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Erwins geheimes "Positionspapier" an die Staatsanwaltschaft Düsseldorf beweist abgekartetes Spiel gegen den früheren Sparkassenchef Heinz-Martin Humme

Archivmeldung vom 23.07.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.07.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Ein jetzt vorgelegtes Positionspapier des früheren Verwaltungsratvorsitzenden der Stadtsparkasse Düsseldorf beweist: Joachim Erwin hat die Ermittlungen gegen Heinz-Martin Humme selbst angestoßen, sie dann medienwirksam inszeniert und so im dritten Schritt die Entlassung des Vorstandsvorsitzenden durchgesetzt.

Um die Bedeutung des Positionspapiers einschätzen zu können, muss man sich die damaligen Geschehnisse nochmals vergegenwärtigen.

20. Februar 2008.: Der amtierende Vorstandsvorsitzende der Stadtsparkasse Düsseldorf, Heinz-Martin Humme, erklärt dem Hauptausschuß des Verwaltungsrats der Stadtsparkasse, dass er kein Fernsehgerät als Geschenk angenommen hat. Der Hauptausschuss hat die Aufgabe, die Geschäftsführung der Stadtsparkasse Düsseldorf zu überwachen. Zeitgleich erklärt die Staatsanwaltschaft, dass kein Ermittlungsverfahren wegen Bestechlichkeit aufgenommen wird. Normalerweise wäre die Pooth-Affäre zu diesem Zeitpunkt für Martin Humme wahrscheinlich zu Ende gewesen.

Jetzt geht Joachim Erwin in die Offensive: Er bezeichnet die Aussagen Hummes vor dem Hauptausschuss und in der Presse als "bizarr" und unglaubwürdig, verlangt eine juristisch unsinnige "Eidesstattliche Versicherung", verbunden mit der Drohung, Humme bei Nichtabgabe am nächsten Tag suspendieren zu lassen. Zudem übergibt Erwin der Staatsanwaltschaft ein Positionspapier gegen Humme, das er selbst verfasst hat. Er spielt Ermittler und Staatsanwalt zugleich, um Humme zu belasten (Vgl. beiliegendes Positionspapier). Offen bleibt dabei, woher Erwin die fragwürdigen "Zeugenaussagen" in seinem Positionspapier nahm. Denn Zeugen treten normalerweise bei der Polizei oder vor Gericht auf, nicht vor Verwaltungsratsvorsitzenden. Aber Erwin geht noch weiter. Sein neuer Vorwurf: Humme habe gegenüber der Stadtsparkasse untreu gehandelt, weil er Herrn Pooth nicht "arrestieren" ließ.

Humme hierzu: "Zu diesem Zeitpunkt ging es offenbar nur noch darum, mich zu schädigen. Scheinbar war es Erwin auch gleichgültig, dass er gleichzeitig die Stadtsparkasse in ein fragwürdiges Licht rückte. Anders kann ich mir nicht erklären, dass der Verwaltungsrats-vorsitzende der Staatsanwaltschaft alles vorgelegt hat, was damals scheinbar gegen mich sprach. Das Positionspapier enthält keinerlei Hinweise, die zu meinen Gunsten sprechen. Als Verwaltungsratsvorsitzender hätte Erwin aber die Sorgfalts-Pflicht gehabt, alle Fakten auf den Tisch zu legen, auch diejenigen die für mich sprachen und jetzt zu einer Einstellung der Ermittlungen mangels Tatverdacht geführt haben. "

Die folgenden Ermittlungen gegen Humme wegen Untreue wurden dann auch mit dem Positionspapier Erwins begründet: "Der Beschuldigte Humme soll durch den Verwaltungsratsvorsitzenden ausweislich eines vorliegenden Positionspapiers seit September 2007 mehrfach erfolglos aufgefordert worden sein, aus den Sicherheiten vorzugehen."(Zitat: Ermittlungsbeschluß des Amtsgerichts Düsseldorf vom 27.2.08)

Humme: "Diese Forderung Erwins war unsinnig und von mir nicht durchführbar! Das Kredit-Engagement Pooth war bereits am 4. September vom Gesamtvorstand zur Sanierung in die alleinige Zuständigkeit des Vorstandes Eversmann gegeben worden. Außerdem wäre eine Fälligstellung des Kredits und die Inanspruchnahme von Sicherheiten für die Sparkasse zu Beginn von Sanierungsbemühungen und bei der zeitgleichen Suche nach Investoren kontraproduktiv gewesen. Für die Inszenierung meiner Suspendierung und anschließende Abberufung reichte die unsinnige Forderung aber offenbar aus. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft sind dagegen für mich nachvollziehbar und endeten ja auch mit dem bekannten Ergebnis."

Offen bleibt, wie Erwin überhaupt an die sensiblen Informationen über das Pooth-Engagement gekommen ist. Denn einzelnen Kredite dieser Größe werden nur in Ausnahmefällen im obersten Kreditgremium der Stadtsparkasse, dem Kreditausschuss, berichtet. Und erst dann hätte der damalige Verwaltungsratsvorsitzende Erwin Zugang zu den Kreditdetails haben dürfen. Dies war aber erst Ende November 2007 der Fall.

Moralisch verwerflich findet Humme, dass damals kein Politiker seine Unschuld in Erwägung gezogen hat und die Nichtabgabe der eidesstattlichen Versicherung sogar als ein Schuldeingeständnis gesehen wurde. In seinem Fall vermutet er, ging es darum, ihn in einer Welle der Empörung aus dem Amt zu entfernen, ganz gleich wie die Fakten- und Rechtslage war.

Quelle: HMH Consult GmbH

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