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Welche Überraschungen offenbart der Meteorit im See Tschebarkul?

Archivmeldung vom 14.08.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.08.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Verschiedene gefundene Fragmente in unterschiedlichen Größen.
Verschiedene gefundene Fragmente in unterschiedlichen Größen.

Foto: Alexander Sapozhnikov
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Am 23. August gibt es in Tscheljabinsk im Süd-Ural eine Ausschreibung – die Behörden der Region haben beschlossen, den Meteoriten vom Grund des Sees Tschebarkul zu heben. Das berichtet Oleg Nechaj bei Radio "Stimme Russlands". Laut der technischen Vorgabe soll der Gewinner im Laufe von 28 Tagen nach Abschluss des Vertrages ein Objekt von ovaler Form, mit einem Durchmesser von 0,3 bis einem Meter und einem Gewicht von 600 Kilogramm aus einer Tiefe von nicht weniger als 16 Metern bergen.

Weiter heißt es: "Dieser Meteorit, der am 15. Februar dieses Jahres in der Luft über dem Gebiet Tscheljabinsk explodiert war, hat die Bewohner des regionalen Zentrums und der benachbarten Städte geblendet. Durch die Druckwelle sind in vielen Gebäuden die Fensterscheiben geborsten, 1.600 Menschen erhielten Verletzungen. Der kosmische Fremdling hat die Erdbewohner ein weiteres Mal daran erinnert, wie verletzlich unser Planet für Angriffe aus dem Weltall ist. Nach Schätzungen der Russischen Akademie der Wissenschaften war der kosmische Körper, der im Gebiet Tscheljabinsk heruntergekommen war, mehrere Meter groß, wog ungefähr zehn Tonnen und hatte eine Energie von mehreren Kilotonnen. Der Bolide war mit einer Geschwindigkeit von zehn bis 20 Kilometern pro Sekunde in die Atmosphäre eingedrungen (das sind ungefähr 70.000 Kilometer pro Stunde) und war in einer Höhe von 30 bis 50 Kilometern geborsten. Vom technischen Standpunkt aus ist die Bergung des Meteoriten vom Grund des Sees nicht sonderlich schwierig, merkt Igor Marinin, der Chefredakteur der Zeitschrift “Nowosti kosmonawtiki”, an:

"Zuerst muss man ihn finden, dann freigraben, um einen Zugang von allen Seiten zu haben. Wahrscheinlich ist er im See im Schlick steckengeblieben. Dafür gibt es spezielle Schwimmbagger. Sie lassen einen Schlauch herunter und blasen den Schlamm zur Seite. Das ist eine langwierige Arbeit. Danach holt ein Hubschrauber das Meteoritenstück heraus.“

Dass die Behörden des Tscheljabinsker Gebiets den Meteoriten finden und vom Grund des Tschebarkul-Sees bergen wollen, war Ende Juli offiziell mitgeteilt worden. Alexander Galitschin, der Minister der Gebietsregierung für Strahlungs- und ökologische Sicherheit, hatte erklärt, dass man zu den Arbeiten Berufstaucher vom Gebietsrettungsdienst sowie spezialisierte Organisationen von außen heranziehen will, präzisiert Marina Alexandrowa, die Pressesprecherin des Ministeriums:

„Die Arbeiten werden vom Gebietsrettungsdienst geleitet. Die Fremdorganisationen werden für die Ausführung von irgendwelchen technischen Maßnahmen herangezogen. Sie besitzen Spezialausrüstung für die Vorerkundung des Territoriums zum Auffinden des gewünschten Objekts.“

Es ist nicht bekannt, welche Organisationen genau an dem Projekt teilnehmen werden. Möglicherweise werden es Militärs oder Vertreter anderer Sicherheitsbehörden sein. Aber allein die Tatsache, dass das Ministerium für Strahlungs- und ökologische Sicherheit mit den Bergungsarbeiten betraut wurde, ist ziemlich interessant.

Es ist schwer zu sagen, ob uns eine wissenschaftliche Sensation erwartet, wenn der Splitter des Meteoriten gehoben ist. Einige Spezialisten zweifeln übrigens daran, dass es überhaupt gelingt, etwas auf dem Grund des Sees zu finden. Der russische Kosmonaut Georgi Gretschko hat sogar die Vermutung geäußert, dass nicht ein Meteorit, sondern der Kern eines Kometen in den See gefallen ist – ein Körper aus Eis mit kleinen Chondrit-Einstreuungen. Und dass im See gar nichts mehr ist, weil das Eis geschmolzen ist. Aber wenn der Meteorit doch gefunden und gehoben wird, wird das ein wunderbares Resultat sein. Denn damit bekommen wir einen Stoff geliefert, der im Laufe von Millionen Jahren keinerlei irdische Einwirkung über sich ergehen lassen musste."

Quelle: Text Oleg Nechaj - „Stimme Russlands"

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