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28. April 2015 - ILO-Aktionstag zum weltweiten Arbeitsschutz

Archivmeldung vom 21.04.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.04.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
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Die betrieblichen Herausforderungen im Rahmen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes sind markant. Vielerorts werden die Vorschriften vernachlässigt und Menschen unnötig Gefahren ausgesetzt. Mit dem „Welttag für Arbeitsschutz und Gesundheit“ am 28. April 2015 will die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) an die Thematik erinnern. Beim diesjährigen Aktionstag heißt das Motto „Mach mit bei der Schaffung einer Präventionskultur im Arbeitsschutz“.

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Egal ob Maurer, Maler, Steinmetze, Friseure, Gerüstbauer, Sachbearbeiter oder Landschaftsgärtner – Der Berufsalltag hält in jeder Branche Risiken bereit. Zwar sind die Vorschriften streng, doch nicht jedes Unternehmen nimmt sie ernst. Oft werden Sicherheitsmaßnahmen vernachlässigt oder gar ignoriert. Dass der „Welttag für Arbeitsschutz und Gesundheit“ durchaus seine Daseinsberechtigung hat, beweisen Fakten, die ILO bereitstellt:

  • jährlich sterben 2,02 Millionen Menschen an Berufskrankheiten
  • jährlich werden 160 Millionen Berufskrankheiten gemeldet
  • 321.000 Menschen sterben bei Arbeitsunfällen
  • jedes Jahr kommt es zu 317 Millionen nicht tödlichen Berufsunfällen

Diese  Zahlen sind erdrückend und unterstreichen die Bedeutung des Arbeitsschutzes. Beim diesjährigen Aktionstag steht Prävention im Fokus. Mit Hilfe der Veranstaltung möchten die Initiatoren auf die Bedeutung einer nationalen Arbeitsschutzkultur hinweisen und wertvolle Anregungen für präventive Maßnahmen geben. Ziel soll es demnach sein eine Arbeitsschutzkultur zu realisieren, in der Menschen in allen Ebenen das Recht auf eine sichere und gesunde Arbeitsumgebung haben.

Arbeitsschutz national und international

Dass sich ein angemessener Arbeitsschutz im 21. Jahrhundert nicht umsetzen lässt, kann mittlerweile kaum ein verantwortungsvoller Unternehmer mehr behaupten. Zumindest nicht innerhalb Europas. Während zum einen gesetzliche Vorgaben klar formuliert und Informationsquellen reichlich vorhanden sind, profitieren Betriebe von der großen Auswahl an Bezugsquellen für Arbeitsschutzmaterialien.

Sowohl national als auch international präsentieren renommierte Hersteller, wie der global agierende Fachhändler für Arbeitskleidung Engelbert Strauss im österreichischen Onlineshop, geprüfte Produkte zum Arbeitsschutz und erleichtern den Zugang zur notwendigen Ausrüstung. Besonders die Verlagerung des Einkaufs ins Internet bringt Verbesserungen. Der Großteil der Händler ist online vertreten und somit über die jeweiligen Landesgrenzen hinaus als Ansprechpartner verfügbar.

Außerhalb der europäischen Grenzen lässt der Arbeitsschutz allerdings in vielen Ländern zu wünschen übrig. Innerhalb Europas stellt die Europäische Norm (EN) eine Überprüfung von Waren und Stoffen sicher. Im Rahmen des strengen Zulassungsverfahrens wird unter anderem die gesundheitliche Unbedenklichkeit geprüft. Derartige Verfahren fehlen in einigen Ländern entweder ganz oder werden nur unzureichend durchgesetzt. Besonders geprägt wurde das Thema des internationalen Arbeitsschutzes durch die teilweise verheerenden Bedingungen in ausländischen Textilfabriken. In Regionen in und um Pakistan oder Bangladesch sind die Zustände besonders gefährlich. Nicht weniger Aufmerksamkeit erlangten die Baustellen in Katar, wo die Vorbereitungen auf die Fußball-WM 2022 bereits laufen. Sicherheitsverantwortliche und Arbeitsschützer sind alarmiert. Digitalisierung, komplexer werdende Lieferketten und neue Energien stellen den weltweiten Arbeitsschutz vor eine große Aufgabe.

In Deutschland sind es weniger die körperlichen Strapazen, die ihren Tribut zollen. Stattdessen steigt die Zahl der psychischen Krankheiten rasant. Eine aktuelle DAK-Studie bringt Erschreckendes zum Vorschein. Demnach nimmt Doping am Arbeitsplatz deutlich zu. Wie im Gesundheitsreport 2015 berichtet wurde, werden stimmungsaufhellende und leistungssteigernde Medikamente bereits von drei Millionen Beschäftigten eingenommen. Die DAK-Gesundheit berichtet online über die Ergebnisse ihrer Studie: „Demnach haben 6,7 Prozent der Berufstätigen, also knapp drei Millionen Menschen, das sogenannte Hirndoping wenigstens schon einmal praktiziert. Bei einem vergleichbaren DAK-Report waren es 2008 noch 4,7 Prozent.“ Angesichts des zunehmenden Stresspegels sehen sich Betriebe neuen Herausforderungen gegenüber.

2015 – Das Jahr der Veränderungen?

Das Jahr 2015 könnte einige Verbesserungen mit sich bringen. Neben Mindestlöhnen könnten eine neue Betriebssicherheitsverordnung und eine Arbeitsstättenverordnung für Aufschwung im Arbeitsschutz sorgen. Auch in der neuen ISO 45001 steckt Potenzial. Bisher wurde für die Zertifizierung von Arbeitsschutz- und Gesundheitsmanagementsystemen vermehrt OHSAS 18001 genutzt, ein britischer Standard. ISO 45001 könnte künftig als international gültiger Standard fungieren. Alle Betriebe und Branchen sollen sich dann danach richten. Der zweite Entwurf der „Occupational health and safety management standard systems - requirements with guidance for use“ (ISO 45001) wurde vom Komitee bestehend aus Experten aus über 50 Ländern bereits erarbeitet. Bis 1. Mai 2015 haben Interessierte die Möglichkeiten diesen zu kommentieren. Ziel des neuen Standards besteht darin, eine einheitliche Grundstruktur für die Erkennung und Kontrolle von Sicherheits- und Gesundheitsrisiken, Verhinderung von Unfällen und Verbesserung für Arbeits-und Gesundheitsschutz zu schaffen.

Betriebliche Gesundheitsförderung 

Beim Blick auf die Situation in Deutschland wird erkennbar, dass die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage kontinuierlich steigt.Dass sich die Förderung von Arbeits- und Gesundheitsschutz für Arbeitgeber diesbezüglich lohnt, zeigt der aktuelle iga.Report 28 „Wirksamkeit und Nutzen betrieblicher Prävention“. Der Report der Initiative Gesundheit & Arbeit (iga) basiert auf 2.400 Studien. Das Ergebnis: krankheitsbedingte Fehlzeiten lassen sich mit Betrieblicher Gesundheitsförderung um ein Viertel reduzieren. Wie die Grafik aus dem iga-Report 28 verdeutlicht, wirken sich Investition in entsprechende Maßnahmen finanziell überaus positiv aus. Der Welttag für Arbeitsschutz und Gesundheit am 28. April könnte für Betriebe ein weiterer Anstoß sein, um den Arbeits- und Gesundheitsschutz zu prüfen und mit sinnvollen Maßnahmen zu optimieren.

Weitere Informationen zum bevorstehenden Aktionstag wurden auf der offiziellen Internetpräsenz der Internationalen Arbeitsorganisation zusammengestellt.

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