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Gesellschaftliche Teilhabe für ein gesundes Leben

Archivmeldung vom 24.02.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.02.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Gradido
Bild: Gradido

Die Corona-Krise mit ihren massiven Kontaktbeschränkungen bietet Forschern aller Disziplinen die perfekte Grundlage, um die fatalen Auswirkungen von Isolation und Vereinsamung zu erforschen.

Zugleich liefert die aktuelle Situation zahllose neue Belege für die Erkenntnis, dass nichts die Lebensqualität und Lebensdauer eines Menschen so positiv beeinflussen kann wie stabile soziale Kontakte, Wertschätzung und die Teilhabe am Gemeinschaftsleben. Die Forscher der Gradido-Akademie für Wirtschaftsbionik sehen daher die dringende Notwendigkeit, das künftige Zusammenleben so zu reformieren, dass ein fürsorgliches und lebendiges Miteinander ermöglicht und gefördert wird. Die bedingungslose Teilhabe ist einer der Grundpfeiler ihres Gradido-Modells für ein gesundes und sinnerfülltes Leben.

Soziale Beziehungen sind der Schlüssel zu einem langen glücklichen Leben

Eine der bekanntesten Langzeit-Untersuchungen zu der Frage, welche Kriterien für ein langes glückliches Leben ausschlaggebend sind, wird an der amerikanischen Harvard Universität durchgeführt. Seit 1938 dokumentiert man für die „Grant-Studie“ das Familien- und Berufsleben sowie die gesundheitliche und psychische Verfassung der Teilnehmer. 60 der ursprünglich 724 Männer, die zu gleichen Teilen aus Studienanfängern der renommierten Harvard Universität wie aus sehr armen Bostoner Familien rekrutiert wurden, stehen bis heute zur Verfügung. Das beeindruckende Ergebnis dieser Längsschnittstudie über die entscheidenden Faktoren für Glück und Gesundheit: „Einer der wichtigsten Schlüssel zu einem langen und gesunden Leben sind soziale Beziehungen“.

Menschen brauchen das Miteinander

Die heilsame Kraft guter Sozialkontakte bestätigt auch der Psychoneuroimmunologe Joachim Bauer. „Soziale Zugehörigkeit und Erlebnisse aktivieren im Gehirn die sogenannten Belohnungssysteme und schütten die Wohlfühlbotenstoffe Dopamin und Oxytocin aus. Wir spüren, dass andere uns akzeptieren und uns wohlwollende Aufmerksamkeit schenken. Es mindert Ängste und baut Stress ab.“

Einsame Menschen sterben früher

„Dauerhafte soziale Isolation gehört zu den größten Gefahren für unsere Gesundheit“, warnt hingegen Gesundheitspsychologin Prof. Sonia Lippke. Ihren Ergebnissen zufolge werden im Gehirn bei einer solchen Belastung die Areale aktiv, die auch für Schmerzen zuständig sind. Dazu kommen Schlaflosigkeit, ein geschwächtes Immunsystem und abnehmende kognitive Leistungsfähigkeit, die bis zur Demenz führen kann. Weitere verheerende Folgen: „Es besteht ein erhöhtes Risiko, an Krebs zu erkranken oder einen Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erleiden, sogar ein früheres Versterben durch die verschiedenen Erkrankungen ist möglich.“
Wachsende Einsamkeit ist schlimmer Nebeneffekt des Lockdowns

Einsamkeitsforscher Marcus Mund bestätigt: „Die Einsamkeitszahlen sind während des Lockdowns hochgegangen“ und seine Kollegin, Maike Luhmann von der Ruhr-Universität Bochum, mahnt: „Grundsätzlich sollten wir als Gesellschaft ein allgemeines Interesse daran haben, dass Menschen nicht leiden. Das heißt, schon aus humanitären Gründen sollten wir versuchen, Einsamkeit zu bekämpfen.“

Klatschkassen, Zuwendungssoftware, Mietfamilien und ein Ministerium gegen die Einsamkeit

