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Expertenumfrage: Krise wird europäische Unternehmen bald und mit aller Härte treffen

Archivmeldung vom 06.10.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.10.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

98 Prozent der bedeutendsten Restrukturierungsexperten Europas sind der Auffassung, dass der Zusammenbruch an der Wall-Street nicht nur auf den Finanzsektor, sondern auch auf europäische Industrieunternehmen gravierende Auswirkungen haben wird.

73 Prozent der Experten meinen, dass die aktuelle Kreditkrise wenigstens bis Ende 2009 andauern wird. Kein einziger der befragten Fachleute geht davon aus, dass die Krise bis Ende dieses Jahres ausgestanden sein wird. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage von AlixPartners unter führenden Bankern, Rechtsanwälten, Fondsmanagern und andere Branchenexperten.

54 Prozent der befragten Fachleute meinen, dass die Liquiditätskrise das Private Equity-Geschäftsmodell in Europa dauerhaft verändert hat. Die Private Equity-Gesellschaften sind verstärkt gezwungen, den Eigenkapitalanteil der Portfoliounternehmen zu erhöhen, auch kleinere und mittlere Unternehmen in ihre Portfolios zu nehmen und vor allem, sich stärker auf operative als wie bisher auf finanzielle Maßnahmen zu konzentrieren.

Gefragt, in welchen Branchen aufgrund der Krise in den nächsten Jahren am meisten Restrukturierungsaktivitäten zu erwarten sind, wählten 54 Prozent den Einzelhandel, 32 Prozent die Bau- und Immobilienbrache und 37 Prozent den Finanzsektor als die drei am stärksten betroffenen Bereiche. Weitere in dieser Kategorie genannte Branchen waren die Automobilindustrie und die Fluggesellschaften. Auf die Aufforderung, drei bisher gesunde Industriezweige zu nennen, die in den nächsten zwölf Monaten wahrscheinlich verstärkt Restrukturierungen erfahren werden, wurden Branchen wie die Chemie-, die Arzneimittel-, die Reise- und Freizeitindustrie wie auch die Telekommunikationsbranche genannt.

Auf die Bitte jene Länder auszuwählen, die vermutlich in den nächsten zwölf Monaten einen starken Konjunkturrückgang erleben werden, gaben 81 Prozent Großbritannien an, 53 Prozent Deutschland, 51 Prozent Frankreich, 46 Prozent Italien und 36 Prozent Spanien. Als kleiner Lichtblick in der sonst düsteren Prognose sagten 42 Prozent der Befragten, dass der kommende Konjunkturabschwung in Europa wahrscheinlich ähnlich wie die Krise zu Beginn der 90er Jahre sein werde, nämlich schwierig, aber keine Katastrophe. Jedoch glauben immerhin 31 Prozent, dass sie deutlich stärker sein werde: Wie die Ölkrise der 70er Jahre. Immerhin 29 Prozent glauben, dass sie Ausmaße wie die Weltwirtschaftskrise von 1929 annehmen könnte. 22 Prozent der Experten sind sogar der Meinung, dass die bevorstehende Krise beispiellos sei.

"Die Krise wird Europa mit voller Wucht treffen. Wer jetzt nicht handelt und sein Unternehmen rechtzeitig darauf einstellt, riskiert mitgerissen zu werden", sagt Roman Zeller, Geschäftsführer von AlixPartners.

"In unsicheren Zeiten wie diesen zahlt es sich aus, einen Kühlen Kopf zu bewahren und auf Grundsätzliches zurückzugreifen. Das gilt sowohl für Unternehmen, Beteiligungsgesellschaften und andere Investoren. Die Manager müssen ihr Augenmerk jetzt auf die optimale Ausrichtung des operativen Geschäfts legen, um die Profitabilität der Unternehmen für die nächsten Monate und Jahre zu sichern. Niemand weiß genau, wie schlimm der aufkommende Sturm sein wird. Nur wer sich gut vorbereitet, wird ihn gut überstehen" kommentiert Roman Zeller die Folgen der Finanzkrise für die Unternehmen.

Im Rahmen der Studie von AlixPartners wurden 59 führende Banker, Anwälte, Fondsmanager und andere Restrukturierungs- und Turnaroundexperten aus ganz Europa befragt, darunter Experten aus Großbritannien, Deutschland, Italien, Frankreich, Spanien, der Schweiz, Schweden und den Niederlanden.

Quelle: AlixPartners

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