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Umsetzung Mangelhaft: Überregulierung durch die Wohnimmobilienkreditrichtlinie (WIKR)

Archivmeldung vom 06.08.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.08.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

Seit dem 21. März in Kraft, schürt die Wohnimmobilienkreditrichtlinie (WIKR) Unzufriedenheit auf allen Seiten. Sowohl bei Banken und Vermittlern als auch bei Menschen, die gerne eine Immobilie erwerben möchten. Unter Kreditgebern herrscht Verunsicherung und erhöhtes Dokumentationsaufkommen, während Finanzierungswillige keinen Kredit erhalten.

"Die WIKR ist ein gutes Beispiel, wie eine EU-Richtlinie mangelhaft in deutsches Recht umgesetzt wurde. Probleme aus anderen Ländern, die in Deutschland nicht existent waren, werden nun streng reglementiert", erklärt Stephan Scharfenorth, Geschäftsführer des Baufinanzierungsportals Baufi24.de.

Dazu gehören eine Schuldenobergrenze für Kreditnehmer und die Nichtberücksichtigung einer möglichen Wertsteigerung der Immobilie als Sicherheit. "Deutsche Banken waren seit jeher konservativ bei der Kreditvergabe, insofern sind diese neuen Vorgaben für den deutschen Markt unnötig", so Scharfenorth. Hinzu kommt, dass sich Finanzierungssuchende heute unabhängig beraten lassen, Angebote vergleichen und transparent eine Entscheidung treffen.

Leidtragende sind primär junge Menschen, Selbständige und Rentner, die nur noch erschwert Baufinanzierungszusagen erhalten. Diese begründen sich in der Vorgabe, dass ein Kredit auch zu Lebzeiten zurückgezahlt werden soll und im Kapitaldienst. "'Das Gegenteil von gut ist gut gemeint' sagte schon Kurt Tucholsky, das trifft auch auf die WIKR zu", betont Scharfenorth.

Bei der Berechnung müssen negative Faktoren, wie steigende Zinsen, berücksichtig werden. Positive Einflüsse, etwa Gehaltssteigerungen oder Sondertilgungen, aber nicht. "Jungen Menschen wird so der Zugang zu einer sicheren Altersvorsorge erschwert. Rentner haben Nachteile beim altersgerechten Umbau oder bei Sanierungsmaßnahmen", erläutert Scharfenorth. Des Weiteren werden der dringend benötigte und von der Politik geforderte Wohnungsbau sowie energetische Sanierungen behindert.

Auch Banken haben mit den Folgen zu kämpfen: Mögliche Haftungsrisiken führen zu restriktiverer Kreditvergabe. Gleichzeitig erhöht sich die Dokumentationspflicht deutlich. "In Zeiten von Niedrigzins und EZB-Geldschwemmen eine äußerst kontraproduktive Gesetzesvorgabe, die dringend nachgebessert werden muss", so Scharfenorth abschließend.

Quelle: Baufi24 GmbH (ots)

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