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Erhöhter Klimaschutz bei der biologischen Abfallverwertung

Archivmeldung vom 25.09.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.09.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: obs/W. L. Gore & Associates, Inc.
Bild: obs/W. L. Gore & Associates, Inc.

Die Entsorgung biologischer Abfälle aus menschlichen Siedlungen belastet das Klima rund um den Globus. Sie wurde deshalb auch in das internationale Kyotoprotokoll aufgenommen. Eine in Deutschland entwickelte neuartige Technologie, die sich bereits in 20 Ländern bewährt, eröffnet die Chance, die bei der Verwertung dieser Abfälle entstehenden Emissionen drastisch zu senken.

Der erzielbare ökologische Fortschritt wird jetzt durch die weltweit erste, vom deutschen Umweltbundesamt ( www.umweltbundesamt.de ) fertiggestellten Studie über diese Emissionen des Bio-Abfalls bestätigt.

Allein in Deutschland, so die Studie, werden in Siedlungen 8,6 Millionen Tonnen pro Jahr an organischem Müll gesammelt und in über 1000 Abfallbehandlungsanlagen verarbeitet. Dabei gelangt vor allem Methangas in die Atmosphäre, das pro Tonne 25 Mal stärker zum Treibhauseffekt beiträgt als Kohlendioxid. Auch Lachgas und das übel riechende Ammoniak werden frei. Eindämmen konnte man diese Emissionen bisher nur durch teure Hallenbauten, in denen der Abfall in geschlossenen Systemen behandelt und hierbei die Emissionen weitgehend zurückgehalten wurden.

An vielen Standorten in Europa z. B. Großbritannien und Spanien, in den USA, Kanada oder Neuseeland arbeiten jedoch bereits verblüffend einfache geschlossene Abfallsysteme ohne Hallen, in denen schädliche Klimagase von vornherein kaum noch entstehen. Entwickelt wurden sie am deutschen Standort von W. L. Gore & Associates in Putzbrunn bei München. Die Gore-Ingenieure konnten dabei auf jahrzehntelangen Erfahrungen des Unternehmens bei der Anwendung wasserdichter atmungsaktiver Membranen aus ePTFE (expandiertes Polytetrafluorethylen) in Funktionstextilien aufbauen.

Der technische Clou dieses Abfallverwertungssystems ist eine regen- und winddichte, chemisch resistente Plane, die jedoch bei jedem Wetter wasserdampfdurchlässig wirkt. GORETM Cover System ist der Handelsname der neuen Technologie, die es erstmals ermöglicht, den geschredderten Bio-Abfall ohne baulichen Aufwand einfach aufzuschütten und so effektiv einzuschließen, dass Bakterien das Naturmaterial unter idealen Bedingungen in wertvollen Kompost umwandeln können. Die UBA-Studie belegt nun, dass die Emissionen des Systems um 3,5 bis 10 Mal geringer sind als bei herkömmlichen offenen Anlagen, und auch gegenüber bisherigen geschlossenen Bauten 1,5 bis 3 Mal weniger Klimagase frei werden. "Zum ökologischen Vorteil kommt der wirtschaftliche", sagt Ulf Harig, Leiter des Geschäftsfeldes GORETM Cover in Putzbrunn. "Gegenüber der geschlossenen Abfallbehandlung in festen Gebäuden erfordert unser System deutlich niedrigere Investitions- und Betriebskosten." Dies hat auch die Stadt Los Angeles bewogen, die bislang größte Abfallanlage mit der neuen Technologie zu errichten. Sie wird unter den bekanntermaßen besonders scharfen kalifornischen Umweltgesetzen im Endausbau jährlich eine Million Tonnen Klärschlamm und Grünabfall verarbeiten.

Nach außen dringen im wesentlichen nur Wasserdampf und Kohlendioxid durch die aus drei Schichten bestehende dünne Hülle, deren Poren 300 Mal kleiner sind als der Durchmesser eines Haares. Unangenehme Gerüche und schädliche Gase werden bis zu 96% zurückgehalten. Der mit Sensoren und PC gesteuerte biologische Prozess im Inneren erzeugt eine Temperatur von über 65°C. Dadurch werden Krankheitskeime abgetötet, und die geforderte Hygiene wird zuverlässig erreicht. In nur acht Wochen produzieren die Bakterien unter geregelter Luftzufuhr wertvollen Kompost, der in den Handel gebracht werden kann.

Kompost ist ein wichtiges Naturprodukt. Er sichert den Erhalt von fruchtbaren Ackerböden (Humus), verbessert den Wasserhaushalt, fördert das Leben wichtiger Mikroorganismen, hemmt Parasiten und Pflanzenkrankheiten und vieles mehr. Schließlich hilft Kompost in der Landwirtschaft, Energie und Ressourcen zu sparen. Die Europäische Kommission fordert daher in ihrer Bodenschutzstrategie auch den vermehrten Einsatz von hochwertigem Kompost.

Bei der Errichtung neuer Anlagen kooperiert Gore von Deutschland aus mit Partnerunternehmen in den einzelnen Ländern. Mit deren Hilfe werden die Anlagen entsprechend der unterschiedlichen nationalen Vorgaben geplant. Die Gore-Partner erhalten eine Lizenz für Vertrieb und Planung des GORETM Cover Systems, welches sich aus der GORETM Cover Laminatabdeckung, weiteren Komponenten wie Belüftungselemente, Prozesssteuerung und einem umfangreichen Support- und Servicepaket zusammensetzt. Bislang wurden weltweit rund 150 Anlagen für unterschiedliche Abfallarten maßgeschneidert entwickelt und kostengünstig installiert. 

Quelle:  W. L. Gore & Associates GmbH

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