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Strom aus Atommüll könnte Deutschland 300 Jahre lang versorgen

Archivmeldung vom 03.04.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.04.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Pixabay/Freepik/Montage AUF1 / Eigenes Werk
Bild: Pixabay/Freepik/Montage AUF1 / Eigenes Werk

Während in Deutschland die Atomenergie mit völlig aus der Zeit gefallenen Schreckensargumenten aus den 1970er und 1980er Jahren verteufelt und in wenigen Wochen final abgeschaltet wird, sind Forschung und Technik längst viel weiter: Moderne Reaktortypen sind extrem sicher, umwelt- und klimaneutral. Nun hat ein Wissenschaftler sogar einen Weg gefunden, den bereits angefallenen und noch anfallenden Atommüll zur Stromerzeugung zu nutzen. Dies berichtet das Portal "AUF1.info".

Weiter berichtet das Portal: "Typisch für die vor allem in Deutschland verbreitete, hochgradig vorurteilsbehaftete Ablehnung der Atomkraft unter Aufbietung apokalyptischer, aber unrealistischer Szenarien ist das völlige Ausklammern der zwangsläufigen technischen Evolution und Weiterentwicklung durch Erfindungsgeist und Innovationen.

Weiterentwicklung und Evolution minimiert Risiken

In jeder anfangs unbeherrschbaren Technologie – von der Elektrizität bis zur Luftfahrt – führten diese stetigen Forschungen und Verbesserungen dazu, dass die ursprünglichen Risiken und Probleme eliminiert und obsolet gemacht wurden. Die Kraftwerke der vierten und fünften Generation, etwa der Dualfluid-Typ, benötigen so heute praktisch überhaupt keine Sicherheitstechnik mehr, weil ein thermisches Durchgehen nicht mehr möglich ist.

Und auch das vermeintlich für Jahrtausende strahlende, nie mehr aus der Welt zu schaffende Problem des Atommülls und seiner Endlagerung, eines der zentralen Narrative der Anti-AKW-Bewegung bis heute, ist längst durch intelligente Lösungsansätze überholt. Einen weiteren solchen Durchbruch bei der produktiven Nutzung dieser Altlasten könnte nun der Energie-Ingenieur und Professor Bruno Merk gemacht haben, der an völlig neuartigen Atomkraftwerken arbeitet.

Neuer Reaktortyp mit riesigem Potenzial

Dabei soll der entstehende Atommüll nicht nur keine Gefahr mehr sein, sondern sogar als Energiequelle dienen. Merk geht sogar davon aus, dass durch die Nutzbarmachung der bislang hierzulande insgesamt angefallenen 16.000 Tonnen Atommüll aus dem Reaktorbetrieb Deutschland für fast 300 Jahre (!) mit Strom versorgt werden könnte. Zudem könnte die zu lagernde Atommüllmenge durch neuartige Sortierung auf weniger als ein Zehntel reduziert werden.

Die Energie-Importe könnten damit massiv verringert werden, so Merk. Konkret sieht seine Technologie vor, die radioaktiven Abfälle zu zerkleinern, sie dann in einer chemischen Flüssigkeit bei 500 Grad aufzulösen und schließlich in einem neuartigen Reaktortyp vollständig in Energie verwandeln zu lassen. Dass dies theoretisch möglich ist, sei schon in den 1960er- und 80er-Jahren bewiesen worden, so Merk.

Vor grüner Wissenschaftsfeindlichkeit geflüchtet

Da Merk in der von den Grünen geschürten Anti-Atom-Hysterie in Deutschland kein Betätigungsfeld fand, floh er vor sieben Jahren nach England, wo er seine Forschungen in Liverpool fortsetzt. Dort wird er von der Royal Academy of Engineering gefördert. In Deutschland sei ihm geraten worden, „in der Öffentlichkeit in Zukunft die Klappe zu halten“. 

Im Forschungsministerium habe man ihm zu verstehen gegeben, er solle kein Geld erwarten. „Ich hatte einen unbefristeten Vertrag als Wissenschaftler im öffentlichen Dienst. Andere Wissenschaftler würden das als Sechser im Lotto bezeichnen. Ich bin trotzdem gegangen, weil ich die Verwirklichung meiner Forschung zum Ziel habe, dafür aber keine Erfolgschancen mehr sah“, klagte er gegenüber „Bild“.

