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Kompetenzen weiblicher Führungskräfte weniger geschätzt

Archivmeldung vom 13.12.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.12.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das ist das Ergebnis eines DFG-geförderten Forschungsprojektes des Institutes für Psychologie II der Universität Leipzig. Dies ist besonders dann der Fall, wenn sich die weiblichen Führungskräfte autokratisch verhalten und wenn sie von MitarbeiterInnen beurteilt werden, die eine traditionelle Einstellung zu den Geschlechtern haben.

Das von der Deutsches Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Projekt "Führungsverhalten im Kontext der Geschlechterbeziehungen" sollte Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Führungsverhalten von Frauen und Männern untersuchen und den Zusammenhang zwischen Führungsverhalten und Führungserfolg analysieren. Dazu befragten die Leipziger Psychologen um Prof. Dr. Gisela Mohr, Arbeitspsychologin am Institut für Psychologie II der Universität Leipzig, 142 Führungskräfte und 538 Mitarbeiter. Sie fanden heraus:

1. Die berufliche Kompetenz weiblicher Führungskräfte wird weniger geschätzt als die ihrer männlichen Kollegen, besonders dann, wenn die Frauen sich autokratisch verhalten und von MitarbeiterInnen beurteilt werden, die eine traditionelle Einstellung zu den Geschlechterrollen haben.
2. "Wenn männliche Führungskräfte auf wertschätzende und respektvolle Weise mit ihren MitarbeiterInnen kommunizieren, so geht das mit weniger Gereiztheit der MitarbeiterInnen einher.", erklärt Prof. Mohr. "Bei weiblichen Führungskräften ist ein solcher Effekt aber nicht zu beobachten. Offenbar honoriert man bei männlichen Führungskräften, was man bei weiblichen voraussetzt."
3. Weibliche Führungskräfte, die überwiegend mit Männern arbeiten, zeigen ein sogenanntes feminin konnotiertes Führungsverhalten. Das bedeutet, dass die Frauen einen typisch femininen Führungsstil anwenden. "Wir vermuten, dass die Frauen damit die Diskrepanz zwischen der offensichtlich männlich gesehenen Führungsrolle und ihrem Geschlecht reduzieren wollen.", meint Dr. Hans-Joachim Wolfram, der die Untersuchung durchführte. Interessant ist, dass andererseits männliche Führungskräfte mit vorwiegend weiblichen Mitarbeitern ebenfalls feminin konnotiertes Führungsverhalten an den Tag legen. "Sie wollen wahrscheinlich die Diskrepanz zwischen der männlichen Führungsrolle und dem frauendominierten Umfeld, in dem sie tätig sind, zu reduzieren.", so Wolfram.

"Für die Praxis der Betriebsführung bieten die Befunde Grundlagen für kontroverse Diskussionen, die in Führungskräftetrainings produktiv genutzt werden können und bereits auch genutzt werden.", resümiert Prof. Gisela Mohr.

Quelle: Pressemitteilung Informationsdienst Wissenschaft e.V.

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