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Hauptsache billig? "ZDFzoom" über das System Discounter

Archivmeldung vom 28.01.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.01.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: "obs/ZDF/Kim Schiballa"
Bild: "obs/ZDF/Kim Schiballa"

Wenig Personal, viele Überstunden, Arbeit am Limit: Mitarbeiter von Discountern klagen über Gesundheitsprobleme und Dauerstress am Arbeitsplatz. Am Mittwoch, 30. Januar 2019, 22.45 Uhr, beleuchtet ZDFzoom in "Hauptsache billig? - Das System Discounter".

Lidl, Netto und Co. erzielen 42 Prozent des Umsatzes im deutschen Lebensmitteleinzelhandel. Die niedrigen Preise sorgen für geringe Gewinnspannen. Um Gewinn zu machen, wird oftmals auf Kosten des Personals gespart. "ZDFzoom" schaut hinter die Kulissen von Lidl, Netto und Norma. Welches Geschäftsprinzip macht Discounter so erfolgreich, und was bedeutet das für den Arbeitsalltag von Tausenden Angestellten in der Branche?

"ZDFzoom"-Autor Norman Laryea trifft ehemalige und aktive Mitarbeiter verschiedener Discounter. Ein Lidl-Mitarbeiter berichtet von 14-Stunden-Tagen und davon, wie die Zeiterfassung umgangen werde. Ein Netto-Filialleiter beschreibt die hohe körperliche und psychische Belastung, der er und seine Mitarbeiter ausgesetzt seien. "Es gibt einige, die sind in psychologischer Behandlung. Die Kollegen brechen irgendwann zusammen: Die Knochen tun weh, dann tun die Gelenke weh - es tut alles weh." Studien zufolge sind Muskel-Skelett-Erkrankungen die häufigste Krankheitsursache im Einzelhandel - sie verursachen jeden vierten Fehltag. Lidl und Netto weisen alle Vorwürfe zurück. Lidl schreibt, nicht erfasste Arbeitszeit widerspreche den Unternehmensgrundsätzen. Netto antwortet, die Gesundheit und der Schutz der Mitarbeiter am Arbeitsplatz hätten höchste Priorität, man halte sich selbstverständlich an alle gesetzlichen Vorgaben.

"ZDFzoom" startet ein Experiment: In einem kleinen Supermarkt tritt eine ehemalige Verkäuferin zum Belastungstest an. Dafür wird ihr Körper mit speziellen Sensoren verkabelt, die unter anderem die Körperhaltung analysieren und die Belastung der Gelenke am Computer darstellen. Begleitet wird das Experiment von Arbeitswissenschaftler André Klußmann. Das Ergebnis: Nach 100 bis 200 ausgepackten Kartons landet die Verkäuferin im gelben Risikobereich. Die Skala der möglichen langfristigen Folgen reicht von Schulterschmerzen bis zu Verschleißerkrankungen der Knie.

Mit einem früheren Lebensmittelkontrolleur inspiziert "ZDFzoom" Filialen von Lidl, Netto und Norma: Wie steht es um Sauberkeit und Hygiene? Bei einer Norma-Filiale ist die Mängelliste des Kontrolleurs Franz Josef Voll lang: Mäusekot und Schmutz an der Kühltheke, Ungeziefer in der Brotstation. Das Fazit des ehemaligen Lebensmittelkontrolleurs ist eindeutig: Wäre er noch im Dienst, hätte er die Filiale geschlossen. Auf Anfrage räumt Norma den Mäusebefall ein und gibt an, das Problem durch einen professionellen Schädlingsbekämpfer beseitigt zu haben.

Quelle: ZDF (ots)

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