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Airbus-Chef sieht Luftfahrtbranche vor weiterem Wachstum

Archivmeldung vom 30.05.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.05.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Airbus A380
Airbus A380

Foto: Roger Green
Lizenz: CC BY 2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Airbus-Vorstandschef Tom Enders sieht für sein Unternehmen auch in Zukunft große Wachstumsraten und setzt auf Flugzeuge ohne Piloten. Enders sagte "Bild am Sonntag": "Die neuen Mittelschichten in China, Indien oder Südostasien sind ein gigantisches Potenzial an Passagieren. Wir sehen einen Bedarf von 32.000 neuen Airbus-Flugzeugen in den nächsten 20 Jahren."

In der Entwicklung setzt Airbus auf unbemannte Flugzeuge. Enders: "Unsere Flugzeuge fliegen heute schon sehr stark automatisiert. Eines Tages werden sie vollautonom fliegen können. Es wird Computer als künstliche Piloten und lernende Systeme geben, die über weit mehr Flugerfahrung verfügen als jeder Pilot aus Fleisch und Blut. Ein äußerst erfahrener Pilot hat heute vielleicht 20.000 Flugstunden. Die Systeme, von denen ich spreche, könnten das Wissen von Millionen von Flugstunden abspeichern."

Zugleich gehe der Trend zum individuellen Fliegen, so Enders zu BamS: "Eines nicht so fernen Tages werden wir mit dem Smartphone ein vollautomatisches Flugtaxi anfordern, das vor unserer Haustür landet, und mit dem wir dann losfliegen können - alles ohne Piloten-Ausbildung. Die technischen Voraussetzungen werden in weniger als 20 Jahren geschaffen sein."

Enders weiter: "Es ist keine Spinnerei, sich vorzustellen, dass eines Tages in großen Städten Flugautos oder Flugbusse auf Luftstraßen unterwegs sind. Nehmen Sie Tokio. Dort geben sie Milliarden aus für übereinander gebaute Betonstraßen. Wäre es nicht besser, in gestaffelten Luftstraßen fliegende Objekte bewegen zu können? Technisch wird das bald machbar sein."

Im Silicon Valley und anderswo werde schon an unbemannten Luftfahrzeugen experimentiert, so Enders. "Das Interesse an Satelliten und Raketen wächst. In den letzten Jahren sind dort einige neue Luft- und Raumfahrtfirmen entstanden. Das könnte die neue Konkurrenz für uns werden, nicht bloß die Chinesen, die natürlich jeder auf dem Zettel hat."

Airbus-Chef Enders sieht große Zukunft für A400M

Airbus-Vorstandschef Tom Enders sieht trotz der aktuellen Probleme und Verzögerungen eine große Zukunft für den Militärtransporter A400M: "Die A400M wird, wenn wir die jetzige Talsohle durchschritten, die Kinderkrankheiten kuriert und die militärischen Systeme voll hochgerüstet haben, das Rückgrat der europäischen Lufttransportflotten sein", sagte Enders der Zeitung "Bild am Sonntag". "Man wird uns außerhalb Europas um dieses Flugzeug beneiden, und es wird auch im Export sehr erfolgreich sein."

Enders warnte davor, nach Alternativen für den Militärtransporter zu suchen: "Die A400M abzuschreiben, wäre ein großer Fehler, denn diese Maschine hat enormes Potenzial. Das wird Ihnen jeder Luftwaffenpilot, der schon einmal auf der A400M geflogen ist, bestätigen."

Zugleich kündigte Enders volle Unterstützung für die Bundeswehr für die Übergangsphase an: "Ich kann die Sorgen der Ministerin und der Luftwaffenchefs verstehen. Wir tun alles, um aus dieser Misere möglichst rasch herauszukommen. Das weiß auch Frau von der Leyen. Bei Zwischenlösungen werden wir unsere Kunden selbstverständlich unterstützen."

Der Airbus-Chef räumte zudem eigene Fehler bei der Entwicklung der A400M ein: "Keiner ärgert sich mehr über diese Situation als ich. Ich bedaure die großen Verspätungen bei der Auslieferung und die Einbußen bei der Einsatzbereitschaft der gelieferten Maschinen", so Enders. "Ursächlich ist vor allem die mangelnde Qualität eines Zulieferers für die Triebwerke, aber auch hausgemachte Probleme bei uns spielen eine Rolle."

Enders fügte hinzu: "Wir haben die Triebwerksprobleme unterschätzt und werden von einer "Ursünde" eingeholt. Beim Programmstart hatten wir uns nämlich von namhaften europäischen Regierungschefs breitschlagen lassen, das Triebwerk einem unerfahrenen Konsortium zu übergeben und dann auch noch selbst die Verantwortung für diese völlig neuartige Turboprop-Turbine zu übernehmen. Normalerweise haben die Triebwerkshersteller direkte Verträge mit den militärischen Kunden. Das waren zwei Riesenfehler, für die wir wirklich büßen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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