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ALMA-Einweihung läutet neue Ära der Entdeckungen ein

Archivmeldung vom 14.03.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.03.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Die ALMA-Anlage aus der Vogelperspektive
Quelle: Foto: Clem & Adri Bacri-Normier (wingsforscience.com)/ESO (idw)
Die ALMA-Anlage aus der Vogelperspektive Quelle: Foto: Clem & Adri Bacri-Normier (wingsforscience.com)/ESO (idw)

Gestern wurde das Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) in den chilenischen Anden in einem offiziellen Festakt eingeweiht. Die Feier anlässlich der Fertigstellung aller wesentlichen Systeme des gigantischen Teleskopverbunds würdigt den Übergang vom Bauprojekt zum vollwertigen Observatorium. ALMA ist ein gemeinsames Projekt von Europa, Nordamerika, Ostasien und der Republik Chile.

Mehr als 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten heute von den drei internationalen ALMA Partnern im Observatorium in der chilenischen Atacamawüste begrüßt werden. Ehrengast war der chilenische Präsident Sebastián Piñera.

Unter den Ehrengästen der Einweihung waren Karlheinz Töchterle, Minister für Wissenschaft und Forschung (Österreich), Petr Fiala, Minister für Bildung, Jugend und Sport (Tschechische Republik), Nuno Crato, Minister für Bildung und Wissenschaft (Portugal), Roger Genet, Generaldirektor für Wissenschaft und Innovation (Frankreich), Nora van der Wenden, Direktorin für Forschung und Wissenschaftspolitik (Niederlande), Bruno Moor, Leiter der Abteilung für internationale Kooperation in Forschung und Innovation (Schweiz), Beatriz Barbuy als Vertreterin für Brasilien, Anne Glover, leitende Wissenschaftsberaterin des Präsidenten der Europäischen Kommission, sowie die Botschafter folgender Länder in Chile: Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, der Niederlande, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, der Tschechischen Republik und der Vereinigten Staaten.

Der chilenische Präsident Sebastián Piñera sagte: „Einer unserer vielen natürlichen Ressourcen ist Chiles spektakulärer Nachthimmel. Ich denke, dass die Wissenschaft zur Entwicklung Chiles in den letzten Jahren einen wesentlichen Beitrag geleistet hat und bin sehr stolz auf die internationale Zusammenarbeit im Bereich der Astronomie, für die ALMA den jüngsten und bedeutendsten Erfolg darstellt.“

An der Feier, die live über das Internet übertragen wurde, nahmen auch Repräsentanten von der internationalen Partner ALMAs teil: ESO-Generaldirektor Tim de Zeeuw, der Direktor der National Science Foundation der USA, Subra Suresh, der stellvertretende japanische Minister für Bildung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie, Teru Fukui, sowie der Direktor von ALMA, Thijs de Graauw. Außerdem waren zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von ALMA sowie Vertreterinnen und Vertreter angrenzender Gemeinden vor Ort.

Thijs de Graauw betonte seine Erwartungen an ALMA: „Dank des Einsatzes und der unzähligen Stunden harter Arbeit durch unsere Wissenschaftler und Techniker auf der ganzen Welt hat ALMA bereits zeigen können, dass es das höchstentwickelte Millimeter- und Submillimeter-Teleskop der Gegenwart ist und alles andere in den Schatten stellt. Wir sind gespannt darauf, wie die Astronomen die volle Leistungsfähigkeit dieses unglaublichen Instrumentes ausnützen werden.“

„Dies ist ein Beispiel dafür, dass große Erfolge möglich werden, wenn Institutionen und Nationen ihre Kräfte bündeln. Genau dies ist die Strategie aller Programme der ESO“, ergänzte Tim de Zeeuw. „Wenn wir dies im globalen Rahmen auf ein derartiges Projekt anwenden, dann ermöglichen wir den Astronominnen und Astronomen der ESO-Mitgliedsländer einzigartige Voraussetzungen für ihre Wissenschaft, die in dieser Form nur mit ALMA möglich sind.“

Heute wird eine ausgewählte Gruppe an Gästen die Möglichkeit erhalten, die Teleskope am Hochplateau an der Array Operations Site (OAS) in 5000 Metern Höhe über dem Meeresspiegel zu besuchen. Der Zusammenbau der ALMA-Antennen wurde vor Kurzem fertiggestellt. Die letzten sieben von insgesamt 66 Antennen werden gerade noch getestet, bevor sie ihren Betrieb aufnehmen werden. Selbst mit nur einem Teil der Teleskopanlage hat ALMA den Forschern aber bereits beispiellose Blicke in den Kosmos gewährt. [1]

ALMA beobachtet den Kosmos in einem Licht, das für das menschliche Auge unsichtbar ist. Das Observatorium wird uns Details von der Geburt neuer Sterne, junger Galaxien im frühen Universum und von der Entwicklung neuer Planeten um ferne Sterne zeigen. Außerdem wird es die Verteilung von Molekülen - viele von ihnen notwendig für das Leben - im interstellaren Raum genau analysieren und zahlreiche neue derartige Moleküle finden.

Das Observatorium war bereits in den 1980er Jahren in Form getrennter Projekte in Europa, den USA und in Japan angedacht, die dann in den 1990er Jahren zu einem einzigen Projekt verschmolzen. Der Bau begann 2003, und die Gesamtkosten für ALMA belaufen sich auf 1,4 Milliarden US-Dollar, von denen die ESO einen Beitrag von 37,5% trägt.

Die Antennenschüsseln der ALMA-Anlage, bestehend aus 54 Antennen mit 12 Metern Durchmesser und 12 Antennen mit 7 Metern Durchmesser, arbeiten als ein Teleskop zusammen. Jede Antennenschüssel sammelt die Strahlung aus dem Universum und fokussiert sie auf einen Empfänger. Die Signale der einzelnen Antennen werden zusammengeführt und in einem speziellen Supercomputer, dem sogenannten ALMA-Korrelator, für die Weiterverarbeitung aufbereitet. Die 66 ALMA-Antennen können in unterschiedlichen Konfigurationen auf der Hochebene angeordnet werden, wobei die Entfernungen der Antennen zueinander von 150 Metern bis zu maximal 16 Kilometern variieren können.

Aus Anlass der Eröffnung werden die ALMA-Partner - die ESO, das National Radio Astronomy Observatory der USA und Japans National Astronomical Observatory einen 16 Minuten langen Film „ALMA — In Search of Our Cosmic Origins” veröffentlichen, ein Buch über Ethno-Astronomie in der Region präsentieren und zwei Broschüren über das Projekt herausbringen. Alle Materialen sind über die unten angegebenen Links in elektronischer Form verfügbar.

Quelle: Max-Planck-Institut für Astronomie (idw)

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