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Innovationsbremsen in Deutschland sind hausgemacht

Archivmeldung vom 08.01.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.01.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Der deutsche Mittelstand sieht Nachholbedarf bei Innovationen. Zwar entwickeln knapp zwei von drei Unternehmen regelmäßig neue Produkt- und Dienstleistungsangebote - etwa die Hälfte sieht ihre Innovationskraft jedoch durch ineffiziente Entwicklungsprozesse gehemmt.

Der Grund dafür ist hausgemacht: Nur eine knappe Mehrheit der Unternehmen verfügt über ein professionelles Projektmanagement. Das ist das Ergebnis der Studie "Mittelstands-EKG" der Unternehmensberatung candidus in Zusammenarbeit mit WirtschaftsWoche online.

Insbesondere kleinere Betriebe hinken der Entwicklung hinterher. Sie schätzen ihre Ideenfabriken am unproduktivsten ein. Größere Unternehmen fühlen sich dagegen mit individuellen Projektstrukturen vergleichsweise besser aufgestellt: "Jedes Vorhaben bedarf einer spezifischen Herangehensweise. Vor allem klare Zielvorstellungen vor Projektbeginn können die Produktentwicklungsdauer deutlich verkürzen.", sagt Stefan Treiber, Geschäftsführer von candidus. Durch ein effizientes Innovationsmanagement können bis zu 40 Prozent der Entwicklungszeit gespart werden, so die Einschätzung des Unternehmensberaters. Wichtigste Vorraussetzung, um das Potenzial auszuschöpfen, ist eine gute Organisation der bestehenden Abläufe im Unternehmen.

Dabei fehlt es in den Unternehmen oft an der Kommunikation sowie der notwendigen Steuerung. So verzichten zwei von fünf Mittelständlern auf regelmäßige Statustreffen oder das Erstellen einer Projektübersicht. Zwei von drei Unternehmen verteilen ihre Ressourcen unwirtschaftlich. Die Unternehmen sehen Verbesserungspotenzial: Um künftig innovativer zu sein, planen 54 Prozent der Betriebe, die vorhandenen Kompetenzen effizienter einzusetzen. Ihr Hauptaugenmerk liegt auf der Schnittstelle zwischen Vertrieb und Entwicklung. Denn der Vertrieb beweist sich immer stärker als Taktgeber für neue Produkt- und Serviceideen. Fast die Hälfte der Befragten will daher so genannte cross-funktionale Teams einsetzten. Das Ziel: Ein besserer Informationsfluss zwischen Vertrieb und Entwicklung. Flankierend kündigen mehr als die Hälfte der Unternehmen Kundenbefragungen an, um die Produkte besser auf die Verbraucherwünsche abzustimmen. So refinanzieren sich Investitionen schneller. Der Anlagen- und Maschinenbau hat dieses Modell bereits recht erfolgreich umgesetzt. Fast drei von vier Neuentwicklungen kommen hier bereits aus dem Vertrieb.

"Immer mehr Unternehmen nutzen Universitäten als Denkfabriken oder Innovationszellen", sagt Michael Schunda, Geschäftsführer von candidus. Jeder fünfte Mittelständler setzt auf die Kooperation mit Universitäten. Die Zusammenarbeit mit den Hochschulwerkstätten ermöglicht insbesondere kleinen Unternehmen den Zugang zu sonst teurem Know how und Technologietransfer für neue Produkt- und Serviceideen. Dadurch lässt sich die Innovationsgeschwindigkeit erhöhen. Zwar arbeiten die Betriebe traditionell mit den Ingenieurswissenschaften, wie Automobil-, Maschinen- und Anlagenbau, zusammen. Aber auch andere Fachbereiche, wie Pharma und Chemie werden derzeit nachgefragt.

Die candidus Mittelstandsstudie "Profitabel wachsen - Das Mittelstands-EKG" stellt die Ergebnisse einer Online-Befragung dar, die in Kooperation mit der WirtschaftsWoche Online durchgeführt wurde. An der Befragung haben insgesamt 297 Fach- und Führungskräfte teilgenommen. Zusätzlich wurden 50 Tiefeninterviews mit Best-Practice Unternehmen geführt.

Quelle: Pressemitteilung Faktenkontor GmbH

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