweile viel mehr möglich macht. Schätzungsweise 15.000 deutsche Paare reisen jährlich ins Ausland. Viele von ihnen in die Ukraine, denn hier floriert das Geschäft mit dem Babyglück.

Autorin Bettina Wobst erzählt die Geschichte von Denise und Jens aus Hessen. Das deutsche Paar spricht offen über seinen Kinderwunsch, die vielen gescheiterten Versuche, durch künstliche Befruchtung selbst ein Kind zu bekommen und wie es den Ausweg Leihmutterschaft gefunden hat. Bettina Wobst begleitet die Beiden, wenn sie in die Ukraine reisen, um ihr „bestelltes“ Kind abzuholen. Auch die Leihmutter spricht vor der Kamera: Die 30-jährige Julia lebt auf dem Land und will endlich mit ihrem Mann und ihrer Tochter aus dem engen Haus der Eltern ausziehen. Sie sehnt sich nach einem unabhängigen Leben. Gerade außerhalb der Städte gäbe es kaum Arbeit für junge Frauen, sagt sie. Deshalb habe sie schon zweimal als Leihmutter gearbeitet und damit mehr verdient als ihr Mann in mehreren Jahren.

Mit Leihmüttern werden in der Ukraine Millionen verdient. Die Wartelisten von Wunscheltern aus der ganzen Welt sind lang, die Auftragsbücher voll. Der Geschäftsführer der größten ukrainischen Leihmutter-Agentur Albert Tochilovsky lässt einen Blick hinter die Kulissen zu. Die Autorin trifft auch den Juristen Sergej Antonow. Er kritisiert seit Jahren die dehnbare ukrainische Gesetzesstruktur und die fehlende staatliche Kontrolle.

Aber auch wenn Denise und Jens ihre Tochter in Empfang nehmen können und das Glück ihrer kleinen Familie genießen, ist die Geschichte noch nicht zu Ende. Denn die Probleme der Wunscheltern gehen in Deutschland weiter. Sie müssen sich auf einen langen Kampf mit den Behörden und den Gerichten einstellen, wenn es um die Anerkennung ihrer Elternschaft geht. Eine rechtliche Grauzone und eine Herausforderung für die deutsche Justiz. Viele Juristen und Juristinnen, wie die Leipziger Familienanwältin Ulrike Wendler, fordern klare Regelungen. Die Bestimmungen sollten dem heutigen Stand der Reproduktionstechnologien entsprechen und vor allem dem Wohl des Kindes dienen, das immer im Mittelpunkt stehen muss.

Wie funktioniert dieses Geschäft mit dem Babyglück? Wer sind die Leihmütter? Mit welchen Problemen haben die Wunscheltern in Deutschland zu kämpfen? – Die Reportage „Wunschkind aus Kiew“ schlägt ein Kapitel auf, das der Öffentlichkeit kaum bekannt ist.

Quelle: MDR Mitteldeutscher Rundfunk (ots)


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