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Der Ablauf künstlicher Befruchtungen in Spanien

Archivmeldung vom 09.07.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.07.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Anja Schmitt
Symbolbild
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Bild von jorono auf Pixabay

Rund jedes zehnte heterosexuelle Paar im Alter zwischen 25 und 59 Jahren in Deutschland ist ungewollt kinderlos. Rechnet man gleichgeschlechtliche Paare mit ein, steigt die Zahl auf etwa jedes sechste Paar. Wie viele Alleinstehende mit unerfülltem Kinderwunsch es zusätzlich gibt, lässt sich nicht einmal schätzen. Damit sich der Kinderwunsch erfüllt, brauchen diese Menschen medizinische Hilfe. Der Weg zum eigenen Wunschkind ist dabei oft eine finanzielle, seelische und körperliche Belastung. Etliche Paare entscheiden sich für eine reproduktionsmedizinische Behandlung im Ausland. Spanien ist dabei besonders beliebt - aber warum ist das so?

Warum entscheiden sich Menschen für eine Kinderwunschbehandlung in Spanien?

Für zahlreiche Paare ist der Weg zum Wunschkind steinig. Viele sind vom bürokratischen Aufwand oder den langen Wartezeiten daheim frustriert. Manchmal haben sie bereits ein oder mehrere Versuche in einer deutschen Kinderwunschklinik hinter sich, die erfolglos blieben. Wenn solche Paare dann nach neuen Lösungswegen suchen, stoßen sie oft auf die IVF-Behandlung (künstliche Befruchtung oder In-vitro-Fertilisation) in Spanien. Zwar ist die Reise weit, für viele Paare überwiegen aber die Vorteile. Dazu zählt, dass im Ausland reproduktionsmedizinische Verfahren wie etwa die anonyme Eizellenspende oder Gentests erlaubt sind, die es in Deutschland nicht gibt. Außerdem ist Spanien liberaler als Deutschland und beschränkt nicht aufgrund von sexueller Orientierung oder Familienstand, wer Zugang zur Reproduktionsmedizin hat. Das Thema künstliche Befruchtung ist quer durch die Gesellschaft akzeptiert. Daher gibt es einen großen Pool an Eizellenspenderinnen, wodurch sich die Wartezeiten auf eine solche Behandlung verkürzen.

Während es in Deutschland recht strenge Altersgrenzen gibt, können ältere Patientinnen und Patienten im Ausland reproduktionsmedizinische Hilfe in Anspruch nehmen. Und auch der finanzielle Aspekt spielt eine Rolle. Zudem verbinden einige die geistig und körperlich anstrengende Zeit um die künstliche Befruchtung herum mit einem Urlaub auf der iberischen Halbinsel. All diese Gründe machen Spanien seit vielen Jahren zu einem attraktiven Ziel und hat bewirkt, dass sich die Reproduktionsmedizin in Spanien besonders schnell weiterentwickeln konnte.

Welche Kinderwunschbehandlungen sind in Spanien verfügbar?

Spanien ist in Sachen Reproduktionsmedizin führend in Europa. Unter allen künstlichen Befruchtungen, die innerhalb der EU durchgeführt werden, finden 40 Prozent in Spanien statt. Ein Grund dafür sind die zahlreichen innovativen Behandlungsoptionen, die teilweise gegenüber einer typischen künstlichen Befruchtung oder IVF erfolgreicher sind. Dazu zählen:

Anonyme Eizellenspende

Während es in Deutschland verboten ist, sich die Eizelle einer anderen Frau einsetzen zu lassen, ist die anonyme Eizellenspende in Spanien legal. Da der Spenderinnen-Pool groß ist, ist es leicht für das Klinikpersonal, eine Eizellespenderin zu finden, die die passenden Merkmale bezüglich Hautfarbe, Augen- und Haarfarbe sowie Größe aufweist, damit das Kind später auch optisch in die Familie passt.

Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI)

Bei der klassischen In-Vitro-Fertilisation ist die künstliche Befruchtung eigentlich ein natürlicher Vorgang. Denn obwohl sich Eizelle und Samen außerhalb des Körpers befinden, müssen sie selbstständig zueinanderfinden. Daran scheitert es aber oft (etwa bei unzureichender männlicher Fruchtbarkeit). Bei der ICSI-Technik wird die Samenzelle direkt in der Eizelle platziert und diese kann sich zum sogenannten Vorkernstadium (eine Vorstufe des Embryo) weiterbilden.

ROPA-Methode für lesbische Paare

Bei der ROPA-Methode werden beide Partnerinnen Mutter, indem die befruchtete Eizelle der einen Frau in die Gebärmutter der anderen Frau eingesetzt wird. Auf diese Weise können beide Partnerinnen aktiv am Empfängnis- oder Schwangerschaftsprozess teilnehmen.

Fazit

Den Ablauf einer künstlichen Befruchtung in Spanien empfinden die meisten Paare als einfacher im Vergleich zu Deutschland. Und wenn sie das ersehnte Wunschkind endlich in den Armen halten, setzen sie alles daran, um ein gutes Vorbild für den Nachwuchs zu sein.

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