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Internationale Risikokapitalinvestitionen weiterhin rückläufig, Rückgang im Q2 um 63%

Archivmeldung vom 25.07.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.07.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Laut neuesten Daten des Branchen-Trackers Dow Jones VentureSource verlangsamten sich die Risikokapitalinvestitionen auf den internationalen Kapitalmärkten im zweiten Quartal 2009 weiter. Die Kapitalanleger stellten im zweiten Quartal bei 250 Geschäftsabschlüssen für die Arbeit aufstrebender Unternehmen in Europa, Kanada, Israel, China und Indien 1,46 Milliarden US-Dollar bereit.

Dies ist weniger als der im ersten Quartal 2009 investierte Betrag in Höhe von 1,99 Milliarden US-Dollar und stellt gegenüber den während des zweiten Quartals des vergangenen Jahres bei 452 Geschäftsabschlüssen investierten 3,95 Milliarden US-Dollar einen Rückgang um 63% dar. Dies ist - zumindest seit dem Höhepunkt des Einbruchs des Technologiebooms im Jahr 2003 - die niedrigste nichtamerikanische Gesamtinvestition in einem Quartal.

"Wir sehen einen klaren Trend, der auf spätere Abschlussrunden hinweist, da die Kapitalanleger daran arbeiten, ihre derzeitigen Portfolio-Unternehmen zu unterstützen", sagte Jessica Canning, Director von Global Research für Dow Jones VentureSource. "Indem sich der Zeitrahmen für die Börseneinführung erhöht, wird es für Kapitalanleger schwieriger, ihre Beteiligungseinsätze bei den derzeitigen Investitionen aufrechtzuerhalten."

In den USA haben die Risikokapitalanleger bei 595 Geschäftsabschlüssen 5,27 Milliarden US-Dollar investiert, dies ist gegenüber dem ersten Quartal zwar eine bemerkenswerte Verbesserung, liegt aber immer noch unter dem Wert des vergangenen Jahres.

Investitionen in Europa* auf niedrigsten Stand

Laut Dow Jones VentureSource erreichte Europa während des zweiten Quartals 2009 bei 156 Geschäftsabschlüssen 831 Millionen US-Dollar (620 Millionen Euro). Dies bedeutet im Vergleich zum Investitionsbetrag in Höhe von 1,58 Milliarden US-Dollar (1,07 Milliarden Euro), der im Vergleichszeitraum des Jahres 2008 bei 272 Geschäftsabschlüssen erzielt wurde, ein Rückgang um 47%. Damit wird seit der Einführung der Berichterstattung von Dow Jones VentureSource über diese Region im Jahr 2000 die niedrigste Anzahl von Geschäftsabschlüssen verzeichnet.

Ebenso wie in den USA ist die europäische Branche für Informationstechnologien (IT) mit dem stärksten Rückgang konfrontiert. Die Branche erlebte laut Aufzeichnungen ihr schlimmstes Quartal. Im zweiten Quartal wurden bei 72 IT-Geschäftsabschlüssen 287 Millionen US-Dollar (214 Millionen Euro) investiert. Dies entspricht im Vergleich zum vergangenen Jahr, in dem bei 144 Geschäftsabschlüssen 861 Millionen US-Dollar (580 Millionen Euro) investiert wurden, einem Rückgang um 67%. Innerhalb des IT-Bereichs war es dem Software-Sektor, der in 24 Geschäftsabschlüssen nur 83 Millionen US-Dollar (62 Millionen Euro) - dem niedrigsten für dieses Segment registrierten Betrag - auf sich zog, am schlechtesten ergangen.

Die Kapitalanleger investierten während des Quartals in der europäischen Region bei 29 Geschäftsabschlüssen 259 Millionen US-Dollar (193 Millionen Euro) in der Gesundheitsbranche. Dies entspricht gegenüber dem zweiten Quartal 2008, als bei 43 Geschäftsabschlüssen 270 Millionen US-Dollar (182 Millionen Euro) investiert wurden, einem Rückgang von 22%. Selbst die europäische Energie- und Versorgungsbranche war im zweiten Quartal hiervon betroffen: bei 10 Geschäftsabschlüssen wurde ein Rückgang um 84% auf gerade mal 55 Millionen US-Dollar (41 Millionen Euro) verzeichnet.

"Die weltweiten Kapitalanleger sind angesichts der fortgesetzten wirtschaftlichen Unsicherheit weiterhin vorsichtig", fügte Fr. Canning hinzu. "Selbst die traditionellen Sektoren, wie der IT- und HC-Sektor, ziehen keinen so grossen Anteil an den gesamten Investionen mehr an, wie dies früher der Fall war."

