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"Heimat in den Alpen": mehr als nur Touristenziel

Archivmeldung vom 16.05.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.05.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: "obs/SWR - Südwestrundfunk"
Bild: "obs/SWR - Südwestrundfunk"

Dass die Alpen touristisches Ziel sind, ist erst in jüngerer Geschichte so. Davor waren sie ausschließlich Heimat und boten die Möglichkeit, auf vielfältige Weise seinem Le-benserwerb nachzugehen. Zwei Dokus betrachten die Alpen auf eine Weise, die Touris-ten kaum zu Gesicht bekommen - sie gehen jahrhundertealten Traditionen nach und porträtieren Menschen, die sich für den Erhalt von Kultur und Landschaften einsetzen.

"Heimat in den Alpen: Wie Bergdörfer ihre Tradition erhalten" von Wilma Pradetto wird am Sonntag, 7. Juni 2020, um 20:15 Uhr im SWR Fernsehen gezeigt. Im Anschluss, um 21 Uhr, läuft "Heimat in den Alpen: Wie Bergdörfer ihre Zukunft sichern" von Catharina Kleber und Elke Sasse. Die Filme sind nach Ausstrahlung 12 Monate in der ARD Mediathek zu sehen unter ardmediathek.de

"Heimat in den Alpen: Wie Bergdörfer ihre Tradition erhalten" Man nennt sie die Nomaden der Alpen, denn sie bewahren eine Jahrhunderte alte Tradition in Österreich: Bergbäuerinnen und Bergbauern, die jedes Jahr im Frühjahr ihren Hof verlassen und mit dem Vieh von einem Weidegebiet zum nächsten ziehen, immer höher hinauf in die Ber-ge. Diese Form der Almwirtschaft wird Dreistufenlandwirtschaft genannt und wurde zum Unesco Welterbe erklärt. Erste Etappe ist das 500 Jahre alte Vorsäß Schönenbach, das 15 Bergbauernfamilien gemeinsam bewirtschaften. Sie produzieren Heumilch und Bergkäse. Später geht es 1.000 Meter höher hinauf, auf die Hochalpe. Durch die Beweidung verhindern die Tiere die Verbuschung der Alpwiesen und -hänge und erhalten eine einzigartige alpine Landschaft. Der größ-te Edelkastanienwald der Alpen liegt im Bergell, im Schweizer Kanton Graubünden.

Anfang Ok-tober bricht in den Bergdörfern das Kastanienfieber aus und die Bäuerinnen und Bauern strömen in die Selven - die Haine. Das war nicht immer so. Kastanien waren zwar jahrhundertelang ein wertvolles Grundnahrungsmittel der Bauern im Bergell, doch Ernte und Verarbeitung sind mühsam. So verwilderten die zum Teil 500 Jahre alten Bäume. Ein paar beherzte Bewohnerinnen und Bewohner wollten dieses Kulturgut retten. Mit einer Investitionsspritze durch die Regierung begann das zweite Leben der Kastanienselven und auch die Cascinas, die steinernen Dörrhäuschen, wurden wieder in Betrieb genommen. Die Kastanien sind zu einem Touristenmagnet geworden und für die Bäuerinnen und Bauern ein guter Nebenverdienst. Diese und weitere Geschichten sind zu sehen im ersten Teil der Doku um 20:15 Uhr.

Wie Bergdörfer ihre Zukunft sichern

Ostana ist ein Bergdorf in den piemontesischen Alpen. Als Giacomo Lombardo hier Bürgermeister wurde, schien das Dorf zum Aussterben verurteilt zu sein: Statt wie ehemals tausend Einwohnerinnen und Einwohnern gab es noch fünf. Doch Giacomo wollte nicht zuschauen, wie sein Heimatdorf stirbt. Der unermüdliche Stratege hat es tatsächlich geschafft, die Wende einzuleiten: Heute leben wieder 50 Menschen in Ostana - und es werden immer mehr. Flavio Appenino ist einer von ihnen. Er hat seinen Bäckerjob in der Stadt gekündigt und eröffnet in Ostana eine Bäckerei.

Serena Giraudo baut auf 1.600 Metern Höhe Biogemüse und Silvia Rovere betreibt die Dorftaverne. Von überall her kommen die neuen Bewohnerinnen und Bewohner, sogar aus Pakistan: Die Gemeinde hat sechs Flüchtlinge aufgenommen. Im slowenischen Solèava versucht Vida Matk, eine neue Existenzgrundlage zu entwickeln. Ihre Familie züchtet seit fast 150 Jahren Schafe auf 1.200 Metern Höhe. Die Wolle war immer nur ein Abfallprodukt. Nun will Vida daraus einen Wirtschaftszweig machen. Auf der anderen Seite der Grenze, im österreichischen Kärnten, kämpft Zdravko Haderlap um das Überleben seines Waldgebiets, das von zwei Föhnstürmen schwer angegriffen wurde. Eigentlich ist er Theaterregisseur. Ein bisschen von seinem alten Leben bringt der Rückkehrer nun auch in seinen Nebenerwerbsjob: Auf Wandertouren erzählt er von der bewegten Geschichte der Region. Zu sehen im zweiten Teil der SWR Dokumentation ab 21 Uhr.

Quelle: SWR - Südwestrundfunk (ots)

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