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Starker Einbruch bei Börsengängen

Archivmeldung vom 07.07.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.07.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Wachsende Konjunktursorgen und die anhaltende Verunsicherung durch die internationale Kreditkrise belasten das Emissionsgeschäft an Europas Aktienmärkten.

Im zweiten Quartal 2008 brach das Volumen der Erstemissionen (Initial Public Offerings - IPOs) von 28 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum auf 9,424 Milliarden Euro ein, wie aus der vierteljährlich erscheinenden Analyse "IPO Watch Europe" der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) hervor geht. Die Zahl der IPOs ging von 258 auf 132 zurück. Das durchschnittliche Emissionsvolumen fiel im Vorjahresvergleich von 128 Millionen Euro auf 83 Millionen Euro. Dabei trugen Unternehmen aus dem Bereich erneuerbare Energien zu einem Großteil des Emissionsvolumens bei.

Derzeit gibt es nach Einschätzung der PwC-Experten kaum Aussicht auf eine Belebung in den kommenden Monaten: "Angesichts der Unsicherheiten am Kapitalmarkt werden nur Unternehmen mit bewährten Geschäftsmodellen den Gang an die Börse wagen. Damit bleibt es aller Voraussicht nach vorläufig bei der zurückhaltenden Marktentwicklung", kommentiert Volker Fitzner, Partner bei PwC im Bereich Advisory.

London dominiert trotz massivem Rückgang

Auch der Börsenplatz London verbuchte einen massiven Rückgang des Emissionsvolumens von 14,808 Milliarden Euro im Vorjahresquartal auf 6,298 Milliarden Euro. Mit einem Anteil von mehr als 60 Prozent am europaweiten Emissionsvolumen blieben die Märkte der Themsestadt im zweiten Quartal jedoch dominierend. Auf Rang zwei folgt die Warschauer Börse mit einem Emissionsvolumen von 1,890 Milliarden Euro. Allein die tschechische Gesellschaft New World Ressources trug mit einem Dreifach-Listing in Warschau, London und Prag 1,390 Milliarden Euro zu diesem Wert bei.

Die NYSE Euronext liegt mit einem Emissionsvolumen von 1,615 Milliarden Euro an dritter Stelle. Die Gemeinschaftsbörse profitierte vom IPO der EDP Renováveis SA, einem Anbieter alternativer Energien. Der Börsengang der portugiesischen Gesellschaft brachte allein 1,566 Milliarden Euro und war damit der europaweit größte IPO im zweiten Quartal.

An der Deutschen Börse gab es von April bis Ende Juni acht IPOs im Gesamtvolumen von 330 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor brachten 17 Erstemissionen einen Erlös von 3,018 Milliarden Euro. Der Börsengang der SMA Solar Technology AG, ein Unternehmen aus dem Bereich erneuerbare Energien, war mit 315 Mio. der größte IPO an der Frankfurter Börse. "Frankfurt hat sich nicht vom weltweiten Trend absetzen können. Im zweiten Halbjahr könnte jedoch der geplante Börsengang der Deutschen Bahn für Belebung sorgen", erwartet Fitzner.

Einbruch an Wall Street

Nasdaq, NYSE und AMEX verzeichneten von April bis Juni nur noch 17 IPOs im Gesamtvolumen von 3,447 Milliarden Euro, verglichen mit 79 IPOs und 15,638 Milliarden Euro im Vergleichszeitraum 2007. Auch gegenüber dem ersten Quartal verzeichneten die US-Märkte einen deutlichen Rückgang (25 IPOs; 15,588 Milliarden Euro). Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Bilanz der ersten drei Monate maßgeblich vom Börsengang des Kreditkartenanbieters Visa mit einem Rekorderlös von 11,5 Milliarden Euro bestimmt war.

Quelle: PricewaterhouseCoopers AG

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