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Handwerksberufe sind unbeliebt - Experte verrät 5 Ursachen, warum dem Handwerk die Fachkräfte fehlen

Archivmeldung vom 24.09.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.09.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
David Cordes  Bild: Cordes Consulting GmbH Fotograf: Cordes Consulting GmbH
David Cordes Bild: Cordes Consulting GmbH Fotograf: Cordes Consulting GmbH

Qualifizierte Handwerker sind rar und häufig gar nicht erst zu bekommen. Studien zufolge belegt Deutschland im Vergleich zu anderen Industrieländern einen der letzten Plätze, wenn es um die Frage geht, ob Menschen den Handwerksberuf überhaupt in Betracht ziehen. Der Hauptgrund für dieses ernüchternde Ergebnis waren vor allem die schlechten Gehaltschancen in der Branche.

"Andere Laufbahnen wirken für die Menschen heutzutage schlichtweg verlockender. Darüber hinaus verbinden sie das Handwerk häufig mit schlechten Arbeitsbedingungen. Unternehmen stehen selbst in der Verantwortung, diese Vorurteile aus dem Weg zu räumen", sagt David Cordes. Er ist Recruiting-Experte für mittelständische Bau-, Handwerks- und Industrieunternehmen und hat in den letzten Monaten über 100 Handwerker und ihre Mitarbeiter gesprochen - und kennt die Vorurteile genau.

Gerne verrät er in diesem Artikel die fünf häufigsten Ursachen, warum das Handwerk noch immer auf wenig Beliebtheit stößt und wie Unternehmen dagegen vorgehen können.

1. Historische Ursachen

Noch im Jahr 1975 lag der Anteil der Studienberechtigten an der altersspezifischen Bevölkerung bei lediglich 20,4 Prozent. Dabei handelte es sich meist um Kinder von Akademikern - andere Eltern konnten sich die lange Ausbildung schlichtweg nicht leisten. Deren Nachwuchs ergriff meist einen Lehrberuf. Das sieht heute gänzlich anders aus: Inzwischen liegt der Anteil der Studienberechtigten bei rund 47 Prozent. Damit zeichnet sich ein klarer Trend zur Akademisierung ab. Viele Jugendliche wollen einen Beruf am Computer ausüben und betrachten handwerkliche Tätigkeiten als wenig attraktiv.

2. Falsches Bild vom Handwerk

Da viele junge Menschen von vornherein etwas im Bereich IT machen wollen, haben sie keine Vorstellung davon, was handwerkliche Berufe ausmacht. Die meisten denken dabei an das Renovieren ihrer Wohnung oder an den Stress, wenn sie einem Freund beim Umzug helfen sollen. Oder sie meinen, Elektriker seien nur mit dem Klopfen von Kabelschlitzen beschäftigt und SHK-Anlagenmechaniker würden den ganzen Tag Waschbecken austauschen. All das sind Vorurteile, die wenig der Realität entsprechen. Zudem achten Jugendliche darauf, welche Folgen der gewählte Beruf für ihre soziale Identität hat. Leider ist viel zu wenig bekannt, dass im Handwerk sogar IT-Interessierte und affine Menschen auf ihre Kosten kommen.

3. Das soziale Umfeld - oft Lehrer und Eltern - reden Kindern Handwerksberufe aus

In der aktuellen Kampagne von "Das Handwerk. Die Wirtschaftsmacht von nebenan." lautet eine Headline der Anzeigen: "Was gegen eine Ausbildung im Handwerk spricht? Meine Akademikereltern." Das bringt eines der Probleme auf den Punkt. Eltern, die studiert haben, stellen sich meist einen vergleichbaren Werdegang für ihre Kinder vor und raten ihnen von einer handwerklichen Laufbahn ab. Auch die Lehrer der Abiturklassen haben einen akademischen Background und ermuntern ihre Schüler eher zum Studium als zu einem Beruf im Handwerk.

4. "Digitales und Zukunftsthemen kommen im Handwerk nicht vor"

Wer sich nicht mit dem Handwerk befasst, weiß auch nicht, dass sich die Betriebe für die Digitalisierung längst geöffnet haben. Tatsächlich kommen in allen handwerklichen Branchen spannende neue Technologien zum Einsatz. Dabei sind Zukunftsthemen vielleicht sogar präsenter als beim nächsten Start-up im Coworking-Space. Denn wer eine Wärmepumpe eingebaut hat, bewirkt umgehend etwas Positives für die Umwelt.

5. Fehlende Kenntnisse über Karrierechancen und Gehälter

Die zahlreichen Aufstiegsmöglichkeiten im Handwerk sind kaum bekannt. Beispielsweise ist es möglich, innerhalb der Betriebe die Karriereleiter hochzuklettern und die Ausbildung zum Techniker oder Meister zu absolvieren. Und wer sich selbstständig macht, hat ebenfalls hervorragende finanzielle Aussichten, die es durchaus mit den Verdienstspannen von Bachelor-Absolventen aufnehmen können und sie teilweise sogar übertreffen.

David Cordes ist der Geschäftsführer der Cordes Consulting GmbH. Der Recruiting-Experte unterstützt Handwerks-, Industrie- und Bauunternehmen dabei, neue Mitarbeiter zu gewinnen, um dem Mangel an qualifizierten Fachkräften in der Branche entgegenzuwirken. Das gelingt ihm durch den Aufbau einer attraktiven Arbeitgebermarke seiner Kunden. Schon zahlreiche Unternehmen konnten von der Zusammenarbeit mit der Cordes Consulting GmbH profitieren und offene Stellen langfristig besetzen. Mehr Informationen dazu unter: https://www.cordes-consulting.de

Quelle: Cordes Consulting GmbH (ots)

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