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Deutsche Bank: Risikovorstand tritt Zweifeln an Stabilität entgegen

Archivmeldung vom 10.10.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.10.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Deutsche Bank AG
Bild: Deutsche Bank AG

Der Risikovorstand der Deutschen Bank tritt Zweifeln an der Stabilität der Bank entschieden entgegen. Insbesondere Sorgen von Investoren und Politikern, das billionenschwere Derivatebuch der Deutschen Bank berge unkalkulierbare Gefahren für die globalen Finanzmärkte, seien unbegründet: "Die Risiken aus unserem Derivatebuch werden bei weitem überschätzt", sagte Vorstandsmitglied Stuart Lewis der "Welt am Sonntag". "Wir haben diese Risiken abgesichert."

Ende des zweiten Quartals lag der Umfang des Derivatebuches der Bank bei 46 Billionen Euro und damit etwa 17 mal höher als das deutsche Bruttoinlandsprodukt. Die reine Zahl sei aber irreführend, so Lewis: "Die Zahl 46 Billionen Euro mag sich erstmal gigantisch anhören, aber sie ist völlig irreführend. Das wahre Risiko ist viel kleiner." So seien die 46 Billionen lediglich der theoretische Nominalwert der Absicherungsgeschäfte.

Viel relevanter als das Gesamtvolumen des Derivatebuchs sei das eigentliche Risiko aus allen Kontrakten. Dieses betrage netto 41 Milliarden Euro - und sei damit teilweise unter dem Niveau vieler Wettbewerber. Derivate sind Finanzprodukte, mit denen sich Unternehmen etwa gegen Währungsschwankungen absichern oder Hedgefonds auf bestimmte Ereignisse wetten. Sie sind sehr komplex und daher schwer durchschaubar.

Sie waren einer der Auslöser der Finanzkrise von 2008. "Die Deutsche Bank wird falsch wahrgenommen", sagte Lewis. "Wir sind auch deshalb relativ glimpflich durch die Finanzkrise 2008 gekommen, weil wir eben nicht die großen Risikonehmer waren und Risiken relativ gut im Blick hatten. Wir haben zwar ebenfalls Verluste gemacht, aber die waren beherrschbar." Die Deutsche Bank versucht ihr Derivatebuch seit einiger Zeit zu reduzieren.

Dieser Prozess werde weiter gehen: "Wir versuchen bereits, unsere Geschäfte weniger komplex zu machen und fahren unser Derivatebuch zurück. Ein Teil ist bereits vor einigen Jahren in eine Abwicklungseinheit überführt worden", sagte Lewis. Die Bank prüfe die Kreditwürdigkei! t jedes einzelnen Kunden genau. Ein Spezialistenteam etwa bewerte die Hedgefonds. Zusätzlich würden von Kunden noch Sicherheiten verlangt, die täglich angepasst würden. Insgesamt, so Lewis, seien "Prozessrisiken oder Risiken aus Fehlverhalten höher als die Risiken aus dem Derivatebuch".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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