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Serien-Banken-Pleite in den USA: Steht Turbo-Finanz-Crash bevor?

Archivmeldung vom 14.03.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.03.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
(Symbolbild)
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Bild: Eigenes Werk /SB

Dramatische Szenen spielen sich momentan an den Finanzmärkten ab. Mit der Silicon Valley Bank (SVB) erlebten die USA die größte Bankenpleite seit dem Zusammenbruch von Lehman Brothers als Höhepunkt der letzten Finanzkrise. Die Börsen reagierten panisch, der DAX lag am Montag zeitweise mehr als 3% im Minus. Dies berichtet das Portal "AUF1.info".

Weiter berichtet das Portal: "Papiere der Commerzbank büßten mehr als 10% ein, konnten sich später etwas erholen und gingen schließlich mit einem Minus von 9% aus dem Handel.

Am Freitag den 10. März ging die SVB in den USA pleite. Mit einer Bilanzsumme von über 200 Milliarden USD gehörte sie zu den 20 größten US Banken, allerdings nicht zu den ganz großen Häusern.

Crash wie 2018 – aber mit Turbo?

Vor allem die Geschwindigkeit der Ereignisse treibt so manchem Beobachter den Angstschweiß auf die Stirn. Noch am Mittwoch zuvor präsentierte sich der US-Bankensektor als gesund und robust. Bankhäuser wie die SVB unterliegen strengen Kontrollen. Ihre Bilanzen müssen von unabhängigen Wirtschaftsprüfern testiert werden. Mit dem „Office of Comptroller of the Currency“, der „Federal Deposit Insurance Corporation“, der „National Credit Union Administration“ und der „Federal Reserve“ sind gleich 4 US-Behörden mit der Bankaufsicht betraut. Dutzende „Fachkundige“ analysieren regelmäßig den Zustand großer Bankhäuser.

Und trotzdem, binnen 48 Stunden, ist eine Bank mit fast 10.000 Mitarbeitern Geschichte. Sie hinterlässt Verbindlichkeiten von 195 Mrd. Dollar. Kurz darauf wird auch die in New York ansässige Signature Bank geschlossen. Am Montag brechen die Aktien der „First Republic Bank“ um 75% ein. Die der „Western Alliance“ um 85%. Und das, obwohl die US-Regierung noch am Wochenende beratet und in der Nacht von Sonntag auf Montag – noch vor Eröffnung der Börsen – einen Notfallplan inklusive staatliche Garantien für Bankeinlagen bekannt gibt. Vieles erinnert an die Finanzkrise von 2008, nur ist das Tempo atemberaubend.

Hunderte Milliarden für Corona-Maßnahmen

Die Panik, welche die US-Finanzministerin zwingt, noch am Sonntagabend (Ortszeit) eine Stellungnahme inklusive vollständiger Garantien für alle Einlagen zu verkündigen ist wohl mit dem desolaten zustand des Finanzsystem zu begründen.

Die letzten 10 Jahre waren geprägt von einer nie zuvor gesehenen Politik der niedrigen Zinsen. Niedrige Zinsen kurbeln kurzfristig die Konjunktur an, destabilisieren langfristig jedoch den Finanzsektor. Das rasche Senken der Zinsen während der letzten Finanzkrise war richtig. Nach Ende der Krise, spätestens ab 2014 hätte man die Zinsen jedoch wieder anheben müssen. Kurzfristig hätte das die Wirtschaft etwas gebremst, langfristig jedoch das Finanzsystem stabilisiert. 

Populistische Politiker verzichteten auf diese unpopuläre Maßnahmen. In der Folge verschuldeten sich viele Firmen und auch Staaten über jedes gesunde Maß hinaus. Dazu kamen die Schulden für die viele hundert Milliarden teuren Corona-Maßnahmen. Diese Schuldenberge konnten nur noch über die Notenbanken finanziert werden. Das führte zur Inflation. Letzten Sommer zogen die Notenbanken die Notbremse und stellten die Schuldenfinanzierung ein. Zur Inflationsbekämpfung mussten die Zinsen erhöht werden.

Es gibt kein Entkommen: Das Zins-Dilemma

Aus dieser Situation scheint es aktuell kein Entkommen mehr zu geben. Steigen Zinsen, verringert sich der Wert alter Anleihen. Die Assets vieler Banken, die vor allem aus Anleihen bestehen, verlieren mit jeder Zinserhöhung an Wert. Die Silicon Valley Bank ist die erste Bank die deshalb in die Pleite schlittert, in den Bilanzen vieler anderer Banken schlummern jedoch ganz ähnliche Risiken.

Um den Finanzsektor zur retten müssten die Notenbanken jetzt eigentlich massive Zinssenkungen vornehmen. Das können sie jedoch nicht, da die Corona-Maßnahmen, bzw. deren Finanzierung über die Notenbanken zur höchsten Inflation seit den 70er Jahren geführt hat. Würden die Notenbanken jetzt in die Inflation hinein die Zinsen senken, würde die Inflation explodieren. Bleiben die Notenbanken bei den Zinserhöhungen, droht der Finanzsektor zu kollabieren.

Mehr zum Thema Wirtschaft, Banken und Inflation finden Sie auf dem YouTube-Kanal „Inflationsschutz“ von Christoph Benedikt."

Quelle: AUF1.info

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