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100 SMS und mehr: Vielschreiber sind oberflächlich

Archivmeldung vom 17.04.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.04.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Heavy Texter: Vielschreiber sind vorurteilsbehaftet. Bild: pixelio.de, erysipel
Heavy Texter: Vielschreiber sind vorurteilsbehaftet. Bild: pixelio.de, erysipel

Handy-Nutzer, die mehr als 100 SMS am Tag verschicken, sind tendenziell oberflächlicher als andere. Oberflächlichkeit bezieht sich hierbei auf ein großes Interesse an Reichtum und Image. Zu dieser Erkenntnis kommt eine neue kanadische Untersuchung der University of Winnipeg, wofür das SMS-Verhalten von 2.300 erst-semestrigen Psychologie-Studenten analysiert wurde. Diejenigen, die über 100 SMS täglich verschicken, fühlen sich um 30 Prozent weniger dazu berufen, ethischen Ansätzen zu folgen als diejenigen, die halb so viel senden.

Die Untersuchung hat ergänzend ergeben, dass "Heavy Texter" vermehrt vorurteilsbehaftet sind. Gemäß den Forschern sind sie deutlich weniger reflektiert, da sie permanent auf ihr Smartphone schauen und ihre Umwelt abschotten. 30 Prozent der Studienteilnehmer geben außerdem an, mehr als 200 SMS pro Tag zu verschicken.

"Bei solchen Studien ist die tatsächliche Kausalbeziehung wichtig", warnt Medienpsychologe Jo Groebel von der Business School Berlin Potsdam im Interview mit pressetext. Diejenigen, die mehr Wert auf die eigene Person und den eigenen Gefühlszustand legen, kommunizieren wahrscheinlich auch mehr und beschreiben diese Zustände ausführlicher als andere - auch ohne SMS.

Mehrere Medien optimal nutzen

Laut dem Experten ist die SMS-Kommunikation eine normale Form des zeitgenössischen Austausches. "Zudem ist sie das einfachste und am weitesten verbreitete Tool. Die Forscher haben aber auch herausgefunden, dass diejenigen, die nicht einseitig kommunizieren, sondern unterschiedliche Plattformen nutzen, auch die kompetentesten Kommunikatoren sind", fügt er hinzu. Es gelte daher, jedes Medium optimal zu nutzen.

Eine zu exzessive SMS-Nutzung birgt jedoch auch vielfache negative Auswirkungen. Zum einen würde das sprachliche Repertoire begrenzt bleiben und hauptsächlich in knappen Sätzen kommuniziert. "Dadurch kann es auch dazu kommen, dass andere Formen ungenutzt bleiben und die Kommunikation einseitig bleibt", sagt Groebel. Ein weiteres Problem stellt sich, wenn sich die Nutzer gerade im Restaurant oder auf einem Event befinden und dies per SMS mitteilen. "Dadurch entsteht ein indirektes Erlebnis, da sie die Situation per se nicht mehr wahrnehmen, sondern anderen darüber berichten", schließt der Spezialist ab.

Quelle: www.pressetext.com/Andreea Iosa

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