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Dirk Müller sieht Inflationsgefahr nicht gebannt

Archivmeldung vom 24.06.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.06.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Dirk Müller Anfang 2008 (links sitzend, telefonierend)
Dirk Müller Anfang 2008 (links sitzend, telefonierend)

Foto: Dontworry
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Auch nach der Ankündigung von US-Notenbankchef Bernanke, die Niedrigzinspolitik beenden zu wollen, sieht der oft als Börsenexperte bezeichnete Bestsellerautor Dirk Müller die Inflationsgefahr nicht gebannt. Müller sagte "Bild am Sonntag": "Die offizielle Inflationsrate ist ja auch heute schon niedrig, aber das täuscht. Die Inflation findet schleichend statt, über die Preise für Immobilien, Energie oder Lebensmittel."

Müller erwartet große Verwerfungen an den Börsen: "Das billige Geld hat die Märkte beflügelt. Die Party auf Pump ist vorerst vorbei. Nun kommt der Kater. Der Geldentzug könnte auch zu größeren Verwerfungen an Börsen führen, langfristig kommt man aber an Aktien von großen, stabilen Unternehmen wie IBM oder Coca-Cola zur Altersvorsorge nicht vorbei. Die wird es auch nach jedem schweren Börsencrash noch geben."

Der Börsenexperte rät davon ab, Festgeld für einen längeren Zeitraum anzulegen: "Lieber kurzfristig anlegen und genau beobachten, wie sich der Markt entwickelt." Wer einen Kredit aufnehmen will solle dies sofort tun: "Wenn ein Kredit gar nicht zu vermeiden ist, dann lieber jetzt als später."

Dass die Zeit des billigen Geldes vorbei sei spüre nach den Worten Müllers vor allem China gerade besonders: "Weil die Dollarmilliarden ausbleiben, steckt China in einer akuten Kreditklemme. Der taumelnde Riese beunruhigt die Märkte."

Konjunkturexperte: Deutsche Wirtschaft wächst viel stärker als gedacht

Die deutsche Wirtschaft könnte in den letzten zwei Jahren deutlich stärker gewachsen sein als es die bisherigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen. Diese Ansicht vertritt der Chef des Forschungsinstituts Kiel Economics, Carsten-Patrick Meier, im "Handelsblatt". "Das ausgewiesene Bruttoinlandsprodukt ist einfach zu niedrig", meint Meier, der für 2011 ein Wachstum von drei statt – wie vom Wiesbadener Amt berechnet - vier Prozent für plausibel hält und für 2012 eher 1,5 bis zwei Prozent statt 0,7 ansetzen würde.

Der renommierte Konjunkturforscher, dessen Unternehmen an der Gemeinschaftsdiagnose der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute beteiligt ist, geht davon aus, dass das Statistische Bundesamt die Wachstumszahlen bei den nächsten Datenrevisionen nach oben korrigieren wird. Träfe das zu, dürfte das Bruttoinlandsprodukt gut 50 Milliarden Euro höher sein als bisher vermutet.

Meiers Begründung: Der Arbeitsmarkt habe sich zuletzt so stark entwickelt, dass die schwache veranschlagte Wachstumsrate für das Jahr 2012 unplausibel sei. "Die Zahl der Beschäftigten kletterte 2012 auf neue Höhen – und legte selbst im schwachen Winter noch zu", meint Meier. Hinzu komme: Auch die Stimmungsindikatoren -– wie etwa der Ifo-Geschäftsklimaindex -– hätten sich auf einem Niveau befunden, das sonst nur in Boomjahren zu verzeichnen sei. Zugleich seien die Steuereinnahmen viel höher gewesen als man in Jahren mit nahezu stagnierender Wirtschaft erwarten könnte.

Dass das Statistische Bundesamt die Wachstumszahlen nachträglich ändert, ist keine Seltenheit – zumal viele Detailstatistiken erst mit einigen Monaten Verzögerung vorliegen. Für das Jahr 2010 etwa wurde zunächst ein Wachstum von 3,6 gemeldet, das später auf 4,2 Prozent nach oben revidiert wurde. Die nächste Revision der Zahlen für 2011 steht im August an, wenn Daten zu den Umsatzsteuerzahlungen der Unternehmen vorliegen.

Studie: Banken blicken pessimistisch auf Privatkundengeschäft

Düstere Aussichten für das Privatkundengeschäft der Banken in Deutschland: Das Zinstief, die Zurückhaltung der Anleger bei Wertpapierkäufen sowie der scharfe Wettbewerb lassen die Gewinne schrumpfen. Außerdem gräbt das Internet den Filialen immer mehr das Wasser ab. "Nur jedes dritte Institut sieht sich für die Herausforderungen im Privatkundengeschäft gewappnet. Am zuversichtlichsten sind mit rund 80 Prozent die Direktbanken", sagt Oliver Mihm von der Beratungsgesellschaft Investors Marketing dem "Handelsblatt".

Laut seiner Trend-Studie leiden vor allem die beiden großen Finanzverbünde unter der Flaute. "Die Sparkassen und Volksbanken erwarten bis zum Jahr 2020 laut unserer Befragung kein Ertragswachstum mehr. Basis der Prognose ist eine repräsentative Umfrage auf Vorstandsebene bei rund 40 Sparkassen und 15 Volks- und Raiffeisenbanken", erläutert Mihm.

Besonders stark polarisiert die Frage nach der Zukunft des kostenlosen Girokontos. Während die Sparkassen, Volksbanken und fast die Hälfte der Geschäftsbanken davon ausgehen, dass das Modell nicht überleben wird, glauben die Direktbanken an den Erfolg. Über die gesamte Finanzbranche hinweg rechnen 46 Prozent laut der Studie mit einem Verschwinden der kostenlosen Girokonten. Das Internet hat sich für Finanzdienstleistungen etabliert und sorgt für ein anhaltendes Filialsterben. "Die Manager in den Banken erwarten bis zum Jahr 2020 einen Rückgang der Filialen um durchschnittlich zehn Prozent. An den Erfolg neuer Filialkonzepte glaubt nur eine Minderheit von 14 Prozent", erläutert Mihm.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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