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Unternehmensnachfolge: Zu lange Übergangsphasen können Zukunft des Unternehmens gefährden

Archivmeldung vom 02.07.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.07.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
KfW
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Viele Alteigentümer reduzieren während der Suche nach einem Nachfolger ihre Investitionstätigkeiten oder stellen sie komplett ein. Trotz der verminderten Investitionstätigkeit passen viele Alteigentümer die Beschäftigung nicht an. Zugleich sinkt durch die unterlassenen Investitionen die Ertragskraft der Unternehmen, was die Suche nach einem Nachfolger wiederum erschweren kann.

Je länger die Übergabephase dauert, desto mehr könnte dieser Investitionsstau die Existenz des Unternehmens gefährden. Dies zeigt eine Studie, die das Institut für Mittelstandsforschung Bonn (IfM) und die KfW Bankengruppe auf der Datenbasis des KfW Mittelstandspanels erstellt haben. Damit konnte die "Investitionsstau-Hypothese" für Deutschland erstmals empirisch belegt werden.

Nach Schätzungen des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn stehen in Deutschland von 2010 bis 2014 jährlich etwa 22.000 Unternehmen mit rund 287.000 Beschäftigten vor der Nachfolgefrage. Friktionslose Nachfolgeregelungen sind also nicht nur auf der Ebene des einzelnen Unternehmens, sondern auch aus gesamtwirtschaftlicher Perspektive für Wachstum und Beschäftigung von Bedeutung.

Die Studie von IfM Bonn und KfW zeigt weiter, dass nach erfolgter Übergabe die Investitionen wieder stark anziehen, so dass sich der Investitionsstau meist bereits nach einem Jahr weitgehend auflöst. Zu den Aufgaben des Nachfolgers gehört es meist auch, die personellen Ressourcen des Unternehmens anzupassen, das Unternehmen neu auszurichten und neue Wachstumsmöglichkeiten zu erschließen. Höhere Umsatzwachstumsraten und die besseren Umsatz- und Rendite-erwartungen von übernommenen Unternehmen belegen, dass dies den Neueigentümern in der Regel auch gelingt. Die Studie lieferte keine Anzeichen dafür, dass Unternehmensübernahmen besondere Finanzierungsprobleme haben.

Prof. Dr. Johann Eekhoff, Präsident des IfM Bonn: "Aus der Sicht des Alteigentümers kann das Unterlassen von Investitionen vor der Unternehmensübergabe durchaus rational sein. Denn insbesondere bei langfristigen Investitionen kann er nicht sicher sein, dass der Übernehmer die gleichen Erwartungen bezüglichen der künftigen Erträge aus der Investition hegt. Der Alteigentümer muss daher fürchten, dass er im Kaufpreis nicht hinreichend für solche Investitionen entschädigt wird."

Dr. Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe: "Eine Unterlassung der Investitionstätigkeit - über einen längeren Zeitraum - schwächt Wachstum und Ertragskraft des Unternehmens. Dies kann auch negative einzelwirtschaftliche Auswirkungen haben, im schlimmsten Fall Unternehmensliquidation und Verlust der damit verbundenen Arbeitsplätze. Wegen der großen Anzahl von Unternehmensnachfolgen und aufgrund des demografischen Wandels kann dies zunehmend negative gesamtwirtschaftliche Folgen haben. Bei einer Fortführung der Investitionstätigkeit können diese vermieden werden."

Die Studie "Unternehmensnachfolge im Mittelstand: Investitionsverhalten, Finanzierung und Unternehmensentwicklung" steht unter www.kfw.de im Bereich "Research" zum Download zur Verfügung.

Quelle: KfW

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