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DIHK: Im nächsten Jahr kaum Investitionen, dafür Entlassungen

Archivmeldung vom 02.11.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.11.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Martin Wansleben (2017), Archivbild
Martin Wansleben (2017), Archivbild

Foto: Daphne Grathwohl
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die vierteljährliche Konjunkturumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags fällt nicht günstig aus. Die Ergebnisse der Umfrage, an der insgesamt 24.000 Betriebe teilnahmen, wurde am 02.11. vorgestellt. Dies berichtet das Magazin "RT DE".

Weiter berichtet RT DE: "Über die Hälfte der Firmen geht demnach davon aus, dass sich die Geschäftslage in den nächsten zwölf Monaten verschlechtern werde. Seit 1985 wird diese Frage gestellt, und diesmal standen den 52 Prozent, die von einer Verschlechterung ausgehen, nur acht Prozent gegenüber, die eine Verbesserung erwarten. "Selbst in den Zeiten von Corona und der Finanzmarktkrise lag der Anteil der Optimisten bei mehr als zehn Prozent", meinte dazu Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben.

Das größte Risiko sähen die Unternehmen in den Energie- und Rohstoffpreisen, an zweiter Stelle liegt bei Industrie und Handel die Inlandsnachfrage, bei Bauwirtschaft und Dienstleistungen der Fachkräftemangel. Viele Firmen gehen auch davon aus, dass durch die Inflation die Löhne steigen werden.

In vielen Sparten helfen noch die Aufträge aus der Vergangenheit, der Handel allerdings spürt bereits die Konsumzurückhaltung der Kunden. Ein Fünftel der Vorleistungsgüterhersteller (dazu zählen beispielsweise Automobilzulieferer) hat bereits die Produktion reduziert. In der Automobilindustrie haben 16 Prozent der Betriebe die Produktion bereits gesenkt, 17 Prozent wollen wegen der hohen Energiepreise ins Ausland verlagern.

Finanziell leiden die Unternehmen bisher unter Eigenkapitalrückgang und Liquiditätsengpässen, zu denen die Preissteigerungen bei Energie stark beigetragen haben, unter leicht zunehmenden Forderungsausfällen, aber noch nicht unter der Zinsbelastung, was sich aber bei weiter steigenden Zinsen ändern dürfte. Momentan droht zwei Prozent der Betriebe zwischen 200 und 499 Beschäftigten eine Insolvenz. Vor einem halben Jahr lag der Wert bei null.

Die gestiegenen Strom-, Gas- und Kraftstoffpreise wollen 59 Prozent der Unternehmen weitergeben, das gilt insbesondere für Industrie- und Baubetriebe. Das besagt allerdings noch nicht, ob diese Preise tatsächlich weitergegeben werden können. Auf andere Formen der Energie wollen 14 Prozent umsteigen. Dabei ist eher eine "Abwärtsumstellung" vorstellbar, also ein Zurück vom vergleichsweise rückstandsfreien Erdgas zu Kohle und Öl. Quer durch alle Sparten sind es 14 Prozent, die die Produktion drosseln oder das Angebot reduzieren wollen.

Die Exporterwartungen sinken zum dritten Mal in Folge und nähern sich ihren Tiefstwerten während der Corona- und der Finanzkrise an. Die geringere Kaufkraft betrifft schließlich nicht nur Deutschland, sondern ebenso seine wichtigsten Exportmärkte.

Eine Folge der schlechten Geschäftserwartungen ist ein Rückgang der Investitionen. 34 Prozent der Betriebe wollen in den nächsten zwölf Monaten weniger investieren, dabei gibt es immer noch einen Nachholbedarf bei Ausrüstungsinvestitionen, der gegenüber dem Niveau vor Corona bei sechs Prozent liegt. Bei den Dienstleistern fallen insbesondere Forschungs- und Entwicklungsdienstleister auf, bei denen sich die negativen Erwartungen der Industrie niederschlagen. Wenn investiert wird, dann zu 33 Prozent in Rationalisierungen, bei 64 Prozent geht es um Ersatzbedarf. Innovation oder Kapazitätserweiterung sind eher die Ausnahme. Dementsprechend beabsichtigt jedes fünfte Unternehmen, die Zahl der Mitarbeiter zu senken. Quer durch alle Branchen ist also mit Entlassungen zu rechnen.

Bei der Vorstellung der Umfrageergebnisse erinnerte Hauptgeschäftsführer Wansleben an die Zusage der Bundesregierung, keine zusätzlichen bürokratischen Lasten aufzubürden. Die einfachste Möglichkeit, den Betrieben bei den Stromkosten zu helfen, wäre eine Senkung der Steuern auf das europäische Minimum."

Quelle: RT DE

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