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Umfrage zur deutschen Einheit: Ost und West nicht zusammengewachsen

Archivmeldung vom 22.09.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.09.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
War die DDR rechtstaatlicher als die BRD in 2020? (Symbolbild)
War die DDR rechtstaatlicher als die BRD in 2020? (Symbolbild)

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

30 Jahre nach der deutschen Einheit findet eine überraschend große Mehrheit der Deutschen, dass Ost und West nicht zusammengewachsen sind. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die Infratest dimap für die NDR Dokumentation "45Min: Einheitsland - oder doch nicht?" durchgeführt hat. Das NDR Fernsehen zeigt den Film am Montag, 28. September, um 22.00 Uhr.

Im Westen sagen 65 Prozent der Befragten, dass Ost und West weniger stark oder gar nicht zusammengewachsen sind. Diese Meinung vertritt im Osten eine noch größere, überwältigende Mehrheit: 78 Prozent. Das ist eine deutliche Steigerung gegenüber der gleichen Umfrage, die der NDR vor einem Jahr in Auftrag gegeben hatte. Damals meinten 57 Prozent im Westen und 75 Prozent im Osten, Deutschland sei noch nicht zusammengewachsen.

Auch in anderen Fragen der inneren Einheit hat die Skepsis gegenüber dem Vorjahr zugenommen:

  • Dass die Wiedervereinigung unfair abgelaufen sei, denken jetzt 58 Prozent der Ostdeutschen (2019: 52 Prozent) und 39 Prozent der Westdeutschen (2019: 37 Prozent).
  • Und ebenfalls mehr Befragte als noch vor einem Jahr fürchten, dass Fremdenfeindlichkeit und Rassismus die Demokratie bedrohen. 66 Prozent im Westen (2019: 58 Prozent) und 61 Prozent im Osten (2019: 59 Prozent).

Ein großes Gefälle zwischen Ost und West belegt auch eine datenjournalistische Recherche des NDR zur Besetzung von Spitzenpositionen in Ostdeutschland: Demnach kamen 2019 von den deutschen Direktorinnen und Direktoren der Max-Planck-Institute 93 Prozent aus Westdeutschland. In den 14 Bundesministerien waren 97 Prozent der Abteilungsleiterinnen und Abteilungsleiter Westdeutsche. Daran hat sich bis heute nichts geändert.

Nur einen einzigen minimalen Fortschritt gibt es zu vermelden: Die Rektorinnen und Rektoren der 81 staatlichen Universitäten kamen bisher alle aus Westdeutschland. Im Juli wurde nun erstmals eine Frau mit ostdeutschen Wurzeln zur Uni-Präsidentin gewählt: Die Leipzigerin Gesine Grande (TU Cottbus).

Die NDR Dokumentation "Einheitsland - oder doch nicht?" entstand bereits 2019. Zum 30. Jahrestag der deutschen Einheit läuft sie in der Reihe "45Min" und wurde um die neuen Umfrage- und Rechercheergebnisse aktualisiert.

In der Doku fragt sich NDR Filmemacherin Birgit Wärnke, warum es immer noch ein Ost und West gibt, ein Wir und Ihr. Sie stammt aus Brandenburg und geht auf persönliche Spurensuche. Die Dokumentation über den Zustand der Bundesrepublik Deutschland arbeitet mit Rückblicken in die Geschichte. Dabei werden die großen Themen der Zeit mit seltenen, zum Teil auch privaten Archivbildern erzählt.

Quelle: NDR Norddeutscher Rundfunk (ots)


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