IWH: Wirtschaftskrise auch im Osten
Archivmeldung vom 10.04.2025
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.04.2025 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo Babić 
        
        
        Bild: Screenshot Youtube Video: "Wahres Ostdeutschland - Länder Ostdeutschlands" / Eigenes Werk
Im Jahr 2024 ist die Wirtschaft in Ostdeutschland um 0,1 Prozent geschrumpft, in Deutschland insgesamt um 0,2 Prozent. Für das Jahr 2025 rechnet das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) für Ostdeutschland mit einer Stagnation, für 2026 mit einem Zuwachs von 1,1 Prozent. Die Arbeitslosenquote dürfte laut IWH-Prognose in den Jahren 2025 und 2026 jeweils 7,8 Prozent betragen, nach 7,5 Prozent im Jahr 2024.
Die Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose konstatiert in ihrem 
Frühjahrsgutachten, dass sich die deutsche Wirtschaft seit Ende des 
Jahres 2023 in der Krise befindet und dass die neuen US-Zölle sowie die 
hohe politische Unsicherheit die Aktivität im Jahr 2025 belasten werden.
 Das gilt auch für Ostdeutschland, auch wenn Exporte in die USA eine 
geringere Rolle spielen als für die westdeutsche Wirtschaft.
Im 
Vorjahr ist das Bruttoinlandsprodukt in Ostdeutschland mit 0,1 Prozent 
einen Deut weniger zurückgegangen als in Westdeutschland (-0,3 Prozent).
 Dabei legte die Produktion in Berlin um 0,8 Prozent zu, während sie in 
den ostdeutschen Flächenländern um 0,5 Prozent sank.
Mit der 
amtlichen Veröffentlichung der Produktionszahlen im März 2025 wurden 
frühere Jahresergebnisse revidiert: Das Bruttoinlandsprodukt 
Ostdeutschlands ist für die vergangenen Jahre nach unten korrigiert 
worden. Nach dem Berechnungsstand vom Frühjahr 2024 war es im Jahr 2023 
um 12,1 Prozent höher als im Jahr 2015, nach aktuellem Berechnungsstand 
nur um 10,2 Prozent.
Besonders stark fiel die Revision des 
kumulierten Zuwachses für Brandenburg (4,5 Prozent statt 11,6 Prozent), 
Mecklenburg-Vorpommern (7,3 Prozent statt 13,3 Prozent) und 
Sachsen-Anhalt (-0,1 Prozent statt 3,3 Prozent) aus. Die ostdeutsche 
Wirtschaft ist in den vergangenen zehn Jahren nur deshalb etwas 
schneller gewachsen als die deutsche insgesamt, weil in Berlin die 
Dienstleistungen stark zulegen.
"In den kommenden Jahren wird der
 demographisch bedingte Schwund an Arbeitskräften die ostdeutsche 
Wirtschaft zunehmend belasten", sagte Oliver Holtemöller, Leiter der 
Abteilung Makroökonomik und Vizepräsident am IWH. Schon im vergangenen 
Jahr ist die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten im 
Osten um 0,1 Prozent zurückgegangen, während sie im Westen um 0,4 
Prozent zugelegt hat. Zudem dürfte das Gros der Rüstungsinvestitionen in
 Westdeutschland erfolgen, denn dort liegen die Schwerpunkte der 
deutschen Rüstungsindustrie. Alles in allem dürfte die Produktion in 
Ostdeutschland im Jahr 2025 stagnieren (Deutschland +0,1 Prozent). Im 
Jahr darauf ist die Expansion nach vorliegender Prognose mit 1,1 Prozent
 um zwei Zehntel Prozentpunkte geringer als in Deutschland insgesamt. 
Die Arbeitslosenquote dürfte in den Jahren 2025 und 2026 mit jeweils 7,8
 Prozent etwas höher liegen als im Jahr 2024 (7,5 Prozent), so das IWH.
Quelle: dts Nachrichtenagentur

 
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
       
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