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Deutsche Wirtschaft ist noch nicht über den Berg

Archivmeldung vom 03.05.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.05.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Standort Deutschland erlebt angeblich eine Renaissance. Weniger stark gestiegene Arbeitskosten, reumütig aus Billigstandorten heimkehrende Unternehmen, dicke Auftragsbücher im Maschinenbau, das sind Themen, die in letzter Zeit Schlagzeilen machen.

„Doch auch die jüngste Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Standort Deutschland Probleme hat“, warnt Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW).

Die Kommentare, die unlängst auf der Hannovermesse zu hören waren, klangen laut Ohoven wie von einem anderem Planeten. Von prall gefüllten Auftragsbüchern war da die Rede, von Arbeitskosten, die im europäischen Mittelfeld liegen, und davon, dass jedes fünfte Unternehmen, das wegen der hohen Löhne vor einigen Jahren ins vermeintlich billige Ausland geflüchtet ist, inzwischen reumütig zurückkehrt. „Wir erleben derzeit eine Renaissance des Standortes Deutschland", sagte der Vorstandschef des TÜV Rheinland und VDI-Präsident Bruno Braun.

„Nun, der Standort Deutschland war und ist teuer. Und vieles liegt im Argen. Doch zum Davonlaufen war er nie. Vor allem die mittelständische Wirtschaft, die anders als so mancher Konzern im Standort Deutschland verwurzelt ist, hat dies immer gewusst und blieb ihm trotz aller Widrigkeiten treu. Denn insbesondere innovative High-Tech-Unternehmen aus dem Maschinenbau und anderen Bereichen finden im deutschen Bildungssystem, in der deutschen Forschungslandschaft, in der Infrastruktur und in einem lebendigen Unternehmensnetzwerk die Bedingungen, die sie brauchen, um den Wettbewerb auf dem Weltmarkt zu bestehen“, schreibt der Mittelstandspräsident.

Doch sollte man sich vor Übertreibungen hüten – und zwar in alle Richtungen. Wer jetzt den Eindruck erwecke, als hätte der Standort Deutschland keine Probleme mehr, der tue dem Land keinen Gefallen. Mehr als drei Millionen Arbeitslose sind ein deutliches Zeichen, dass mit unserem Arbeitsmarkt etwas nicht stimmt.

Ein Vergleich der Arbeitskosten in der Industrie zeige: Deutschland befindet sich noch immer im europäischen Spitzenfeld – mit 33 Euro pro Stunde gleich hinter Belgien, Schweden und Dänemark. Auch bei der steuerlichen Belastung trügt der Schein. „Zwar liegt die tarifliche Belastung der Kapitalgesellschaften im europäischen Mittelfeld, aber die drastische Verbreiterung der steuerlichen Bemessungsgrundlage hat dazu geführt, dass sich für so manches Unternehmen die effektive Steuerlast durch die Reform der Unternehmensbesteuerung nicht verringert, sondern erhöht hat. Dies gilt insbesondere für Familienunternehmen und Personengesellschaften, die nicht der Körperschaftsteuer unterliegen“, so Ohoven. „Die positiven Nachrichten über den Standort Deutschland sind also ein erster Anfang. Doch wenn wir nicht nur einige wettbewerbsfähige Unternehmen haben wollen, sondern einen wettbewerbsfähigen Produktions- und Arbeitsmarkt, dann bleibt noch einiges zu tun.“

Quelle: medienbüro.sohn

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