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Schönheit, die die Welt nicht retten wird

Archivmeldung vom 16.03.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.03.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Die Erde, aufgenommen von Apollo 17 am 7. Dezember 1972 Bild: de.wikipedia.org
Die Erde, aufgenommen von Apollo 17 am 7. Dezember 1972 Bild: de.wikipedia.org

In Russland macht man sich, wie Boris Pawlischtschew bei Radio "Stimme Russlands" berichtet, Gedanken über den Bau eines riesigen Sonnenkraftwerks, das die Energie aus dem Weltraum zur Erde übertragen würde. Diese Initiative wurde von der wissenschaftlichen Einrichtung der Russischen Weltraumagentur – dem zentralen wissenschaftlichen Forschungsinstitut für Maschinenbau (ZNIImasch) unterbreitet. Obwohl diese Idee nicht neu ist, ist die Lösung prinzipiell anders.

Die Konzeption eines solchen Kraftwerkes wurde 1968 von dem Amerikaner Peter Glaiser vorgeschlagen. Ihr Wesen besteht in der Übertragung der Elektroenergie zur Erde in Form eines mächtigen Höchstfrequenzstroms von einer gigantischen Sonnenplatte, die man im geostationären Orbit montieren wird. Aber auf der Erde sollte man für den Empfang der Energie ein einige Quadratkilometer großes Antennenfeld montieren. Russische Wissenschaftler schlagen vor anstelle der Mikrowellen ein Laser, genauer gesagt Laserdioden zu verwenden. Die Fläche des Feldes wird sich um das Dutzendfache verringern.

Die USA, Japan, Europa und China planen bereits bis 2030-2040er Jahre Weltraumkraftwerke zu bauen. „Es ist vollkommen gesetzmäßig, dass sich Russland ihnen anschließen wird“, meint das Akademiemitglied der Russischen Akademie für die Raumfahrt Alexander Shelesnjakow:

„Wir müssen uns mit diesen Fragen ebenfalls befassen. Wenn die Energie aus dem Weltraum billig sein wird, dann ist das vorteilhaft, weil die Erde schon längst einen energetischen Hunger hat. Wir müssen uns Gedanken über die Zukunft machen. Das ist nicht nur mit Fragen der Konkurrenz mit anderen Ländern verbunden. Das ist die Wirtschaft. Wir bauen neue Kraftwerke auf der Erde. Wenn es möglich sein wird etwas Ähnliches in dem Weltraum zu schaffen, dann könnte man das auch machen.“

Der Stellvertreter des Chefredakteurs der Zeitschrift „Nowosti Kosmonawtiki“ („Nachrichten der Raumfahrt“) Igor Listow sagt, dass die Idee schön ist, aber gigantische Investitionen braucht. Deshalb sei sie wirtschaftlich unzweckmäßig:

„Man muss sich die Situation mit offenen Augen anschauen und das Erwünschte nicht als Wirklichkeit darstellen. In keinem einzigen Staat werden ernste Arbeiten durchgeführt, die mindestens das Niveau der Experimente zur Übertragung der Energie aus dem Weltraum zur Erde erreichen würden.“

Dieses Projekt spielt mit der Erfindung, dass die Energiequellen (Öl und Gas) auf der Erde bald zu Ende gehen werden. Neue Ideen werden unvermeidlich entstehen. „Aber man muss sie unter Berücksichtigung aller Risiken in Angriff nehmen“, meint das korrespondierende Mitglied der Russischen Raumfahrtakademie Andrej Ionin:

„Es ist sehr teuer das Kraftwerk auf eine Umlaufbahn zu bringen und danach es zu betreiben. Ganz zu schweigen von dem Einfluss auf die Ökologie der Erde. Was wird passieren, wenn der Laserstrahl sich verschieben wird. Was wird auf der Erde geschehen? Wir wissen nicht, wie das sich auch auf die Ozonschicht auswirken wird: wird der Laserstrahl Ozonlöcher erzeugen? Die Folgen werden um ein Hundertfaches teurer als der Preis der erzeugten Elektroenergie sein. Der Vorschlag des Zentralen Forschungsinstituts für den Maschinenbau muss durch Rechenschaftsberichte von Ökologen und Wirtschaftswissenschaftlern ergänzt werden.“

Wenn man solche Projekte realisieren wird, dann wird das in ferner Zukunft geschehen. Wissenschaftler meinen, dass man auf sie nicht völlig verzichten sollte. Mit der Zeit können viele interessante technische Lösungen entstehen, zum Beispiel die Entwicklung von effektiveren Lasern oder Sonnenbatterien.

Quelle: Text Boris Pawlischtschew - „Stimme Russlands"

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