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Lärmvernichter sorgt für Ruhe trotz offener Fenster

Archivmeldung vom 05.05.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.05.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Gan vor seinem wirkungsvollen Anti-Lärm-Fenstergitter.
Gan vor seinem wirkungsvollen Anti-Lärm-Fenstergitter.

Bild: ntu.edu.sg

Ein neuartiger "Lärmvernichter" reduziert Geräusche von Bahndämmen oder Baustellen bei geöffnetem Fenster um die Hälfte. Das Gerät haben Forscher an der Nanyang Technological University (NTU) in Singapur entwickelt. Die Technik orientiert sich an Kopfhörern, in denen mit Gegenschall störende Geräusche ausgeblendet oder zumindest reduziert werden.

Weniger Energie notwendig

Das innovative Gerät wird direkt am Fenstergitter befestigt. Es ist mit einem Mikrofon und einem Lautsprecher ausgestattet. Es empfängt die akustischen Wellen und errechnet daraus in Echtzeit das genau entgegengesetzte Wellenmuster. Dieses schwächt die primären Wellen oder löscht sie gar aus - es wird leiser.

Gan Woon-Seng, Direktor am NTU-Zentrum für Informatik und Kommunikation, sieht gleich zwei Vorteile. Menschen, die Außengeräuschen ausgesetzt sind, können ihre Fenster zum Lüften öffnen, ohne unter dem Lärm zu leiden. Außerdem spare das System Energie, weil die Klimaanlage nicht so intensiv arbeiten müsse, wenn frische Luft durchs Fenster strömt.

"Verglichen mit dem Kopfhörer, der nach dem gleichen Prinzip arbeitet, war unsere Herausforderung weit größer", so Gan. "Wir mussten die Schallwellen nicht in einem kleinen Raum direkt am Ohr auslöschen, sondern in einem großen Bereich." Der Lärmvernichter ist ein Beispiel für eine Forschungsinitiative an der NTU, deren Ziel es ist, die Lebensqualität der Gesellschaft durch Hightech zu verbessern. Der Prototyp kommt mit einer Leistung von acht Watt aus. Das entspricht der eines kleinen Bluetooth-Lautsprechers.

Massenproduktion anvisiert

Damit das Gerät Wirkung zeigt, müssen mehrere Systeme am Fenstergitter befestigt werden. Gemeinsam schaffen sie es, die Außengeräusche durch Antischall teilweise auszulöschen. Das Team um Gan hat das Gerät in einer Halle getestet, in der sie ein Zimmer mit Türen und Fenstern aufbauten. Sie arbeiteten mit Baulärm, den Geräuschen eines Flugzeugtriebwerks und jenen von Zügen. Jetzt arbeiten die Forscher daran, das Gerät zu verkleinern, seine Leistungsaufnahme zu reduzieren und an einer Produktionstechnik, die die Kosten so stark drückt, dass es in Massen eingesetzt werden kann.

"Unser Ziel ist es, unsere Technologie in Fenstergitter zu integrieren, um die städtische Lärmverschmutzung erträglicher zu machen", verdeutlicht Gan abschließend. Er arbeitete mit Kollegen der University of Southampton in Großbritannien und der Tottori University in Japan zusammen.

Quelle: www.pressetext.com/Wolfgang Kempkens

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