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So vergibt der Mittelstand Jobs im Internet

Archivmeldung vom 23.05.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.05.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Nicht nur deutsche Großunternehmen bevorzugen Online-Kanäle, um vakante Stellen zu besetzen, auch mittelständische Betriebe setzen mittlerweile verstärkt auf das Internet. So kommen 40 Prozent der Neueinstellungen in deutschen Mittelstandsfirmen über die eigene Unternehmens-Webseite und Online-Stellenbörsen zustande.

Dies ergab die Studie „Recruiting Trends im Mittelstand 2009″ des Centre of Human Resources Information Systems (CHRIS) der Universitäten Frankfurt am Main in Hessen und Bamberg in Bayern, die in Zusammenarbeit mit dem Online-Karriereportal Monster Worldwide Deutschland durchgeführt wurde. Dabei wurden 1.000 deutsche mittelständische Unternehmen im Zeitraum zwischen August und Oktober 2008 befragt.

„Mittelständische Unternehmen entdecken nach und nach die wichtige Funktion der neuen Kommunikationskanäle", so Prof. Dr. Tim Weitzel vom Lehrstuhl für Informationssysteme in Dienstleistungsbereichen der Universität Bamberg. „Denn durch das Internet können Arbeitgeber die Jobsuchenden schneller und durch die höhere Reichweite auch in größerer Quantität erreichen. IT bietet den Unternehmen zahlreiche Möglichkeiten, in der Personalrekrutierung Kosten einzusparen und die Prozesse transparent und effektiv zu gestalten. Gerade im Personalrekrutierungsprozess sieht mehr als die Hälfte der von uns befragten Unternehmen noch ein hohes Optimierungspotential."

Sechs von zehn Mittelständlern suchen Kräfte über eigene Webseite

Wie auch bei deutschen Großunternehmen kommunizieren die mittelständischen Betriebe ihre offenen Stellen vermehrt über Internetkanäle. Erstmals wurden in 2008 mehr als ein Drittel der Stellenanzeigen über Internet-Stellenbörsen (ein Plus von 4,5 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr) veröffentlicht und mehr als sechs von zehn über die unternehmenseigene Webseite (ein Zuwachs von 4,3 Prozentpunkten). Anders als bei den Großunternehmen spielen die Printmedien und die Arbeitsagentur bei den Stellenausschreibungen im Mittelstand noch eine größere Rolle - allerdings ist ihr Anteil rückläufig (Printmedien verlieren 3,0 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr - die Arbeitsagentur verliert 8,2 Prozentpunkte an Anteil).

Elektronische Bewerbung wird dominieren

Effizienter und praktischer finden die Mittelständler inzwischen auch die elektronische Bewerbung. So ergab die Studie zum ersten Mal, dass 46 Prozent der Befragten die Bewerbung via E-Mail oder Online-Bewerbungsformular bevorzugen. Zwar gehen im Moment immer noch mehr papierbasierte als elektronische Bewerbungen bei den Unternehmen ein. Doch die Umfrageteilnehmer erwarten, dass Online-Bewerbungen in vier bis fünf Jahren den Bewerbungseingang dominieren werden.

Sieben von zehn Mittelständlern konnten Bewerbungskosten senken

So konnten drei Viertel der Unternehmen die Zeit zwischen dem Schalten einer Anzeige und dem tatsächlichen Bewerbungseingang reduzieren. Mehr als sieben von zehn Umfrageteilnehmern war es möglich, die Kosten für eine bearbeitete Bewerbung zu reduzieren und fast zwei Drittel der Unternehmen konnten die Aufwendungen pro geschaltete Anzeige senken.

Immer öfter speichern die Unternehmen auch die Profile aktueller und ehemaliger Mitarbeiter für spätere, interne Stellenausschreibungen oder nutzen sie, um den Wiedereinstieg ehemaliger Angestellter - so genannte Boomerang Hires - zu ermöglichen.

Online-Formularbewerbung und Kandidaten-Kontaktpflege

Um in Zeiten einer weltweiten Finanzkrise kosteneffizientes Personalmanagement zu betreiben, greifen die Unternehmen zu neuen Maßnahmen. So verfolgt die Hälfte der Unternehmen das Ziel, durch Prozessstandardisierung eine Reduktion der Kosten im Recruiting zu erreichen. Hierbei spielt der Einsatz von Informationstechnologie, wie zum Beispiel eine Online-Formularbewerbung, eine wichtige Rolle. Außerdem bietet Candidate Relationship Management den Firmen die Möglichkeit, Beziehungen zu aktuellen, ehemaligen und potenziellen Mitarbeitern zu pflegen, um so Kandidaten an das Unternehmen zu binden. Über 50 Prozent der befragten Großunternehmen nutzen bereits ein spezielles IT-System, dass die Kommunikation mit potenziellen Kandidaten unterstützt.

Bei Großunternehmen, so belegen die "Recruiting Trends 2009", gehen mittlerweile zwei Drittel aller Bewerbungen auf elektronischem Weg ein. Zum ersten Mal überholt die Online-Formularbewerbung über die Unternehmens-Webseite nicht nur die klassische Papierbewerbung, sondern auch die Bewerbung per E-Mail.

Doch wie können Jobsuchende die richtigen Stellen im Internet finden?

