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Mitarbeiterideen bleiben in deutschen Betrieben vielfach ungenutzt

Archivmeldung vom 05.07.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.07.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Vom "Gold in den Köpfen der Mitarbeiter" wird zwar viel geredet, doch gehört und umgesetzt werden Ideen von Arbeitnehmern eher selten. Das Deutsche Institut für Betriebswirtschaft (dib) - eine Tochter der DEKRA Akademie - hat bei Unternehmensbefragungen herausgefunden, dass die Betriebe in Deutschland jährlich etwa 27 Milliarden Euro verschenken, weil sie kein Ideenmanagement pflegen.

Allein in den 290 vom dib befragten Unternehmen ließen sich rein rechnerisch pro Mitarbeiter 684 Euro Einsparungen im Jahr erzielen.

"Im Bereich Ideen- und Innovationsmanagement schlummert in den Betrieben noch viel ungenutztes Potenzial, das die Unternehmen im Wettbewerb deutlich stärken könnte", weiß Gabriele Wehler, Geschäftsführerin des dib. So schüttelten Besucher und Bedienstete des Frankfurter Flughafens zunächst nur die Köpfe über die behelfsmäßige Abdichtung während einer längeren Dachsanierung: Plastikfolien unterm Dach fingen zwar das meiste Wasser auf, doch dann tropfte und schwappte es unkontrolliert in Eimer und Wannen. Die Mitarbeiter schlugen vor, statt der Folie Segeltuch anzubringen und das Wasser via Schlauch gezielt abzuleiten. Ergebnis: Keine überraschenden Wassergüsse mehr, Kostenersparnis und Umweltschonung durch wiederverwendbares Material und dazu ein professioneller Eindruck.

"Oft konzentriet sich die Suche nach Ideen in der Abteilung Forschung und Entwicklung; die Ideen von Mitarbeitern werden nicht als gleichwertig wahrgenommen", nennt Christiane Kersting, Leiterin des Ideen- und Innovationsmanagements beim dib, ein weit verbreitetes Phänomen. Ein weiteres Problem sieht die Expertin darin, dass die Zusammenarbeit von Innovations- und Ideenmanagement oft auf die Ideengewinnung reduziert wird. Nachdem der Mitarbeiter, Lieferant oder Kunde seine Idee eingebracht hat, verschwindet sie im Innovationsprozess, wo sich Spezialisten um Marktanalyse und Entwicklung kümmern. Gibt es Schwierigkeiten, stirbt die Idee. Hier sollte das Ideenmanagement in der Funktion eines internen Dienstleisters agieren, der den Innovationsprozess in allen Phasen unterstützt und unter Beteiligung der Ideengeber kontinuierlich nach Optimierungspotenzialen sucht.

Auch die Prämierung von Verbesserungsvorschlägen ist ein Problem, an dem viele Ideen schon im Vorfeld scheitern. Erst die Idee verwirklichen, danach die Prämienfrage stellen, rät das dib. Sonst erhält man eine Vielzahl von Insellösungen, weil gar nicht geprüft wird, ob eine Idee vielleicht an anderer Stelle sinnvoll einsetzbar ist. Das dib empfiehlt zudem, neben Geldprämien auch andere Anreize zu geben - Urlaubstage beispielsweise, die zudem fürs Unternehmen steuerfrei sind. Und sollten Ideen an einem Chef scheitern, der nichts verändert haben will, könnte eine verbindliche Regelung Abhilfe schaffen, nach der jede Idee angenommen und geprüft werden muss. "Denn schließlich", so dib-Geschäftsführerin Gabriele Wehler, "ist Ideenmanagement nicht nur ein Mittel, um Geld zu sparen, sondern zudem ein Instrument erster Güte für die Mitarbeitermotivation."

Quelle: DEKRA

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