Auf verschiedensten Ebenen sind bereits kreative Maßnahmen im Einsatz, um die fatalen Folgen sozialer Isolation zu lindern. In den Niederlanden hat eine Supermarktkette 2019 sogenannte ‚Plauderkassen‘ eingeführt: An den ‚Kletskassa‘ steht das Schwätzchen anstelle der zackigen Abfertigung im Fokus. Im Bereich der künstlichen Intelligenz sind Roboter mit Zuwendungsprogrammierung entwickelt worden. Online-Portale bieten ‚Freunde‘ zum Mieten an und bei dem japanischen Unternehmen ‚Hagemashi Tai‘ lassen sich gleich ganze Familien als Gesellschaft buchen. Die Briten haben seit 2018 sogar ein eigenes ‚Einsamkeitsministerium‘.
Gesamtgesellschaftliche Lösung gefragt

Der belgische Psychoanalytiker und Buchautor Professor Paul Verhaeghe rät dazu, das derzeitige System nicht mehr als alternativlos zu betrachten, sondern stattdessen eine wertebasierte Gesellschaft zu entwerfen, in der die Bedingungen für Wirtschaft, Arbeit, Bildung und Leben weniger profitorientiert sind. Andernfalls sieht er die Gefahr, dass zutiefst menschliche Bedürfnisse nach Liebe, Zugehörigkeit und Nähe in Vergessenheit geraten.
Das Gradido-Modell basiert auf den zutiefst menschlichen Bedürfnissen

Die Forscher der Gradido-Akademie für Wirtschaftsbionik sehen in der Befreiung von Einsamkeit daher eine der zentralen Herausforderungen an ein Gesellschaftsmodell der Zukunft. „Wir haben die Isolation mit ihren schwerwiegenden psychischen und physischen Folgen längst als eines der schlimmsten Übel unserer Zeit identifiziert“, betont Bernd Hückstädt, Wirtschaftsbioniker und Mitbegründer des freien Forschungsinstituts. „Das Wissen darum, dass es Menschen nicht nur gesünder macht, sondern auch der Schlüssel zu einem glücklichen Leben ist, wenn sie am Gemeinschaftsleben teihaben, war unser Antrieb, ein Modell zu entwickeln, das Menschen jeden Alters lebenslang einen aktiven Part in der Gesellschaft ermöglicht. Nach unserem Prinzip der ‚Bedingungslosen Teilhabe‘ kann sich wirklich jeder mit seinen individuellen Fähigkeiten und Talenten in die Gemeinschaft einbringen. Das ist Potenzialentfaltung für alle. Mit der ‚Bedingungslosen Teilhabe‘ schaffen wir für jeden Einzelnen die Möglichkeit, neue Begabungen zu entwickeln und Fertigkeiten zu verbessern, damit jeder an seinem geleisteten Beitrag immer mehr Freude hat.“

Die finanzielle Grundlage für diese gemeinnützigen Tätigkeiten schafft das ‚Aktive Grundeinkommen‘, das in der Höhe von maximal 1.000 Gradido (GDD) pro Monat für Beiträge zum Gemeinwohl ausgezahlt wird. Darüber hinaus sieht das Konzept für die Gemeinwohlwährung vor, dass pro Kopf auch 1.000 Gradido (GDD) monatlich für den Staatshaushalt und 1.000 Gradido (GDD) für einen Natur- und Umweltfonds geschöpft werden.

Angelehnt an die Jahrmilliarden alten Erfolgsmodelle der Natur haben die Wirtschaftsbioniker somit ein Modell geschaffen, das ein neuartiges Zusammen- und Erwerbsleben möglich machen könnte, bei dem es keine Verlierer gibt. „Durch die neue Art der schuldenfreien Geldschöpfung und den Anreiz, sich für die eigene Grundsicherung durch das ‚Aktive Grundeinkommen‘ aktiv in die Gemeinschaft einzubringen, könnten wir zu einer Lebensweise zurückfinden, die sowohl die Ellbogengesellschaft als auch die gesellschaftliche Isolation Vergangenheit werden lässt und somit die beste Basis für ein erfülltes Leben bietet“, erklärt Margret Baier, Inhaberin der Gradido-Akademie. Baier und Hückstädt sehen daher dringenden Bedarf für die friedvolle Transformation des bisherigen Wirtschafts- und Finanzsystems – zum Wohle eines glücklicheren, gesünderen und sinnerfüllteren Erwerbs- und Privatlebens – und laden alle lebensbejahenden Menschen, Unternehmen und Organisationen dazu ein, sich in einer ‚Great Cooperation‘ mit der Gradido-Akademie zu vernetzen.

Details zur ‚Great Cooperation‘, dem ‚Gradido-Modell’ und Gradido-Podcast unter www.gradido.net


Quelle: Gradido

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