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100 Jahre elektrische Verkehrsampel - Nicht automatisch mehr Sicherheit

Archivmeldung vom 05.08.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.08.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: pixelio.de, G. Hanßen
Bild: pixelio.de, G. Hanßen

Vor 100 Jahren, am 5. August 1914, wurde in Cleveland (USA) die erste elektrische Verkehrsampel in Betrieb genommen. 10 Jahre später leuchtete auch eine auf dem Potsdamer Platz in Berlin - wo heute noch deren Nachbau steht. "Ohne Ampeln", so Siegfried Brockmann, Leiter der Unfallforschung der Versicherer (UDV), "könnte der enorme innerstädtische Verkehr kaum so sicher abgewickelt werden, wie das heutzutage der Fall ist." Aber auch außerorts sind die Lichtsignal- oder Lichtzeichenanlagen - wie sie im Amtsdeutsch heißen - oft notwendig.

Ampeln werden zur Verbesserung der Verkehrssicherheit und der Qualität des Verkehrsablaufs eingerichtet. Sie finden ihren Einsatz vor allem an Kreuzungen und Straßen mit viel Verkehr. Ein Vorteil der Ampel ist, dass sie im Gegensatz zu vorfahrtgeregelten Kreuzungen auch dem Verkehr aus der untergeordneten Richtung bei hoher Verkehrsbelastung in der Hauptrichtung Zeit für die Überquerung der Kreuzung bzw. Straße einräumt. Dies vermeidet Staus und macht Ampelkreuzungen mit viel Verkehr leistungsfähiger als Kreuzungen ohne Ampel.

Ampelkreuzungen sind aber nicht grundsätzlich sicherer als ungeregelte, an denen alle Verkehrsteilnehmer aufeinander achten müssen. Die Unfallgefahr kann durch die Ampelregelung sogar steigen, wenn bei der Einrichtung Fehler gemacht werden. Beispielweise, wenn Linksabbieger keine eigene gesicherte Grünphase haben. Untersuchungen der UDV haben gezeigt, dass es durch eine gesonderte Ampelphase für Linksabbieger aus der Hauptrichtung zu einer Halbierung der volkswirtschaftlichen Unfallkosten kommt.

Insbesondere, wenn die notwendige Sicht auf Fußgänger und Radfahrer nicht gegeben ist, oder bei hohen Abbiegeverkehrsstärken oder -geschwindigkeiten, müssen auch Rechtsabbieger gesonderte Ampelphasen bekommen, selbst wenn eine Kreuzung dadurch weniger "leistungsfähig" wird. Unfallforscher Siegfried Brockmann: "Grundsätzlich sollte an einer Ampelkreuzung die Verkehrssicherheit aller Verkehrsteilnehmer vor der Flüssigkeit des Verkehrs stehen."

Kreisverkehre können sichere Alternativen zu ampelgeregelten Kreuzungen sein. Innerorts fehlt dazu aber häufig der erforderliche Raum. Bereiche ganz ohne Ampeln (Shared Space, Begegnungszonen) funktionieren innerorts nur unter ganz bestimmten Umständen. Beispielweise bei geringem Verkehrsaufkommen oder wenn Fußgänger und Radfahrer das Straßenbild dominieren.

Quelle: Unfallforschung der Versicherer (ots)

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