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China strebt den Mond an

Archivmeldung vom 29.05.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.05.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: ru.wikipedia.org - "Stimme Russlands"
Bild: ru.wikipedia.org - "Stimme Russlands"

China hat laut einem Bericht von A. Karnejew bei Radio "Stimme Russlands" mit dem Testen seines dritten Mondapparates „Chanye-3“ begonnen. So heißt es in einer Mitteilung der Staatlichen Weltraumverwaltung der VR China. Es wird angenommen, dass der Flug von „Chanye-3“ zum natürlichen Erdtrabanten in der zweiten Jahreshälfte geplant worden sei.

In dem Beitrag heißt es weiter: "Die Tatsache, dass die Informationen über die Bodenerprobung des Mondapparates „Chanye-3“ offiziell veröffentlicht worden sind, zeugt davon, dass die Vorbereitungsarbeiten planmäßig verlaufen und allem Anschein nach bald abgeschlossen sein werden. Experten haben keinerlei Zweifel darüber, dass die dritte chinesische Mondmission in diesem Jahr erfolgen wird.

Es wird angenommen, dass „Chanye-3“ auf der Mondoberfläche weich aufsetzen und dabei die Aufgabe erfüllen wird, ein chinesisches Mondfahrzeug dorthin zu befördern. Die mit Sonnenbatterien ausgestattete selbstfahrende Vorrichtung mit einem Gewicht von rund einhundert Kilogramm soll auf dem Mondgrund mindestens drei Monate tätig sein. Die Bodenprüfungen des Apparates werden unter den Bedingungen absolviert, die denen auf dem Mond nahe sind. Beispielsweise soll er einem Temperaturgefälle von minus 200 bis plus 150 Grad Celsius standhalten.

Das Startzeichen für die chinesischen unbemannten Flüge zum Mond wurde im Oktober 2007 mit dem Abschuss von „Chanye-1“ gegeben. Seine Hauptaufgabe bestand in der Erforschung des Erdtrabanten von einer Umlaufbahn aus. Im Ergebnis des Fluges, der 16 Monate dauerte, wurde eine dreidimensionale Karte der Mondoberfläche mit einer hohen Auflösung erstellt. Im Jahre 2010 wurde der zweite Forschungsapparat zum Mond entsandt, um Gebiete zu fotografieren; in einem dieser Gebiete wird „Chanye-3“ niedergehen sollen. Somit nähere sich China konsequent der Landung seines Mondfahrzeuges auf dem Mond, stellte Andrej Ionow, Experte für Fragen der Weltraumerschließung, Mitglied der Raumfahrtsakademie Russlands, fest:

„Es gibt unbedingt eine ganze Reihe von wissenschaftlichen Aufgaben. Doch das, was China jetzt macht, ähnelt mehr nicht der Lösung von konkreten Aufgaben, sondern eher der Durcharbeitung von Technologien und dem Durchmessen jenes Weges, den die USA und die UdSSR vor 30 bis 40 Jahren zurückgelegt haben. Jetzt versucht man in China, das in einem vorauseilenden Tempo umzusetzen, was die Sowjetunion und die USA innerhalb der gesamten Weltraumära realisiert haben. Irgendwelche neue wissenschaftliche Errungenschaften wird es da nicht geben. Dies umso mehr, als viele Experten den Standpunkt vertreten, dass die Mondetappe ganz und gar nicht obligatorisch sei. Weitaus aussichtsreicher sei die Erschließung von Mars.“

Nichtsdestoweniger hat China beschlossen, die „Mondstufe“, die von den Pionieren der Weltraumerschließung bereits passiert worden ist, nicht zu überspringen. In dem Ende 2011 veröffentlichten „Weißbuch“ über die Weltraumtätigkeit Chinas wurde erstmalig offiziell bestätigt, dass die VR China auch Pläne für die bemannte Monderforschung schmiedet.

Fachleute haben bereits davon zu sprechen begonnen, dass sich ein neues Zentrum für die weltweite kosmische Tätigkeit herausbilde und ein neues Phänomen, „asiatische Weltraumfahrt“, im Entstehen begriffen sei. Hat sich doch buchstäblich einen Monat vor dem chinesischen Mondapparat der japanische künstliche Mondsatellit, Kaguya, auf die Umlaufbahn begeben. Und ein Jahr später, im Oktober 2008 fand der Start der ähnlichen indischen Raumsonde, Chandrayaan-1, statt.

Experten sind der Ansicht, dass die komplizierten Bedingungen einer Rivalität zwischen China und Japan, zwischen China und Indien immer energischer auch in den Bereich der Weltraumforschung übertragen würden. Jeder Erfolg eines von diesen Ländern ziehe unverzüglich eine Erwiderung der Konkurrenten nach sich.

Allerdings sei die VR China nach Auffassung von Analysten die einzige von den drei asiatischen Mächten, die die Absicht habe, sich innerhalb von einer kurzen Frist an allen Richtungen der Weltraumerforschung, darunter auch bei dem Mondrennen, einen Vorsprung zu verschaffen. Wenn der Start des indischen Mondfahrzeuges für 2017 mit Hilfe der Weltraumsonde Chandrayaan-2 angesetzt worden ist, so würde China einen ähnlichen Apparat bereits in diesem Jahr starten lassen. Und 2017 wird die VR China im Verlauf der dritten Etappe ihres Programms ein weiteres Mondfahrzeug zum Erdtrabanten entsenden, dessen Huptaufgabe darin bestehen wird, Muster von Mondgestein herzubringen."

Quelle: Text A. Karnejew - „Stimme Russlands"

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