Deutschland ist stehengeblieben auf dem Stand von vorgestern 

Nun werde es eben England sein, das von dem wissenschaftlichen Durchbruch profitieren werde, so Merk weiter - sofern Deutschland nicht doch noch zur Besinnung komme, seine Anti-Atom-Haltung zumindest in der Wissenschaftsförderung dringend überdenke und in seinen Forschungsbereich investiere.

Dies ist unter grüner Herrschaft und der allgemeinen Innovationsfeindlichkeit aber natürlich nicht zu erwarten. Seinen exzellenten Ruf als Vorreiter in diesem Bereich hat Deutschland nicht nur verspielt, sondern auch völlig den wissenschaftlichen Anschluss eingebüßt. Auch hier ist der Kenntnistand, dank der Grünen und ihres Einflusses auf Medien und Bildungswesen, auf dem Stand von vor 40-50 Jahren stehengeblieben.

Schiefe Vergleiche mit Tschernobyl und Fukushima

Denn in der zivilen Atomkraftnutzung - eine militärische gab es hier seit dem 2. Weltkrieg ohnehin nie - und der Reaktortechnik verabschiedete sich ausgerechnet Deutschland, das Land, das die sichersten und verlässlichsten Atomkraftwerke baute, frühzeitig aus dem Prozess jeglicher Weiterentwicklung. Und zwar nicht etwa aufgrund von Pannen im eigenen Land, sondern wegen Störfallen im Ausland, die es mit heimischem Reaktoren nie gegeben hätte, für die man sich aber in typisch deutscher Übertragungsschule verantwortlich fühlte.

In Tschernobyl war es 1986 ein von einem maroden spätsozialistischen Sowjetregime zusammengenagelter Schrottreaktor gewesen, der zudem bei einem verantwortungslosen Experiment ohne auch nur annähernd ausreichende Sicherheitsprotokolle havariert war. Und in Fukushima, 25 Jahre später, war es die Naturkatastrophe eines Tsunami gewesen, die ein bewährtes und sicheres AKW in einem Erdbebengebiet (!) zerstörte.

Die wahre Katastrophe

Beides wäre in Mitteleuropa prinzipiell unmöglich gewesen. Trotzdem wurden beide Fälle zum angeblichen Menetekel eines fatalen Irrwegs und einer „menschheitsbedrohenden” Technologie umgedichtet. Im Fall von Fukushima, wo es kein einziges Todesopfer durch den Reaktorunfall gab, werden von manchen deutschen Medien bis heute die zehntausenden Erdbebentoten als „Opfer der Atomkatastrophe“ bezeichnet. 

Die wahre Katastrophe ist die, dass sich Deutschland aus grünromantisch-irrationalen Ideologiegründen aus dem Atomzeitalter verabschieden will und die eigene Bevölkerung dabei wirtschaftlich und technologisch vom Rest der Welt zugleich abkoppelt und abhängig macht. CDU-Politiker Carsten Linnemann, obwohl selbst Vize der Partei, die unter Merkel den fatalen Atomausstieg besiegelt hatte, brachte die Katastrophe auf den Punkt: „Für den Forschungs- und Innovationsstandort Deutschland sehe ich zunehmend schwarz.”

„Ideologische Scheuklappen ablegen”

Es werde in Deutschland nur noch darüber diskutiert, wo man aussteigen und was man alles verbieten wolle. Schlimmer noch: Zukunftsträchtige Innovationen würden für politisch unerwünscht erklärt. Deutschland müsse „hier endlich seine ideologischen Scheuklappen ablegen und den Weg in eine neue Ära ebnen. In eine Ära, in der wir uns keine Sorgen mehr darum machen müssen, woher der Strom der kommenden Jahre und Jahrhunderte kommen wird. Gleichzeitig lösen wir umweltpolitische Probleme wie die Beseitigung des Atommülls. Besser geht es nicht. Die Politik muss endlich Farbe bekennen.“

Das hat sie jedoch schon längst getan: Diese Farbe ist grün – womit der Rückfall ins vorindustrielle Zeitalter nur noch eine Frage der Zeit ist.

Wer sich übrigens für den aktuellen technischen Erkenntnisstand zum erwähnten Dualfluid-Reaktor interessiert, dem sei das AUF1-Interview von vergangener Woche mit dem Physiker Volker Eyssen empfohlen:

https://auf1.tv/nachrichten-auf1/volker-eyssen-ueber-atomtechnik-beim-dualfluid-reaktor-ist-keine-sicherheitstechnik-noetig/?ac=1&lc=1

Quelle: AUF1.info

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