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Auf und Ab bei Tesla – zur Abwechslung mal wieder gute Nachrichten

Archivmeldung vom 07.11.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.11.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Das T im Logo von Tesla soll einen Sektor des Querschnitts eines Elektromotors darstellen
Das T im Logo von Tesla soll einen Sektor des Querschnitts eines Elektromotors darstellen

Foto: FlickreviewR
Lizenz: CC BY 2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Anleger, die sich Aktien des Automobilkonzerns Tesla ins Portfolio gelegt haben, brauchten in den vergangenen Monaten gute Nerven. Vor einigen Monaten schaffte es Elon Musk, Gründer des Unternehmens, etliche seiner Investoren Schweißperlen auf die Stirn zu treiben, als er verkündete, dass er von Zulieferern Geld zurückholen wolle. Es machte sich schnell das Gerücht breit, dass der Konzern in Zahlungsschwierigkeiten stecken könnte. Folge: Der Aktienkurs (A1CX3T / ISIN: US88160R1014) nahm einen erheblichen Sinkflug ein. Seit Ende Oktober geht es jedoch wieder steil aufwärts.

Erstmals schwarze Zahlen

Elon Musk gab bekannt, dass der Hersteller für autonom fahrende Elektroautos erstmals in seiner Geschichte schwarze Zahlen schreibt und dies auch so bleiben soll. Das ist natürlich Balsam auf die geschundene Seele der Aktionäre. Diese konnten sich allein in der letzten Oktoberwoche an einem satten Kursplus von über 30 Prozent erfreuen.

Nachdem die Aktie erst im März und dann auch noch im September fast auf die Marke von 200 Euro aufzuschlagen drohte, notiert sie nun wieder bei deutlich über 300 Euro. Einige Aktionäre berichteten, dass sie sich mit der Tesla Aktie ein wenig wie beim Spielen mit einer Casino App fühlen und ein ständiges Auf und Ab erleben.

Produktion hinkt hinterher

Zur positiven Meldung über schwarze Zahlen bei Tesla, gesellen sich aber auch Bedenken. Beim Modell 3 liegt man in der Produktion noch weit hinter den Erwartungen und vor allem auch hinter den Bestellungen zurück. Bis zu 18 Monate müssen Kunden derzeit auf ihr Auto warten. Insgesamt sollen etwa 400.000 Vorbestellungen vorliegen.

In Europa wird das Tesla Modell 3 erst im Frühjahr 2019 erwartet. Aber auch hierzulande ist abzusehen, dass sich Käufer in Geduld üben müssen. Die Lieferprobleme haben jüngst sogar die amerikanische Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) auf den Plan gerufen.

Das Problem: Seitens Tesla wurden mehrfach Prognosen für Produktionsziele bekanntgegeben, die anschließend jedoch nicht eingehalten werden konnten. Elon Musk wurde daher vorgeladen, ums sich dazu zu erklären. Es steht der Vorwurf im Raum, dass dem Aktienkurs eventuell mit beschönigten Nachrichten auf die Sprünge geholfen wurde.

Die anvisierte Produktion von 3.000 Modell 3 in 2017 wurde bei weitem nicht erreicht. Heute rollen etwa 5.000 Autos der Modellreihe vom Band und es wurde ein Produktionsziel von 7.000 bis 8.000 ausgegeben.

Neues Werk in China

Tesla hat bekanntgegeben, dass man eine neue Produktionsanlage in China bauen möchte. Hintergrund ist der stark wachsende Markt für E-Autos in China. Eine nicht ganz unwesentliche Rolle spielen auch die Förderungen des chinesischen Staates für Elektromobile sowie die von der Trump-Administration verhängten Handelsbeschränkungen für China. In dem Werk, das bei Shanghai errichtet werden soll, ist ebenfalls eine wöchentliche Produktion von 3.000 Stück pro Woche geplant.

Im Sommer dieses Jahres wurden zudem Berichte laut, dass eventuell eine weitere Produktionsstätte in Deutschland errichtet würde. So wurde vermeldet, dass man sich auf der Suche nach einem geeigneten Standort in Verhandlungen mit den Landesregierungen von Rheinland-Pfalz und dem Saarland befände. Hierbei dürfte es wohl vor allem darum gegangen sein, die besten Bedingungen inklusive staatlicher Förderungen auszuloten.

Musk selbst sagte dazu, dass er den Standort Deutschland favorisiert. Regional soll die Gigafactory nach Möglichkeit an der französischen Grenze errichtet werden, um die Nähe zum bereits bestehenden Montagewerk im niederländischen Tilburg und zum kürzlich übernommenen Maschinenbauer Grohmann im rheinland-pfälzischen Prüm sicherzustellen.

Nähe zu Konkurrenten treibt die Löhne

Das größte Problem bei der Festlegung des Standortes ist die Verfügbarkeit von Fachkräften. Der Arbeitsmarkt schein derzeit in Deutschland wie leergefegt. Wenn sich Tesla in Nachbarschaft zu anderen Automobilherstellern niederlassen würde, hätte dies Auswirkungen auf die Löhne und würde alle Automobilbauer in Bredouille bringen, da sich die Arbeitnehmer ihr Werk aussuchen könnten und eine höhere Vergütung fordern könnten.

Bis die Entscheidung über die Werkserrichtung endgültig fällt, wird es allerdings noch ein wenig dauern, da man erst den Fortschritt in China abwarten wolle.

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