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DAFIN - doppeltes Lottchen der BaFin

Archivmeldung vom 07.06.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.06.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: GoMoPa
Bild: GoMoPa

Als falscher Goldoptionshändler kassierte Rey Vicentillo letzten Herbst über ein Mainzer Callcenter zigtausende Euro für Goldoptionen, die er über seine Firma Lance Futures aus Mainz anbot, die es aber gar nicht gab.

Das Geld sollte auf ein Konto der Trilink Limited, Hong Kong, bei der Hang Seng Bank Limited, ebenfalls Hong Kong, überwiesen werden. Auf der Internetseite der Firma wurde den Kunden ein Zugang für Kauf- und Verkaufsorders eingerichtet. Nur leider waren die Goldoptionen Schall und Rauch.

Damit die Kunden keinen Verdacht schöpfen sollten, beruhigte Vicentillo seine Klientel mit einer Lizenz, die er sich nach eigenen Angaben von "der wichtigsten deutschen Finanzaufsichtsbehörde" in Frankfurt ausstellen ließ. Niemand ahnte, dass Vicentillo sich auch diese Finanzaufsicht vollkommen ausgedacht hatte. Er nannte die Behörde FFSA, Frankfurt Financial Supervisory Authority. Das klang so gut und vertraut, dass viele auf den Schwindel hereinfielen.

Immerhin hat ja die bekannte Bonner Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) auch einen Dienstsitz in Frankfurt. Und die Pressereferenten der Anstalt wie auch Gruppenleiter schreiben gern in ihren E-Mail-Abspännen "Federal Financial Supervisory Authority". Betrüger Vicentillo kam wohl nun auf die Idee, mit dem Wort Frankfurt vor dem Namen Federal Financial Supervisory Authority eine echt klingende Behörde zu kreieren - die Frankfurt Financial Supervisory Authority (FFSA).

Als die echte Finanzmarktaufsicht BaFin das Treiben des Goldoptionshändlers und seiner FFSA im November 2010 unterband, kehrte zunächst Ruhe ein. Doch nun präsentiert der ominöse Vicentillo schon wieder eine deutsche Finanzaufsicht. Diese heißt nun nicht mehr FFSA und bahnt auch keine Goldgeschäfte mehr an. Aber dafür sei die junge Behörde das neue Schwert, das die Verhaltensregeln des deutschen Wertpapieraufsichtsgesetzes überwachen und bei Verstößen auch zu ahnden habe. 

Der Name der Behörde lautet nun DAFIN - "Duetsche Anstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht" (Duetsche ist hierbei kein Schreibfehler). Angeblich soll sie auch die Einhaltung internationaler Standards auf dem deutschen Finanzmarkt kontrollieren. Ein großes Aufgabenfeld also, das die DAFIN zu beackern hat.

Die Internet-Seite DAFIN.org hat kein Impressum. Vicentillo ist wohl seit Herbst 2010 vorsichtiger geworden. Immerhin hat ihm die BaFin ein Zwangsgeld von einer halben Million Euro angedroht, wenn die beiden Firmen Lance Futures und die FFSA noch einmal auftauchen oder Werbung machen würden.

Deshalb hat Vicentillo die Internetseite Dafin.org am 22. Februar 2011 nicht mehr unter seinem Namen in Amerika angemeldet, sondern anonym. Aber dennoch führt die Spur zu Vicentillo.

Ausführliche Informationen zum geschilderten Sachverhalt erfahren registrierte GoMoPa-Mitglieder hier.

Quelle: Goldman Morgenstern & Partners Llc (GoMoPa) / Siegfried Siewert

 

 

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