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Amerikanischer Öl-Milliardär: „US-Industrie kann den Öl-Markt töten“

Archivmeldung vom 11.03.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.03.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Fracking: Schiefergasbohrung im Pinedale Anticline
Fracking: Schiefergasbohrung im Pinedale Anticline

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die gestiegenen Erdölpreise lassen auch die Schieferölförderung in den USA wieder aufleben. Welche Auswirkungen das haben kann, dazu äußerte sich der Milliardär und Chef des Schieferöl-Unternehmens Continental Resources, Harold Hamm, auf der Energiekonferenz CERAWeek in Houston (US-Bundesstaat Texas).

Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" berichtet weiter: "Die Schieferölförderung kann bedeutend wachsen, dieses Wachstum muss jedoch allmählich erfolgen, um dem Markt nicht zu töten, sagte Hamm laut der Agentur Bloomberg. Wie Bloomberg betont, ist diese Äußerung des Ölmilliardärs mit Informationen zusammengefallen, dass die amerikanischen Öl- und Gasunternehmen ihre Investitionen in diesem Jahr wesentlich erhöhen wollen und die Ölförderung im Inland den Rekord von 1970 übertreffen wird. So verspreche Anadarko Petroleum, 70 Prozent mehr als im vergangenen Jahr zu investieren,  EOG Resources Inc. – 44 Prozent mehr, und Exxon Mobil wolle ein Drittel seines Budgets für die Schieferölerkundung und —förderung ausgeben.

„Wir werden Zeugen einer zweiten Wachstumswelle der Vorräte der USA“, zitiert  Bloomberg den Chef der Internationalen Energie Agentur (IEA), Fatih Birol, auf dieser Konferenz.

Die Minister der OPEC -Länder hätten ihrerseits angemerkt, dass sie die Schieferölförderung verfolgen und Ende Mai darüber entscheiden würden, ob die vereinbarte Reduzierung der Ölförderung fortgesetzt werde oder nicht. Gerade dank dieser Vereinbarung sei der Preis für die nordamerikanische Öl-Marke WTI von 43 auf 55 Dollar je Barrel angestiegen und habe den US-Unternehmen die aktive Wiederaufnahme der Arbeiten zur Erschließung der Schieferölvorkommen ermöglicht.

Analytiker seien indes der Ansicht, so die Agentur, dass Harold Hamms Erklärung zusammen mit den Daten über die Ölvorräte und die Anzahl der Bohranlagen in den USA den Anlass zum Sturz des WTI-Ölpreises bis auf 53 Dollar je Barrel in dieser Woche gegeben habe. Die Analytiker hätten Hamms Warnung an die amerikanische Industrie als rechtzeitig bezeichnet, heißt es.

Der Chef von Pioneer Natural Resources, Scott Sheffield, habe diese Warnung unterstützt, berichtet Bloomberg. Er meinte, die Länder der OPEC und die an der Reduzierung der Ölförderung teilnehmenden Länder könnten auf die gewachsenen Aktivitäten der Schieferöl-Unternehmen damit reagieren, dass sie ihre Vereinbarung nicht verlängern, wonach die Ölpreise erneut bis auf 40 Dollar je Barrel fallen könnten. In diesem Fall, so Sheffield, würden in den USA die Investitionen in die Schieferölförderung erneut gestoppt und die Bohrarbeiten reduziert werden.

Ein erneuter Sturz der Erdölpreise würde dazu führen, dass sich die Investitionen nicht rentierten, die Händler über ihre Future-Verträge für Öllieferungen enttäuscht seien und begännen, sie massenhaft zu verkaufen. „All das kann die Ölpreise noch stärker treffen und bis auf 25-30 Dollar je Barrel drücken“, sagte laut der russischen Online-Zeitung „EurAsia Daily“ hierzu am Freitag der russische Analytiker des Fonds für nationale Energiesicherheit und Dozent an der Finanzakademie bei der Regierung Russlands, Igor Juschkow.

Und sollten die Ölpreise innerhalb von zwei bis drei Jahren so niedrig bleiben, so würde die Welt bald sehen, was ein echter Ölmangel ist.

„Die alten Lagerstätten sind der Erschöpfung nahe und es sind neue Projekte von Nöten“, so der russische Experte.

Er verwies darauf, dass die Entwicklung der Schieferölförderung in den USA nicht so sehr das Energieprogramm des Präsidenten Trump beeinflusse, sondern vielmehr die Ölpreise.

„Die amerikanischen Unternehmen fühlen sich ohnehin recht komfortabel. Die Steuervergünstigungen werden die Selbstkosten nur um wenige Dollar senken. Deshalb wird die Entwicklung dieser Branche in den USA vor allem von den Ölpreisen abhängen.“

Seines Erachtens sei ein Gegenüberstehen von zwei Lagern in der amerikanischen Ölbranche zu beobachten, denn wer Erdöl verarbeite, der brauche billiges Öl."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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