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Business-PC-Branche unter massivem Druck: Wirtschaftskrise und ein gespaltener Markt zwingen zum Umdenken

Archivmeldung vom 11.08.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.08.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise sowie ein fundamentaler Strukturwandel belasten die Business-PC-Branche zunehmend. So ist bei den Verkaufszahlen von PCs im B2B-Bereich bis Jahresende ein Rückgang um 5% zu erwarten.

Aufgrund der ständig sinkenden Preise von Einzelkomponenten reduzieren sich die durchschnittlichen Verkaufspreise pro PC-Einheit bis 2013 auf nur noch 200-350 Euro. Netzwerk- und Softwareanbieter treiben zudem neue Entwicklungen wie beispielsweise Cloud-Computing und Software as a Service konsequent voran. Setzen sich diese Innovationen auch im Massenmarkt durch, verlieren Endgeräte weiter an Bedeutung. Das sind zentrale Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung der internationalen Strategieberatung Booz & Company.

Wachstumspotenziale in BRIC-Staaten nutzen

Danach verändern sich die Kundenbedürfnisse hinsichtlich Größe, Preis und Funktionalität der PCs im Business-Umfeld massiv. "Die Globalisierung und die rasanten technischen Entwicklungen führen im Markt für Business-PCs zu komplexen Veränderungen", so Gregor Harter, Partner im Bereich Hightech und Telekommunikation bei Booz & Company. "Der Druck im B2B-Segment ist hoch wie nie. Im Westen ist von rückläufigen Nachfragetendenzen auszugehen. Der Preiskampf nimmt gewaltige Ausmaße an. Dies liegt nicht zuletzt an den dynamischen BRIC-Staaten mit enormem Wachstumspotenzial." Bis 2012 soll sich der PC-Bestand dort auf 500 Millionen Exemplare erhöhen. Dieser Zuwachs von 30% pro Jahr nimmt großen Einfluss auf die gesamte IT-Branche. Bereits jetzt kosten 85% der PCs unter 700 Euro. Westliche Anbieter müssen sich mit maßgeschneiderten Produkten und Preisen in diesen Zukunftsmärkten positionieren. Anbieter in den BRIC-Staaten haben durch ihre lokalen Kenntnisse entscheidende Vorteile - und das bei deutlich geringeren Kosten. Schon heute weisen diese Player einen Marktanteil von 20 bis 30% auf. Hinzu kommt: Mobiltelefone sind hier schon sehr weit verbreitet. Während 2008 in Indien und China bereits 39% bzw. 49% mobil telefonierten, verfügen weniger als 10% der Bevölkerung erst über einen PC. In Russland liegt der Verbreitungsgrad von Mobiltelefonen sogar bei 130%. "In den BRIC-Staaten werden die vielfach sehr kleinen Unternehmen ihre Geschäfte eher mit Smartphones oder neuen, hybriden Phone-PC-Geräten abwickeln, als auf Standard-PCs zu setzen. Ein weiteres Argument für kleine, hoch individualisierbare, dafür aber sehr günstige PCs", betont Harter.

Anspruchsvolle User durch Generationswechsel

Zudem entsteht ein völlig neues Benutzerprofil: In zehn Jahren sind in den meisten Ländern 50% der arbeitenden Bevölkerung nach 1980 geboren. "Diese Generation ist mit dem PC groß geworden und stellt entsprechende Ansprüche", erläutert Gregor Harter. "Berufliche und private Nutzung lassen sich nicht mehr voneinander abgrenzen. Hoch individualisierte Geräte, die eine maximale Personalisierung, einen Browser-basierten Arbeitsstil sowie Social Networking im Web erlauben, treten die Nachfolge bisheriger Standardlösungen an." Unternehmen beginnen schon jetzt, Mitarbeitern den Einsatz ihres privaten PCs zu ermöglichen und finanzieren die persönlich ausgewählten Geräte. "PC-Hersteller müssen den Nerv der Zeit treffen. Ein Drahtseilakt, denn durch den Einsatz von Privat-PCs im Unternehmen wird die Zielgruppe sehr viel komplexer. Bislang waren nur die Einkäufer auf Unternehmensseite Ansprechpartner für den Geschäftskundenvertrieb. Nun gilt es, den Business-User als Konsumenten anzusprechen", so Harter.

Megatrend Cloud-Computing

Auf technischer Seite lassen sich Privat-PCs im Unternehmen mittels Cloud-Computing einbinden - eine Technologie, die langfristig herkömmliche IT-Infrastrukturen ablösen wird. Entsprechend engagiert arbeiten zahlreiche Unternehmen weltweit an Entwicklungen für den Massenmarkt. Anwendungen und Daten liegen beim Cloud-Computing nicht mehr lokal auf dem Rechner, sondern im Internet oder Intranet. Endgeräte lassen sich so wesentlich schlanker und benutzerzentrierter konzipieren und einbinden. "Für CIOs lohnt sich der kritische Blick auf die eigene IT-Landschaft, um hier den Einstieg nicht zu verpassen. Die so gewonnene Flexibilität hinsichtlich verschiedenster Betriebssysteme und Endgeräte macht sich in jedem Fall bezahlt", betont Harter. Gute Karten haben auch Service Provider, die sich auf Cloud-basierte Dienste spezialisieren. Ein Trend, der sich künftig weiter verstärkt: die Konvergenz, also das immer stärkere Verschmelzen von PC-basiertem Arbeiten und drahtloser Kommunikation. In einigen Nischen gibt es sicher Bedarf an Multifunktionsgeräten, die maximal breite Anforderungen erfüllen. Ansonsten ist davon auszugehen, dass sich die Gerätevielfalt hinsichtlich Größe und Funktionalität stark erhöht. Das Netbook ist nur eine erste Spielart zwischen Mobiltelefon und Notebook sowie klares Indiz für die anstehenden Umwälzungen der gesamten Branche.

Quelle: Booz & Company

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