Das Schwierigste bei der Jobsuche im Internet: Das riesige Angebot. Es gibt unzählige Plattformen, auf denen Stellen angeboten werden. Hinzu kommen die Seiten der Unternehmen selbst. Wie und wo soll man da das Passende finden? Die Fachhochschule Koblenz in Rheinland-Pfalz hat genau das untersucht und 100.000 Stellenanzeigen auf verschiedenen Internet-Jobbörsen getestet. Das Ergebnis: Führungskräfte werden vor allem über das Portal Jobware gesucht, Facharbeiter über die Website der Arbeitsagentur. Sacharbeiter finden die meisten Annoncen bei Jobscout24, Jobpilot und Monster.

Alle genannten Jobbörsen bieten eine breite Auswahl an Stellenangeboten und decken alle gängigen Branchen und Beschäftigungsmöglichkeiten ab. Neben der gezielten Suche nach offenen Stellen besteht oft auch die Möglichkeit, sich ein persönliches Profil anzulegen. Neue, passende Angebote werden dann per Mail zugeschickt. Bei vielen kann man auch den eigenen Lebenslauf ins Netz stellen.

Auch für Online-Bewerbungen gelten dieselben Qualitätsmaßstäbe

Keine Smileys

Das Medium Internet verleitet dazu, Sorgfalt und Etikette zu vernachlässigen. Für Online-Bewerbungen gelten jedoch die gleichen Qualitätsmaßstäbe wie für alle anderen. Das heißt: Auch die Online-Bewerbung muss korrekt und fehlerfrei sein. Smileys haben hier nichts zu suchen. Schief oder unsauber eingescannte Dokumente können schnell das vorzeitige Aus bedeuten.

Ist Online-Bewerbung erwünscht?

Um sicherzustellen dass die Bewerbung nicht in einem Massen-Postfach untergeht, sollte man vorher den Ansprechpartner recherchieren. Wenn in der Stellenanzeige keine E-Mail-Adresse angegeben ist, sollte man sich vorher erkundigen, ob Online-Bewerbungen überhaupt erwünscht sind.

Neutrale E-Mail-Namen

Die eigene E-Mail-Adresse sollte neutral und seriös sein. Anonyme oder spaßig gemeinte Absenderadressen wie "[email protected] oder "[email protected]" machen keinen guten Eindruck.

Fehlerfrei

Eine aussagefähige Betreffzeile und ein individuelles Anschreiben formulieren. Massenmailings werden sofort erkannt und aussortiert. Ob das Anschreiben als E-Mail-Text oder im Anhang verschickt wird, ist Geschmackssache. Entscheidend sind Sorgfalt und Fehlerfreiheit.

Kleine Anhänge

Damit die Datei nicht zu groß wird, ist es sinnvoll, bei den Zeugnissen und Nachweisen, die man mitschickt, eine Auswahl zu treffen. Größer als drei bis vier Megabyte sollte der Anhang nicht sein.

PDF-Format verhindert Änderungen

Das Anschreiben, der Lebenslauf und das letzte Zeugnis oder Zertifikat gehören auf jeden Fall in eine E-Mail-Bewerbung. Wer ein Foto mitschicken möchte, sollte es in den Lebenslauf integrieren. Am besten ist es, alle Dokumente im PDF-Format zu verschicken. Anders als Word oder Excel lassen sich PDF-Dateien auf fast allen Rechnern problemlos öffnen, ohne dass die Formatierung verrutscht oder nachträglich etwas geändert werden kann. Besonders übersichtlich ist es, wenn alle Anhänge zu einem PDF-Dokument zusammengefasst werden - vorausgesetzt, die Datei wird dadurch nicht zu groß.

Bewerbung zuerst sich selbst schicken

Bevor man die E-Mail-Bewerbung abschickt, sollte man sie probehalber an sich selbst mailen, um zu prüfen, ob alles funktioniert.

Netzwerke wie Xing oder LinkedIn nutzen

Eine immer größere Rolle bei der Jobsuche im Internet spielen Soziale Netzwerke wie Xing oder LinkedIn. Immer mehr Menschen nutzen diese Plattformen, um ihre geschäftlichen und privaten Kontakte zu anderen Personen zu verwalten. Ziel ist es, ein Kontaktnetz sichtbar zu machen und herauszufinden, wer wen über wie viele Ecken kennt. Es gibt zahlreiche Community-Funktionen, und seit Ende 2007 bietet Xing seinen Mitgliedern auch eine eigene Jobbörse.

Privatfoto könnte neuen Job kosten

Doch so sinnvoll die Kontaktpflege und das Networking auch sein mögen: Man sollte immer daran denken, dass das Internet eine öffentliche Plattform ist und auch zukünftige Arbeitgeber jederzeit mitlesen können. Deshalb sollte man mit Kommentaren oder Fotos, die man ins Netz stellt, sehr zurückhaltend umgehen. Was einmal im Internet steht, bekommt man nie - oder nur mit großem finanziellen Aufwand - wieder raus. Im schlimmsten Fall kann eine dumme Bemerkung oder ein heikles Foto, das durchs Netz geistert, den neuen Job kosten. 

Quelle: GoMoPa (www.gomopa.net)

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