Die Geschäftsabschlüsse werden überall kleiner

Entsprechend den Daten ging der Umfang der Abschlüsse von Risikobeteiligungen im zweiten Quartal des Jahres weltweit zurück. In Europa sank das mittlere Volumen eines Risikobeteiligungsabschlusses um 13% - von 3,4 Millionen US-Dollar (2,3 Millionen Euro) im zweiten Quartal 2008 auf 3 Millionen US-Dollar (2,2 Millionen Euro) im vergangenen Quartal. In Israel fiel der mittlere Wert eines Geschäftsabschlusses um 32% und ging damit von 6 Millionen im vergangenen Jahr auf gerade mal 4,1 Millionen im letzten Quartal zurück. Der durchschnittliche Umfang der Geschäftsabschlüsse in Indien und Kanada lag in der ersten Jahreshälfte bei jeweils 4,2 Millionen US-Dollar und 3,2 Millionen US-Dollar.

Der mittlere Wert eines Geschäftsabschlusses in den USA fiel um 18% - von 8 Millionen US-Dollar im vergangenen Jahr auf 5 Millionen US-Dollar im letzten Quartal. In China lag nach den ersten sechs Monaten des Jahres 2009 der mittlere Wert der Geschäftsabschlüsse bei 7,5 Millionen US-Dollar.

Weitere Länderperspektiven; Frankreich und die Schweiz verzeichnen Wachstum

  • Im zweiten Quartal war das Vereinigte Königreich - nach den USA - das zweitbeliebteste Ziel für Risikokapitalbeteiligungen. Die Anleger von Risikokapital beteiligten sich mit 292 Millionen US-Dollar (218 Millionen Euro) an 41 britischen Geschäftsabschlüssen; dies sind 12% weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, in dem 330 Millionen US-Dollar (246 Millionen Euro) in 77 Geschäftsabschlüsse geflossen sind.
  • In China gingen während des zweiten Quartals 282 Millionen US-Dollar an 33 Beteiligungsgeschäfte; dies ist ein Rückgang von 80% in Bezug auf die 1,39 Milliarden US-Dollar, die während des zweiten Quartals 2008 bei 76 Geschäftsabschlüssen investiert wurden. Bemerkenswert ist, dass die Gesundheitsbranche des Landes mit 65 Millionen US-Dollar, die bei sechs Geschäftsabschlüssen investiert wurden, ein weiteres starkes Quartal aufwies.
  • Die Risikokapitalinvestitionen in Frankreich stiegen von 184 Millionen US-Dollar (124 Millionen Euro), die im letzten Jahr bei 50 Geschäftsabschlüssen investiert wurden, im vergangenen Quartal um 14% auf eine bei 57 Geschäftsabschlüssen getätigte Investitionssumme in Höhe von 209 Millionen US-Dollar (156 Millionen Euro).
  • Die in Israel ansässigen Unternehmen erzielten bei 37 Abschlüssen von Beteiligungsgeschäften 191 Millionen US-Dollar, dies sind 67% weniger als im Vergleichszeitraum 2008, in dem bei 62 Geschäftsabschlüssen 570 Millionen US-Dollar investiert wurden.
  • In der Schweiz investierten die Kapitalgeber bei drei grossen Geschäftsabschlüssen 92 Millionen US-Dollar (69 Millionen Euro). Dies ist gegenüber dem Vorjahr, in dem bei fünf Geschäftsabschlüssen nur 12 Millionen US-Dollar (8 Millionen Euro) investiert wurden, eine deutliche Steigerung.
  • In Indien investierten die Anleger von Risikokapital im zweiten Quartal bei 12 Geschäftsabschlüssen 89 Millionen US-Dollar, dies sind 66% weniger als die Investitionen in Höhe von 260 Millionen US-Dollar, die dem Land im vergangenen Jahr bei 20 Geschäftsabschlüssen zugeflossen sind.
  • Die Kapitalanlagen in Deutschland fielen von 496 Millionen US-Dollar (334 Millionen Euro) im Jahr zuvor auf 66 Millionen US-Dollar (49 Millionen Euro) zurück.
  • Kanada erreichte bei 12 im zweiten Quartal erzielten Geschäftsabschlüssen ein Risikobeteiligungskapital in Höhe von 65 Millionen US-Dollar, dies ist weniger als die Hälfte des Risikokapitals in Höhe von 142 Millionen US-Dollar, das bei 22 Geschäftsabschlüssen im zweiten Quartal 2008 erzielt wurde.
  • In Schweden fielen die Risikokapitalinvestitionen im letzten Quartal auf 50 Millionen (37 Millionen Euro) zurück, im Vergleich dazu hatten sich die Investionen im zweiten Quartal des vergangenen Jahres auf 108 Millionen US-Dollar (73 Millionen Euro) belaufen.

*Das gesamte Zahlenmaterial über die europäischen Investitionen basieren auf gewichteten Umrechnungskursen von 1,48521 (2008) und 1,34017 (2009)

Quelle: Dow Jones & Company

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